Arrhenia spathulata (Fr.) Redhead
Gezonter Adermoosling
Synonyme:
- Arrhenia retiruga var. spathulata (Fr.) Gminder
- Cantharellus spathulatus Fr.
- Cyphella cochlearis Bres.
- Arrhenia muscigenum (Bull.) Honrubia & Folgado
Familie: Tricholomataceae
Ordnung: Agaricales
Klasse: Agaricomycetes
Fruchtkörper: meist trichterig oder tütchenförmig mit tief eingeschnittenem Rand an einer Seite, dort in ein kurzes, teils nur rudimentär ausgeprägten Stielchen übergehend; Hutränder schon jung wellig, bald unregelmäßig lappig, ungerieft; Hutoberfläche graubraun, braun, ockerbraun, bei Trockenheit etwas verblassend; fein filzig bis fast glatt wirkend; durch konzentrische Runzeln gezont, diese Zonierung meist deutlich, gerade bei Trockenheit aber auch mal schwach ausgeprägt;
Hymenophor aus deutlichen, dicklichen Runzeln, beinahe leistenartig, unregelmäßig gegabelt und anastomosierend, am Stiel weit herablaufend; die Runzeln können den Hutrand erreichen, müssen aber nicht.
Speisewert: irrelevant, kein Speisepilz
Sporen: Sporenpulver weiß; Sporen glatt, dünnwandig, inamyloid, elliptisch bis tropfenförmig, etwa 6-10 x 3-6, in Form und Größe allerdings sehr variabel; Schnallen und Hymenialzystiden fehlen, Basidien 4-sporig; Hymenium auch zum Hutrand hin mit fertilen Basidien; Huthauthyphen mit inkrustiertem Pigment.
Vorkommen: Überwiegend als Parasit auf Drehzahnmoosen (Syntrichia spec.), nach Ludwig auch auf andere Moose oder Pflanzenreste überwechselnd, wenn Syntrichia in der Nähe ist.
Der Pilz folgt dem Vorkommen der Wirtsmoose und ist damit weitgehend an deren ökologische Amplitude gebunden: Offenes Gelände, Trockenrasengesellschaften, Dünenlandschaften, als Sekundärbiotope natürlich auch Wegränder, Steinbrüche, Straßenränder, Mauern, Dächer und so weiter. Haupterscheinungszeit ist Herbst und Spätherbst, bei geeigneter Witterung (feucht und nicht zu kalt) können das ganze Jahr über Fruchtkörper gebildet werden.
Die Art gilt als eher selten, ist aber wahrscheinlich unterkartiert.
Verwechslungen: Wichtig zur Bestimmung sind die –žtütenförmigen–œ, tief geschlitzten Fruchtkörper mit kleinem Stielchen und +/- zonierter Oberfläche.
Arrhenia retiruga ist meist deutlich heller, immer ungestielt und nie zoniert; die Runzeln der Fruchtschicht schwächer ausgeprägt;
Arrhenia lobata meist ebenfalls ungestielt, in der Regel irgendwie mit gelatinöser Trama, zudem hätte er Schnallen an den Hyphensepten;
Arrhenia auriscalpium hat stärker anastomosierende, fast netzartige Adern als Hymenium; ist insgesamt düsterer gefärbt und nicht zoniert, auch er hat Septen mit Schnallen;
zu Arrhenia littoralis ist wenig zu finden; auch der hätte aber keinen zonierten Hut und sollte in der Gestaltung des Hymenophors und der Farbgebung eher A. auriscalpium ähneln, zudem vorwiegend arktisch verbreitet sein und salziges Marschland besiedeln;
Arrhenia acerosa hat ausgeprägte, dicht stehende Lamellen;
Arrhenia polycephala ist viel länger gestielt;
Arten wie Arrhenia rickenii haben +/- ganzrandige Hüte und sind viel deutlicher in Hut und Stiel gegliedert; ihr Hutrand ist meist deutlich durchscheinend gerieft;
weitere, cyphelloide Arten haben weniger stark ausgeprägte Runzeln des Hymenophors und unterscheiden sich zudem in Farben und Mikromerkmalen recht deutlich.
Bilder:
Hymenium im Bereich des Hutrandes:
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Arrhenia retiruga = Blasser Adermoosling<
>Arrhenia lobata = Gelappter Adermoosling<
>Arrhenia auriscalpium = Düsterer Adermoosling<
>Arrhenia littoralis = Salzmarschen –“ Adermoosling<
>Arrhenia acerosa var. acerosa = Grauer Adermoosling<
>Arrhenia polycephala = Vielköpfiger Adermoosling<
>Arrhenia rickenii = Geröll –“ Adermoosling<
>Arrhenia peltigerina = Hundsflechten –“ Adermoosling<
>Chromocyphella muscicola = Punktiertsporiges Moosschälchen<
>Rimbachia bryophila = Ovalsporiger Mooshäutling<
>Cyphellostereum laeve = Glatter Moos –“ Schichtpilz<
>Pseudocraterellus undulatus = Krause Kraterelle<