Basidioradulum radula (Fr.) Nobles (1967)
Reibeisen - Rindenpilz
Synonyme:
- Hydnum radula Fr. (1818)
- Radulum radula (Fr.) Nannf. (1935)
- Hyphoderma radula (Fr.) Donk (1957)
- Xylodon radula (Fr.) Tura, Zmitr., Wasser & Spirin (2011)
- Radulum orbiculare Fr. (1825)
- Odontia cerasi Pers. (1800)
- Xylodon cerasi (Pers.) Fr. (1818)
Familie: Schizoporaceae (?)
Ordnung: Hymenochaetales (?)
Klasse: Agaricomycetes
makroskopische Eigenschaften: Fruchtkörper anfangs als kleine, +/- rundliche Flecken (normalerweise auf der Rinde), später zu größeren Belägen zusammenfließend; weißlich bis ockerlich; frisch und bei guter Durchfeuchtung wachsartig, trocknend mit eher ledrig - faseriger Haptik; Hymenophor aus groben, geotrop ausgerichteten und recht unregelmäßig zerklüfteten Zähnchen, die meistens in der Mitte der einzelnen Fruchtkörper besonders sicht und lang sind, zu den Rändern dünner, ganz junge Fruchtkörper erscheinen auch mal nur knubbelig; Ränder weißlich, wattig-faserig bis fein bewimpert, bei alten fruchtkörpern auch unauffällig.
mikroskopische Eigenschaften: Hyphenstruktur monomitisch, Septen mit Schnallen; Hyphen in Subikulum und Zahntrama kompakt gebündelt / parallel, teils mit verdickten Wänden, gelegentlich mit feinen Kristallanlagerungen; Hyphen im Subhymenium aufsteigend, knorzelig verflochten und verzweigt, aber in recht lockerer Textur; Basidien keulig, oft unregelmäßig eingeschnürt, relativ groß (bis um 40 µm), viersporig (einzelne zweisporige Basidien können eingestreut sein); Zystiden meistens eingebettet in Subhymenium / Hymenium, selten die Basidien überragend, dünnwandig, schlauchförmig und meistens unregelmäßig tailliert, gelegentlich auch deutlich moniliform
Vorkommen: An absterbenden oder abgestorbenen, aber noch ansitzenden (im Luftraum hängenden) Ästen und Stämmchen von Laub- und Nadelholz, Initial- bis frühe Optimalphase der Vermorschung; mit deutlicher Präferenz für Kirschgehölze (Prunus spec.), allerdings mit großem Substratspektrum; interessanterweise ist in den –žGroßpilzen Baden-Württemberg–œ Band 1 noch vor diversen anderen Laubhölzern - als zweithäufigstes Substrat nach Prunus - Weißtanne (Abies alba) mit 72 Kollektionen notiert.
Insgesamt eine sehr häufige, überall verbreitete Art
Bilder (Draufklicken für groß, sonst sieht man ja nix wegen automatischer Verkleinerung):
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Verwechslungen: Einigermaßen typische Kollektionen vor allem an Prunus - Gewächsen lassen sich schon makroskopisch recht gut einschätzen. Durch das grob zahnförmige Hymenophor, die unregelmäßig keuligen, recht großen Basidien, die unregelmäßig eingeschnürten bis moniliformen Zystiden und relativ große, zylindrisch - allantoide Sporen, monomitisches Hyphensystem und Septen mit Schnallen solide definierte Art.
Hyphoderma transiens sieht sehr ähnlich aus, hat auch ähnliche Zystiden, die aber weniger eingeschnürt sind, nicht moniliform und größere (v.A. auch breitere Sporen bis 16x5 µm), die Zähnchen von Hyphoderma setigerum sind etwas feiner und der Pilz bevorzugt legendes, stärker zersetztes Substrat.
Weitere Vergleichsvorschläge siehe unten.
Vergleichsvorschläge:
>Hyphoderma transiens = Variabler Rindenpilz<
>Hyphoderma litschaueri = ???<
>Hyphoderma setigerum = Feinborstiger Rindenpilz<
>Radulomyces molaris = Gezähnter Reibeisenpilz<
>Cristinia gallica = Zahnförmiger Körnchenrindenpilz<
>Schizopora paradoxa = Veränderlicher Spaltporling<
>Xylodon quercinus = Eichen - Zähnchenrindenpilz<
>Xylodon spathulatus = Plattzahniger Zähnchenrindenpilz<
>Kneiffiella barba-jovis = Jupiterbart<
>Lyomyces crustosus = Krustiger Zähnchenrindenpilz<
>Hyphodontia arguta = Spitzstacheliger Zähnchenrindenpilz<
>Phlebia nothofagi = Scheinbuchen - Fadenstachelpilz<
>Phlebia uda = Wachsgelber Fadenstachelpilz<
>Phanerochaete raduloides = Raspelzahn - Zystidenkruste<
>Sarcodontia crocea = Apfelbaum - Stachelbart<
>Peniophora laeta = Hainbuchen - Zystidenrindenpilz<
>Dacryobolus sudans = Tränender Höckerrindenschwamm<
>Fibrodontia gossypina = Drahtiges Krustenbärtchen<
>Odonticium flavicans = ???<