Arrhenia Chlorocyanea?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 7.700 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebes Forum!


    Ich habe heute diese kleinen Kerle gefunden. Meine innere Hoffnung geht ja auf Arrhenia chlorocyanea, den Blaugrünen Adermoosling und wäre somit der erste Nachweis dieser Art für Sachsen seit 1985! Ein Pilz der auf meiner To-Find-Liste bisher den ersten Rang eingenommen hatte. Nun habe ich aber nachgegooglet und kein Bild gefunden, welches ausgeblichene Exemplare, so wie meine zeigt. Was mich halt ziemlich stutzen lässt sind die rostigen Verfärbungen der Lamellen.
    habt ihr eventuell eine Ahnung? Kann man den mikroskopisch irgendwie ganz sicher bestimmen? Danke schonmal für die Hilfe im Vorraus!



    Liebe Grüße vom Enno  



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Enrico,


    ob's passt oder nicht, kann ich dir leider nicht sagen. Aber dass du da etwas ganz Feines gefunden und entsprechend abgelichtet hast, kann ich sehr wohl sagen. Danke auf jeden Fall für's Teilen und ich drücke die Daumen.


    Ich denke, dass man den durchaus mikroskopisch abgesichert bekommen müsste und zumindest Karl hat ja Erfahrungen mit der Art und kennt bestimmt auch die Variationsbreite, bzw. kann evtl. auch die Verfärbung erklären.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Enrico!


    Das sieht in einigen Punkten nicht ganz so aus, wie ich Arrhenia chlorocyanea kenne: Seltsame Farben (insbesondere Lamellen) und ungeriefter Hut. Hutoberfläche stark braun schuppig...
    Allerdings kann das wohl auch ein Frostschaden sein.
    Ludwig gibt noch zwei mögliche Alternativen an:
    Omphalina cyanobrunnescens Imler: Nach Ludwig nur von der Typuslokalität in Belgien bekannt.
    Omphalina spec. in kleine Kryptogamenflora 5. Auflage, S. 92, Moser
    Passt aber beidens auch nicht so ganz, weil auch die einen gerieften Hutrand hätten. Und das wäre eigentlich ein merkmal, das auch durch Frost nicht kaputt geht.


    PS.: Wenn Arrhenia chlorocyanea >so< aussieht, kann man sich mit einer makroskopischen Bestimmung im Grunde nicht vertun.
    Der Standort bei mir um die Ecke sieht leider nicht gut aus. Die Wiese ist völlig verwildert und wächst zu.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!



    Mit ein bisschen nachgooglen hab ich tatsächlich noch was ähnliches gefunden, was die Lamellenfarbe betreffen würde. http://www.mycologen.nl/PadvdMnd/pvdm_n_apr07.htm


    Da sind die Lamellen im Vorletzten Bild auch so teilweise bräunlich. Ebenso wie der Hut, Pelzig ist wie bei meinen.

    Liebe Grüße vom Enno  



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Enrico!


    Interessant. Dann kann das wohl ganz gut einfach ein Zeichen sein, daß da irgendwas im fruchtkörper kaputt gegangen ist, ob durch Frost oder Trockenheit oder Parasiten.
    Es wäre auf jeden Fall interessant, ob Karl die im Depot auch mit solchen Farbtönen kennt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Enrico,


    kann schon sein- aber du solltest auch mal prüfen, ob dein Schwammerl eckige sporen hat, kann auch z.B. sowas sein:
    http://pilzseite.de/Pilzgaleri…/flocculosum/FrameSet.htm


    LG Rudi

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  • Hallo Enrico


    Das ist mit Sicherheit was Anderes. Hut und Lamellenfarbe von älteren Exemplaren sehen völlig anders aus. Die werden zuerst blass blau bis fast weiß und dunkeln im Exsikkat wieder nach. Ohne Mikro geht da nichts, da sogar einige Rötlinge so aussehen können. Hier ein ausgeblasster Frk. von Heute.


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Rötlinge mit blauen Farben und herablaufenden lamellen bietet mir Ludwig beim durchblättern so auf die Schnelle an:
    Entoloma incarnatofuscescens
    Entoloma pseudocoelestinum
    Entoloma lividocyanulum s.l.
    Aber das ist da sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein Blick auf die Sporen täte auf jeden Fall ganz gut. Und wenn es doch ein Nabeling ist, dann wär's was ganz Ausgefallenes.



    LG, Pablo.

  • Hallo an Alle!



    hab ihn jetzt mal unters Mikro gequetscht. Es ist erstmal schon kein Eckigsporer, somit fallen Alle Rötlinge raus ( Gott sei Dank^^ ) Sporen 7,5-9,9 (11,5) mü lang und 4,9-5,5 (7,4) mü breit. Zu den Lamellen las ich in den GPBW's:" Lamellen Grünlich gelegentlich an der Schneide etwas rötlich alt rostig überlaufen." Mit der Aussage Würde so zu 100% mit konform gehen. Cheilozystiden keine vorhanden, Basidien mit auffallend dicken Sterigmen, was ich gesehen habe 4-sporig. Auffallend auch die Beschreibung bei Becherflechte wachsend, auch das stimmt überein. Einziges Problem wäre dann noch das durchscheinend gerieft, was überall mit erwähnt wird, was ich aber bei keinem Exemplar feststellen konnte...


    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hallo Enrico


    Solche Sporen passen auch noch auf weitere Arrhenia- und Omphalina-Arten. Zumindest solltest Du mal sehen ob Schnallen vorhanden sind, was die Möglichkeiten weiter eingrenzt. Bei meinen Funden war die Hutdeckschicht sehr auffallend. Das stark inkrustierte, graublaue Pigment war auch im Mikro gut zu sehen.



    LG Karl


  • Hallo Enrico


    Diese Bilder machen mich bezüglich meiner zunächst klaren Ablehnung unsicher. http://www.jcdegids.be/_Fiches…alina%20chlorocyanea.html
    Ich habe die Art am 07.11.15 gefunden http://www.pilzforum.eu/board/thema-leider-geil und eine Woche später waren keine Frk. zu finden, die auch nur annähernd den von Dir gezeigten entsprochen hätten. Am 19.12. 15 waren erneut nur Fruchtkörper mit eindeuig blauen Fabtöner zu finden. Bei so seltenen gezeigten Arten muss das aber nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium für Deinen Fund sein.


    LG Karl

  • Hallo Enrico,
    Ich habe in 2006/2007 viele Arrhenia chlorocyanea gefunden.
    Die art wachs auf neues kahles boden. Die art is ein wegbereiter für andere plantzen, moosen, und pilzen.
    Auch das Purpurrote Hornzahnmoos [Ceratodon purpureus] und die Pilze Discinella menziesii auf dieses moos sind wegbereiters.
    Ich habe arrhenia chlorocyanea auch in winter bis april gefunden. Ich denke das die pilze die du hast gefunden ein Arrhenia chlorocyanea ist, aber ein bisschen fremd gewachsen. Es ist auch gut zu sehen was dort mehr wachst.
    Die arten bei mir sind nun weg.
    Hier sind bilder von meines funde.



    Purpurrote Hornzahnmoos/ Ceratodon purpureus und Arrhenia chlorocyanea










    Discinella menziesii














    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Wow, was für tolle Bilder, Edwin! 8|
    Das ist ja eine unglaubliche Kollektion der Arrhenia. Wenn man die Bilder des letzten, etwas verwitterten fruchtkörpers sieht: Das könnte schon wieder ganz gut zu Enricos Fund passen.
    Möglicherweise ist so eine Färbung eben doch ein Zeichen des verfalls.



    LG, Pablo.

  • Hallo Liebes Forum!


    Da isser wieder mein möglicherweise Blaugrüner Nabeling, Arrhenia cf. Chlorocyanea. Und wieder ist er absolut untypisch. im Alter recht schwache Blau-Grüntöne, in allen Altersstadien ungerieft, und immer Zottig, haarig. Hatte die vor 4 Jahren da schonmal am Selben Standort, auf den Zentimeter genau auf einer mit Erde bedeckten Mauer. In Gesellschaft, wie Damals, mit Lamprospora saeveri. In unbestimmten Flechten, sowie Bryum sp. als Moos. Leider war ich auch diesesmal reichlich spät dran. Aber der ganz kleine war ziemlich frisch. Damals wollte Karl W von mir wissen ob die HDS Inkrustiert ist und ob Schnallen vorhanden sind, heute kann ich sagen, Ja das passt. Es passt mikroskopisch halt alles zu A. chlorocyanea. Nur das Makroskopische Erscheinungsbild ist halt eher aus der Norm.