Auriporia aurulenta A. David, Tortic & Jelic
Duftender Goldporling
Synonyme:
- keine
Familie: Fomitopsidiaceae
Ordnung: Polyporales
Klasse: Agaricomycetes
makroskopische Eigenschaften: Fruchtkörper resupinat, oft zu recht großen, weitläufigen Flächen auswachsend, flach kissenförmig oder an schrägem bis senkrechtem Substrat mit knubbeligen bis stufigen Vorsprüngen (dort bis um 20mm dick); jung blassorange mit rosa Hauch, auch lachsfarben, bald schon satt goldgelb bis gelborange; Poren / Röhren frisch knorpelig weich, Subikulum auch etwas gelatinös; trocken eher hart und brüchig; Ränder in der Wachstumsphase blass bis satt orangegelb, wattig bis flaumig-fransig, auch mit gelborangenem, flaumigem Mycelfilz in Spalten des Substrats, bei ausgewachsenen Fruchtkörpern ohne oder mit unauffälligen Rändern; KOH –“ Reaktion inkonstant, normalerweise negativ, gelegentlich aber wohl auch mal rötlich; frische Fruchtkörper oft mit starkem, fruchtig-süßlichem Geruch nach Obstkompott, individuell auch mit Vanille –“ Komponente (Blogeintrag Werner Pohl) oder mandelartig (Ryvarden, Poroid Fungi of Europa); der Geruch ist nicht in jeder Kollektion ausgeprägt.
mikroskopische Eigenschaften: Hyphenstruktur monomitisch; generative Hyphen überwiegend dünnwandig, Septen mit Schnallen; Manche Hyphen als –žÖlhyphen–œ ausgeprägt mit Inhalt aus vielen, öligen Pigmenttröpfchen; Lamprozystiden bauchig bis spindelig, oft apikal inkrustiert, vielfach im Hymenium eingebettet, aber meist gut zu beobachten; Leptozystiden dünnwandig, unregelmäßig zylindrisch bis angedeutet flaschenförmig mit langem Hals, oft über die Basidien hinausragend; Basidien keulig, überwiegend 4-sporig, mit Basalschnalle; Sporen elliptisch bis subzylindrisch, hyalin, dünnwandig, glatt, inamyloid, nicht dextrinoid; um 4.5-6 x 2-3 µm.
Vorkommen: In Europa insgesamt zerstreut und eher selten; tendenziell wohl eher im Hügel- oder Bergland, aber auch im Flachland (Oberrheinebene bzw. Schleswig –“ Holstein); normalerweise an Nadelholz, selten auch an Laubholz; sowohl an natürlich liegenden Stämmen und Stümpfen als auch an gelagertem Holz. Eine Bevorzugung bestimmter Boden- oder Waldtypen ist nicht klar festzustellen.
Bilder (Anklicken für volle Auflösung):
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Danke an Joe für die Bilder!
Verwechslungen: Auch wenn der Auriporia aurulenta schon makroskopisch einigermaßen auffällig aussieht, ist eine belastbare Bestimmung nur bei mikroskopischer Untersuchung möglich. Neben der Farbe und Form der Fruchtkörper ist die Art durch ihr monomitisches Hyphensystem mit Schnallen und den Ölhyphen, sowie die Lampro- und Leptozystiden gut charakterisiert-
Dennoch gibt es einige (noch seltenere) Doppelgänger. Je nach Alter der Fruchtkörper, Wuchsweise und Wuchsbedingungen, aber auch Laune des Mycels können ein paar Arten nahezu identisch aussehen. Das wären zum einen Arten der Gattung Rigidoporus, da gilt es das Hyphensystem zu beobachten: Auriporia hat Schnallen an den Septen, Rigidoporus nicht. Rigidoporus crocatus hat zudem keine Lamprozystiden; Rigidoporus undatus schon, aber der wäre heller und blasser gefärbt.
Die resupinaten Hapalopilus –“ Arten zeigen - mit Ausnahme von Hapalopilus priscus! - eine starke, dunkelrote KOH –“ Reaktion (schon mit 5%-10% nachweisbar), keine dieser Arten bildet Lamprozystiden.
Frantisekia mentschulensis entwickelt oft deutlichere, knubbelige Hütchen / Vorsprünge. Das Hyphensystem ist dort dimitisch, Lamprozystiden fehlen.
Die beiden europäischen Pycnoporellus –“ Arten reagieren ebenfalls rot mit KOH, Schnallen fehlen an allen Septen und die Sporen sind deutlich größer.
Rhodonia placenta: Keine Lamprozystiden, keine Leptozystiden; ansonsten ziemlich ähnlich, in der Färbung vor allem von jungen Fruchtkörpern von Auriporia aurulenta schwer zu unterscheiden.
Ceriporiopsis gilvescens: keine Lamprozystiden, keine Leptozystiden; Hyphen in den Röhrenwänden mit stäbchenförmigen Kristallen inkrustiert
Einige Antrodia –“ Arten können mal makroskopisch etwas ähnlich sein, sind aber alle dimitisch (teils gar mit trimitischem Aspekt) und keine hat Lamprozystiden.
Frische, +/- resupinat wachsende Fruchtkörper von Gleoeophyllum odoratum–¦ Naja, die riechen immerhin auch entfernt ähnlich. Im grunde sollte das durch die ganz andere Konsistenz und Färbung der Fruchtkörper nicht verwechselt werden.
Vergleichsvorschläge:
>Rigidoporus crocatus = Safrangelber Hartporling<
>Rigidoporus undatus = ???<
>Hapalopilus priscus = ???<
>Hapalopilus ochraceolateritius = ???<
>Hapalopilus aurantiacus = ???<
>Frantisekia mentschulensis = Prachtvoller Knollenporling<
>Pycnoporellus albolutens = ???<
>Pycnoporellus fulgens = Leuchtender Weichporling<
>Rhodonia placenta = Rosafarbener Saftporling<
>Ceriporiopsis gilvescens = Fleckender Wachsporling<
>Ceriporia purpurea = Purpurroter Wachsporling<
>Antrodia mellita = Honigfarbige Braunfäuletramete<
>Antrodia malicola = Zimtfarbene Braunfäuletramete<
>Gloeophyllum odoratum = Fenchelporling<