Amanita rubescens var. rubescens = Perlpilz

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 13.936 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Amanita rubescens Pers. var. rubescens
    Perlpilz
    Synonyme:
    - Amanita rubescens var. alba Coker


    Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricales --> Amanitaceae --> Amanita --> Amanita rubescens



    Hut:sehr variabel, in Weiß- Grau- und Brauntönen, meist aber auch mit mehr oder weniger stark ausgeprägter rosa –“ rötlicher Färbung. Diese Rottöne finden sich idR auch unter der Huthaut. Diese ist abziehbar. Die Hutoberfläche ist glatt, bei Nässe auch etwas schmierig und mit vergänglichen grauen, grauweißen oder sogar bräunlichen Velumresten bedeckt. Der Hutrand ist meist ungerieft, nur bei Trockenheit und schmächtigen Wuchsformen wird selten eine leichte Riefung erkennbar. Die Hutgröße ist ebenfalls sehr variabel. Es existieren Zwergformen, die auch voll ausgewachsen kaum Hutdurchmesser von 5cm erreichen. Andere Exemplare haben einen mehr als 20 cm breiten Hut.


    Stiel: Weiß im Alter mehr und mehr rosarötlich einfärbend, oft fleckig; von sehr unterschiedlicher Statur (stämmig bis schlank); unter dem Ring flockig / feinschuppig bis genattert; Ring vergänglich, hängend, Oberseite gerieft, die Riefung zieht sich bisweilen bis zur Stielspitze; Knolle nicht abgesetzt, fließender Übergang zwischen Knolle und Stiel, nur von teils undeutlichen Warzenringen gekennzeichnet.


    Lamellen: weiß, später auch mal rosa gefleckt; engstehend; weich; meist angeheftet;


    Fleisch: weiß, recht locker, sehr oft von der Stielbasis her von Maden befallen. Die rötlichen Verfärbungen des Fleisches, gerade in diesen Madengängen, aber auch unter der Huthaut, an älteren Fraßstellen oder sonstigen Verletzungen ist ein entscheidendes Bestimmungsmerkmal. Die Verfärbungen entwickeln sich über einen längeren Zeitraum, so daß auf Ärgern (Quetschen, Schneiden) des Pilzes keine direkte Reaktion beobachtet werden kann.


    Speisewert Hervorragender Speisepilz, roh giftig. Die Huthaut sollte vor der Zubereitung entfernt werden, da sie oft unverträglich ist.


    Sporenpulver: weiß


    Vorkommen: Mykorrhiza mit diversen Laub –“ und Nadelbäumen. Weit verbreitet und häufig


    Verwechslungen: Mit dem ungeniesbaren grauen Wulstling (A. Excelsa), dem stark giftigen Pantherpilz (A. Pantherina), dem schwach giftigen Porphyrbraunen Wulstling (A. Porphyrea), einigen eher seltenen Wulstlingsarten: A. Franchetii (Rauher Wulstling), A. Solitaria (Igelwulstling)


    Wissenswertes: Vom Perlpilz existieren mehrere Farb - und Wuchsformen. Ein taxonomischer Rang als Variante wird aber nur noch der gelblichen Form (>var. annulosulphurea<), die häufig auch klein und schlank ist. Dagegen wurden reine Zwergformen ohne gelben Ring, sowie weiße Farbformen in die Typusart eingerechnet.



    Bilder:












    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Amanita rubescens var. annulosulphurea = Gelbberingter Perlpilz<
    >Amanita pantherina = Pantherpilz<
    >Amanita porphyria = Porphyrbrauner Wulstling<
    >Amanita excelsa = Grauer Wulstling<
    >Amanita franchetii = Rauher Wulstling<
    >Amanita solitaria = Igelwulstling<


    Weitere interessante Links:
    >Pantherpilz, Perlpilz, grauer Wulstling<

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Eike!


    Gelbe Manschette beim Perlpilz?
    Das klingt interessant. Habe ich bisher nie gesehen, auch noch nichts in die Richtung gelesen.
    Gelbtöne am Ring kenne ich von A. Muscaria, A.Citrina (aus eigener Betrachtung), sowie von A. Caesarea und a. Franchetii (Literaturangaben, Bilder).
    Da hast du nicht zufällig ein Bild?


    LG, Pablo.



    Edit:
    Das ist genau das Bild, das ich seit drei Jahren suche, Ingo! :P
    (Also seit ich Perlpilze sammle)


    Edit2:
    Ich habe die gelbe Form mal oben im Startbeitrag noch erwähnt.
    Man lernt nie aus, danke Eike, Ingo und Ralf! :thumbup:

  • [hr]
    Das ist die zierliche Form mit gelbem Ring, leider hat mein Fotoapparat was gegen Gelbtöne, deswegen ist es, zumindest auf meinem Bildschirm, nur zu erahnen.

    [hr]

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Eike!


    Guter Einwand.
    Nach Species Fungorum besitzt die gelbe Form sogar den Rang einer Varietät. Heißt also Amanita Rubescens var. Annulosulphurea Gillet.


    Da werde ich mich die Tage mal noch drum kümmern; am besten in Form eines eigenen Portraits. Vielleicht können Ralf und Ingo ihre Bilder auch dann in die richtige Rubrik verschieben.


    Synonyme werde ich hier auch mal noch ergänzen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Moinmoin!


    Pilze machen manchmal komische Sachen.
    Der Perlpilz ist ja nur wegen seiner enormen Variationsbreite schon ein Chamäleon, aber bisweilen kommt es zu besonders sonderbaren Erscheinungen:


    Solche Lamellen sind nun keineswegs alltäglich oder normal für die Art.
    Es handelt sich um eine Bildungsabweichung. Eine Diskussion dazu und nähere Erläuterungen sind >hier zu finden<.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle,


    2 Sachen möchte ich zu diesem tollen Portrait noch ergänzen.


    1. Am 1. Mai diesen Jahres habe ich mti Toffel folgenden Fund aus meinem Sandkasten zu vermelden. Die Huthaut hat irgendwie so einen undefinierbaren Olivton. Der Hut des Pilzes war noch komplett von Sand bedeckt.



    2. Perlis können auch mal fast schneeweis daherkommen. Gefunden letzes Jahr Anfang November bei Hohnstein in der Sächsischen Schweiz. Erst am Folgetag zeigte sich eine leichte Rötung des Fruchtkörpers.



    l.g.
    Stefan

  • So sieht eine sehr junge A. rubescens aus:


    Ein von den Farben her etwas untypisches Exemplar:


    Schön roter Hut:


    Und noch mal ein jüngeres Exemplar, im besten Alter für Speisezwecke (wenn er nicht madig ist):


    Viele Grüße,
    Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Fein, die Bilddatenbank füllt sich. :thumbup:



    Hallo, Scrubby:
    Das mit der schlanken Wuchsform bei der var. annulosulphurea ist mir auch schon aufgefallen. Obwohl es ja auch ganz schmale und kleine "normale" Perlpilze gibt. Und eben dicke, fette, die durchaus mal Gelbtöne an Velum und / oder Hut zeigen.
    Wahrscheinlich wird der ja auch bald nur noch eine Forma sein.
    Hat allerdings hier auch ein >eigenes Portrait<.
    Macht aber nichts, es ist ganz gut, den hier auch noch mal abgebildet zu haben.



    LG, Pablo.


  • Verwechslungen: Mit dem ungeniesbaren grauen Wulstling


    Hallo Beorn,


    bin auf deinen Beitrag gestoßen und wollte nachfragen warum der graue Wulstling hier als ungeniesbar bezeichnet wird?
    Ich lese sonst überall er wäre ein Speisepilz, lediglich halt kein besonderer.


    Liebe Grüße
    Dany

    --------------------------------------------------------
    Ich gebe nur Tipps, keine Verzehrfreigabe
    Kopfjucken ist noch kein Zeichen von Gehirntätigkeit

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das weiß Pablo definitiv. Das steht auch in seinem Pilzportrait zum grauen Wulstling drin. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass der als ungenießbar, bzw. als "Kein Speisepilz" klassifiziert werden sollte. Ich hatte den schon einmal im Mischgericht; aber nur einmal und dabei bleibts auch. :evil:
    Glaub mir du tust dir keinen Gefallen, den zu kosten.
    Übrigens ist auch bei dem die Verwechslungsgefahr mit dem Pantherpilz rel. hoch; noch höher als mit dem Perlpilz.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Tach.


    Da hatte ich mich gestern doch tatsächlich gebückt, um zu kontrollieren, ob diese Perlpilze auch noch einen festen Stiel (voraussichtlich madenfrei) hätten.
    Waren aber keine Perlpilze, sondern Panther.
    Wenn man Perlpilze sammelt, sammelt man ja gerne junge Exemplare mit noch +/- geschlossenen Hüten, macht immer den Griff an den Stielum die Festigkeit zu prüfen (lässt sich da schon was eindrücken, braucht man den Fruchtkörper gar nicht abzumachen, weil er ist total verwurmt) und schaut vielleicht gar nicht mal genau genug hin.
    Sammelt man dann in einem Wald wie dem von gestern, einem Rotbuchen - Kiefern - Mischwald auf sandigem Boden, dann hat man zur richtigen zeit nicht nur hunderte Perlpilze, sondern auch hunderte Panther dazwischen stehen.


    Ich hab mal die zwei Meter weiter geernteten Perlpilze neben die Panther gelegt und ein Bildchen gemacht:



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Hier mal noch ein ziemlich komisches Grüppchen:

    meiner Ansicht nach gehören der blasse und der braunhütige Fruchtkörper zum selben Mycel, bei beiden gab's nur ganz schwache rosa Verfärbungen unter der Huthaut und am Stiel-Hut-Übergang.



    LG; Pablo.