Arrhenia obscurata (D.A. Reid) Redhead, Lutzoni, Moncalvo & Vilgalys
Sepiabrauner Nabeling, Sepiabrauner Adermoosling
Synonyme:
- Omphalina obscurata D.A. Reid
- Omphalina obscurata (Kühner) M. Lange
- Clitocybe atrobrunnea H.E. Bigelow
Familie: Tricholomataceae
Ordnung: Agaricales
Klasse: Agaricomycetes
Fruchtkörper: Hut bis 1,5 (2) cm breit, eher flach genabelt bis vertieft oder auch einfach konvex, Rand gerade, schwach wellig, aber vor allem feucht durchscheinend gestreift, dabei auch gerne etwas gefaltet; Hutoberfläche glatt, feucht etwas speckig, zur Hutmitte fein körnig –“ rauh, nicht (!) schuppig oder radialfaserig, jung gelegentlich sehr fein bereift; Hygrophan, abtrocknend teils sehr fein filzig (Lupe); Frisch und feucht in düsteren Farbtönen: Dunkelgrau, dunkel graubraun, sepiabraun; abtrocknend heller aber immer noch mit eher düsteren Grau- und Brauntönen.
Lamellen kaum heller, ebenfalls in düsteren Braun- und Grautönen; eher entfernt, vor allem im Alter auch mit aderigen Verbindungen, kaum mit Gabelungen aber gerne untermischt; herablaufend (meist deutlich); etwas dicklich.
Stiel düster, meist wie der Hut gefärbt; Oberfläche glatt (!) ohne Haare, höchstens an der Stielbasis mit schwach ausgeprägtem, weißlichem Filz; im Schnitt etwa doppelt so lang wie Hutbreite (auch etwas länger oder kürzer), nicht auffallend lang und grazil, gerne etwas gebogen
Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz
Sporen: Sporenpulver weiß; Sporen nach eigenen Messungen 7-12 x 4,5-7; zu einem großen Teil recht schlank, elliptisch bis teils birnenförmig, oft mit gut erkennbaren zwei Zellkernen, glatt, dünnwandig, inamyloid;
Schnallen vorhanden; Basidien 4-sporig (selten mit 2-sporigen untermischt); Zystiden fehlen;
Hyphen der Huthaut und der Lamellentrama grob inkrustiert
Vorkommen: Vorwiegend ein Bewohner von offenen, sandigen Standorten mit spärlichem Bewuchs (Moose, Gräser), bevorzugt an offenen Stellen, an mäßig trockenen bis feuchten, nährstoffarmen Standorten; seltener auf lehmigen Böden, an Wegrändern, Feld- und Wiesenrändern; meidet geschlossene Wälder; vom Bergland bis in die Ebene verbreitet; ohne bekannten Bezug zu irgendwelchen Algen (nicht lichenisiert) oder Flechten, eventuell aber Saprophyt an abgestorbenen Mooswurzeln (oder als Parasit auf Moosen?); erscheint bei feuchter und frostfreier Witterung quasi über das ganze Jahr, Schwerpunktmäßig jedoch ab Herbst bis Spätherbst.
Verwechslungen: Es gibt eine ganze Reihe von Nabelingen mit düsteren (bräunlichen & graubraunen) Farben.
Teilweise ist wegen der Seltenheit einzelner Arten oder Sippen aber nicht völig klar, ob nicht mehr Arten beschrieben sind, als tatsächlich existieren. Ein Problem ist dabei auch das Fehlen von –žharten–œ Mikromerkmalen. Insbesondere die Sporengrößen und –“Formen sind bei vielen Nabelingen aus dieser Gruppe innerhalb der einzelnen Arten sehr variabel. Diese sind zwar zur Artbestimmung nötig, aber man muss dabei bedenken, daß hier meistens quantitativ beurteilt werden muss.
Insofern wird hier auf eine Aufzählung einzelner Verwechslungsarten verzichtet; eine (sicherlich nicht vollständige) Liste ähnlicher Arten siehe unten.
Zur Bestimmung dieser Art sind folgende Merkmale entscheidend:
Standort (nicht an Holz, nicht in geschlossenen Wäldern, nicht in Mooren oder auf Torfmoosen, nicht in Gletschergebieten); nicht lichenisiert; Farben (möglichst an frischen Fruchtkörpern zu beurteilen); Hut und Stiel nicht schuppig, haarig oder filzig (ebenfalls an Frischmaterial beurteilen); Lamellen entfernt; Fruchtkörper nicht ausgesprochen grazil (Stiel nicht sehr viel länger als Hutbreite oder irgendwie mit –žRickenella –“ Habitus–œ) aber auch nicht kräftig (–žClitocybe –“ Habitus–œ); Sporen groß (etliche Sporen > 10 in der Länge), zu einem großen Teil eher gestreckt in der Form, viele zweikernig; Basidien überwiegend 4-sporig; Schnallen in allen Geweben vorhanden; grob inkrustiertes Pigment v.A. in HDS.
Zur Bestimmung der Art sind hier sowohl die makroskopischen, als auch die mikroskopischen Merkmale unverzichtbar.
Anmerkungen: Die Art wird in Deutschland nicht besonders oft dokumentiert, ist aber sicherlich in geeigneten Biotopen häufig. Verantwortlich für mangelnde Daten sind wohl eher Bestimmungsschwierigkeiten als eine tatsächliche Seltenheit der Art.
Huthaut:
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Arrhenia rustica = Feldnabeling<
>Arrhenia obatra = Graziler Nabeling<
>Arrhenia baeospora = Kleinsporiger Nabeling<
>Arrhenia griseopallida = Filziger Nabeling<
>Arrhenia onisca = Glatter Sumpf –“ Nabeling<
>Arrhenia peltigerina = Hundsflechten –“ Nabeling<
>Omphalina pyxidata = Rotbrauner Nabeling<
>Phytoconis ericetorum = Gefalteter Felchtennabeling
>Gamundia striatula = Winter - Rußnabeling<
>Rickenella swartzii = Violettstieliger Heftnabeling<
>Camarophyllopsis foetens = Stinkender Samtschneckling<
>Camarophyllopsis phaeophylla = Graublättriger Samtschneckling<
... und wohl einige mehr...