Arrhenia discorosea = Rosasporiger Nabeling

    • Offizieller Beitrag

    Arrhenia discorosea (Pilat) Zvyagina, Alexandrova & Bulyankova
    Rosasporiger Nabeling, Rosaspor –“ Adermoosling, Rosa Holznabeling
    Synonyme:
    - Omphalina discorosea (Pilat) Herink & Kotl.
    - Omphalia discorosea Pilat


    Familie: Tricholomataceae
    Ordnung: Agaricales
    Klasse: Agaricomycetes



    Fruchtkörper: Hüte ausgewachsen bis 6 cm breit; schon früh genabelt, seltener flach, ausgereift tief genabelt bis trichterförmig, Hutrand ungerieft oder feucht kurz und schwach durchscheinend gestreift, Rand gerade und meist auch im Alter noch herabgebogen; Hutoberfläche jung schülferig –“ schuppig, später etwas verkahlend, dann filzig –“ schuppig; Hüte jung violettbraun oder fast violettschwarz, zum Rand hin meist heller (violett), im Alter etwas aufhellend, zuletzt bräunlich werdend; hygrophan (ins Bräunliche ausblassend);
    Lamellen schwach bis deutlich herablaufend, eher gedrängt, untermischt (Zwischenlamellen), nicht oder höchstens ausnahmsweise gegabelt, selten aderig verbunden; frisch leuchtend rosa bis violettrosa, später violettbraun und von rosa Sporenstaub bepudert;
    Stiele gerne etwas gebogen (klar, bei Wachstum an schräg stehendem Substrat), relativ kräftig; jung violett, später violettbraun bis braun; sehr fein filzig bis glatt wirkend, bisweilen weißlich oder rosalich bereift, an der Stielbasis mit blassviolettem bis rosanem Filz, der sich recht weit den Stiel heraufziehen kann und bei Trockenheit zu weiß ausblasst.


    Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz


    Sporen: Sporenpulver rosa bis pink, Sporen in Größe und Form recht variabel, bei eigenen Aufsammlungen 6,5-9 x 4-6,5; meist breitelliptisch bis tropfenförmig; Basidien überwiegend 4-sporig; Schnallen vorhanden; Zystiden fehlen, nach Lagerung im Döschen allerdings mit lang auswachsenden Basidiolen, die dann an Zystiden erinnern.


    Vorkommen: an modernden Stämmen und Stümpfen von Laubholz (gerne Pappel), meist gesellig; fast ausschließlich in großen Stromtälern mit submediterraner Prägung (Oberrheingraben, Hochrhein, Rhonetal, ev. Donauniederungen, ...) insgesamt sehr selten in Europa, schwerpunktmäßig vor allem aus dem Oberrheingebiet bekannt; dort gerne in Habitaten mit Auwaldcharakter, aber auch an untypischen Stellen: Kiefernforst auf Flugsandboden an liegendem Pappelstamm (Südhessen); Frühjahr bis Herbst bei geeigneter Witterung (nicht zu trocken).


    Verwechslungen: Die ähnlich gefärbten Omphalina demissa und Arrhenia / Omphalina lilacinicolor sind Bodenbewohner und kommen nicht an liegenden Laubholzstämmen vor.
    Das Gleiche gilt für Contumyces rosellus (deutsche Namen & Synonyme siehe unten), der an Pflanzenresten in Magerrasengesellschaften.
    Omphalina demissa soll auch tendenziell etwas größere und vor allem breitere Sporen haben und sich durch vorwiegend 2-sporige Basidien unterscheiden.
    Arrhenia epichysium ist in der Form sehr ähnlich, aber anders gefärbt.
    Chromosera cyanophylla hat nur violette Lamellen, aber andere Hutfarben, er wächst an Nadelholz, vorwiegend im Bergland.


    Anmerkungen: Der Rosasporige Nabeling wird nun wohl auch der Gattung Arrhenia zugeordnet, was aus der Perspektive logisch ist, daß auch Arten wie Arrhenia epichysium (Holznabeling) dorthin transferiert wurden.
    Allerdings erscheint mir momentan die Trennung von Arrhenia und Omphalina sehr künstlich und nicht unbedingt klar nachvollziehbar.



    Bilder:





    Sporen:


    Basidien:


    Huthaut:


    Stielrinde:


    Nach Döschenhaltung auswachsende Basidien:



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Arrhenia epichysium = Holznabeling<
    >Chromosera cyanophylla = Violettblättriger Nabeling<
    >Arrhenia lilacinicolor (Omphalina galericolor var. lilacinicolor) = Lila Nabeling
    >Omphalina demissa = Purpurblättriger Nabeling<
    >Contumyces rosellus (Marasmiellus rosellus, Omphalina rosella) = Rosa Zwergschwindling<