30.07.2016:
Farbenfrohes Pilzfestival XXXL - Teil 2
Liebe Pilz-Freunde,
dies ist Teil 2 des Berichtes vom 30.07.2016.
Teil 1 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier
Teil 4 findet Ihr hier
Teil 5 findet Ihr hier
Teil 6 findet Ihr hier
Und weiter
geht's...
Fundnummer: 2016-07-30-0946
Bei diesem
Täubling nahmen wir mangels Zeit nicht alle Daten auf.
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei Fichte,
Eiche und Kupfer-Felsenbirne,
ca. 8 m entfernt Birke
Fundzeit: 30.07.2016
Wuchsform:
einzeln
Hutform: konvex,
Mitte vertieft
Huthaut-Konsistenz:
glänzend
Huthaut-Farbe:
rosa,
Zentrum oliv-braun
Huthaut-Abziehbarkeit: nicht
getestet
Fleischfarbe unter Huthaut:
nicht getestet
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung:
keine Fraßstellen
Hutrand:
kaum gerieft
Lamellen:
ocker
Lamellensprödigkeit: nicht getestet
Lamellen-Stielübergang: nicht angeschaut
Stiel: gilbend,
keulig, sehr weich
Stielbasis:
rund
Fleisch: nicht angeschaut
Verfärbungen auf Druck:
nicht getestet
Größe: Hutdurchmesser 4 cm,
Stiellänge 6 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
Sporenpulverfarbe:
am ehesten
IIc im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
Geruch:
neutral
Geschmack: nicht getestet
Mikroskopische Daten:
Matthias ermittelte: Sporen: 6-8 x 5-5,5µm, Warzen <1 µm.
Ornament: C2
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Das konnte etwas in
Richtung Milder Wachs-Täubling (Russula puellaris) oder Vielfarbiger Täubling
(Russula versicolor) sein.
Fertig-Bestimmung folgte später mit Fundnummer 2016-07-30-1101 (siehe dort für
Details).
Es war der Vielfarbige Täubling (Russula versicolor):
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Fundnummer: 2016-07-30-0948
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
Fichte, Eiche
und Kupfer-Felsenbirne, ca. 8 m entfernt
Birke
Fundzeit: 30.07.2016
Wuchsform:
einzeln
Hutform: konvex
Huthaut-Konsistenz:
feinsamtig
Huthaut-Farbe:
braun
Hutrand: ohne Besonderheiten
Stiel:
weiß
mit violettschwarzen Schuppen,
außen nicht verfärbend
Stielbasis:
rund
Größe: Hutdurchmesser 2,5 cm,
Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser ca. 15 mm
Bevor ich in genauer bestimmen konnte hab ich ihn verspeist
Es bleibt ein
unbekannter Rauhfuß-Röhrling (Leccinum spec.):
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Fundnummer:
2016-07-30-0950
Und die nächsten Täublinge...
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
Fichte, Eiche und
Kupfer-Felsenbirne
Fundzeit: 30.07.2016
Wuchsform:
als Pärchen
Hutform: niedergedrückt, kein Buckel
Huthaut-Konsistenz:
glänzend, man kann durch die
Huthaut zwischen den Lammellen durchsehen
Huthaut-Farbe:
rosa, Zentrum
dunkel-braun-violett, oliver Schimmer überall
Huthaut-Abziehbarkeit:
vollständig abziehbar
Fleischfarbe unter Huthaut:
ungefärbt (also creme-ocker)
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung:
keine
Hutrand:
stumpf, deutlich gerieft
Lamellen:
creme-gelb, keine Y-Gabeln, kaum
Zwischenlamellen, leichte Queradern
Lamellensprödigkeit: nicht geprüft
Lamellen-Stielübergang: ausgebuchtet angewachsen
Stiel: wässrig weiß,
keulig, zusammendrückbar,
wattig ausgestopft, fast hohl,
nicht gilbend oder grauend aber beim Trocknen dann grauend
Stielbasis:
rund
Fleisch:
zehr zerbrechlich,
weiß, nicht gilbend oder grauend aber beim
Trocknen dann grauend
Verfärbungen auf Druck:
nicht getestet
Größe: Hutdurchmesser 3 cm,
Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser ca. 7 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone
141U = ████ - am ehesten passt
IVa
im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
Geruch:
zerrieben fruchtig
Geschmack:
völlig
mild
(unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
Mit diesen
makroskopischen Daten bleibt eigentlich nur ein Täubling übrig: Der Geriefte
Weich-Täubling (Russula nauseosa).
Ich begnüge mich kurz mit einer Sporenuntersuchung um dies zu bestätigen.
Mikroskopische Daten:
Sporen:
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz;
Messwertanzahl: n = 47
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: nicht normalverteilt;
Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,5 µm; von Q: 0,1; von V: 33 µm³
Median: von L × B: 7,2 × 6,1 µm; von Q: 1,2; von V: 140 µm³
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 7,3 × 6,1 µm;
von Q: 1,2; von V: 146 µm³
Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich:
für L × B: (6,7) 6,7 - 7,9 (9,4) × (5,1) 5,6 - 6,6
(7,4) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,3 (1,3);
für V: (93) 111 - 181 (271) µm³
Warzen:
Zylindrisch bis knubbelig, babyschnullerförmig
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n
= 88
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: normalverteilt
Arithmetischer Mittelwert Me: 0,78 µm;
Standardabweichung S. D.: 0,19 µm; Median: 0,78 µm
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: mit 80%-Konfidenzintervall:
(0,29) 0,53 - 1,03 (1,33) µm; mit
90%-Konfidenzintervall: (0,29) 0,46 - 1,1 (1,33) µm
Apikulus:
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n
= 11
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,3 × 0,2 µm; von Q: 0,3
Median: von L × B: 1,8 × 1,3 µm; von Q: 1,4
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 1,9 × 1,3 µm;
von Q: 1,5
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (1,6) 1,5 - 2,2 (2,4) × (1) 1 - 1,5 (1,5) µm;
für Q: (1,1) 1,1 - 1,9 (2)
Hilarfleck:
polygonal
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Die stark in der Größe unterschiedlichen Sporen, das Ornament "locker punktiert", Warzenhöhe sprechen für den Gerieften Weich-Täubling (Russula nauseosa), auch wenn die Sporen etwas zu klein ausfallen.
Der
Geriefte Weich-Täubling (Russula nauseosa):
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Fundnummer: 2016-07-30-1001
Wie im
letzten Jahr am gleichen Standort in ähnlich großer Zahl zu finden. Diesmal
haben wir aber nicht ganz so ausführlich fotografiert.
Haariger Helmling (Mycena aciculata):
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Fundnummer:
2016-07-30-1003
Ein weiterer nicht zu übersehender Pilz...
Morphologische Daten:
Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei
Birke, Fichte und
Eiche
Fundzeit: 30.07.2016
Wuchsform:
gesellig
Hutform: jung: halbkugelig,
alt: konvex, niedergedrückt
Huthaut-Konsistenz:
etwas schmierig
Huthaut-Farbe:
Zentrum braun, nach außen hin
beige werdend
Huthaut-Abziehbarkeit: nicht
getestet
Fleischfarbe unter Huthaut:
nicht getestet
Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung:
keine
Hutrand:
scharfkantig, deutlich gerieft
Lamellen:
ocker, braunfleckend,
viele Y-Gabeln, keine Zwischenlamellen,
sichelförmig
Lamellensprödigkeit: nicht geprüft
Lamellen-Stielübergang: ausgebuchtet angewachsen
Stiel: ocker,
braunfleckend,
zylindrisch bis keulig, zusammendrückbar,
total hohl, beim Trocknen stark bräunend
Stielbasis:
rund
Fleisch:
weiß,
braunfleckend, beim Trocknen
stark bräunend
Verfärbungen auf Druck:
nicht getestet
Größe: Hutdurchmesser 7-10 cm,
Stiellänge 7-10 cm, Stieldurchmesser ca. 20-35 mm
Sporenpulverfarbe:
Pantone
7506U = ████ - am ehesten passt
IIb im direkten
Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
Geruch:
fruchtig
Geschmack:
zuerst
mild,
nach 10 Sekunden scharf aber erträglich,
widerlich
Chemische Reaktion:
KOH
auf Stielbasis: rotorange bis braun,
weiter oben gelblich
Sporendaten:
Sporen:
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz; Messwertanzahl: n
= 68
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,4 µm; von Q: 0,1; von V: 30 µm³
Median: von L × B: 8 × 6,5 µm; von Q: 1,2; von V: 172 µm³
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 8 × 6,4 µm;
von Q: 1,3; von V: 175 µm³
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: mit 80%-Konfidenzintervall:
für L × B: (6,6) 7,3 - 8,7 (9,5) × (5,1) 5,9 - 6,9
(7,3) µm; für Q: (1) 1,2 - 1,3 (1,4);
für V: (90) 136 - 214 (243) µm³
Warzen:
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz;
Messwertanzahl: n = 52
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: normalverteilt
Arithmetischer Mittelwert Me: 0,74 µm;
Standardabweichung S. D.: 0,13 µm; Median: 0,73 µm
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: mit 80%-Konfidenzintervall:
(0,5) 0,58 - 0,9 (1,11) µm; mit
90%-Konfidenzintervall: (0,5) 0,53 - 0,95 (1,11) µm
Apikulus:
Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Melzers Reagenz;
Messwertanzahl: n = 18
Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite:
normalverteilt; Q: normalverteilt
Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,3 × 0,2 µm; von Q: 0,2
Median: von L × B: 1,7 × 1,2 µm; von Q: 1,4
Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 1,8 × 1,2 µm;
von Q: 1,5
Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für
L × B: (1,3) 1,4 - 2,3 (2,5) × (1) 1 - 1,5 (1,6) µm;
für Q: (1,2) 1,2 - 1,8 (2,1)
Hilarfleck:
rund
2.8 - 4 µm
N = 3
Me = 3.3 µm
Ornament:
2-3 Verbindungen, auch Doppelungen und gratige Ketten,
selten zebriert.
Das ist Typ B2(3)
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Zum entschlüsseln
verwendete ich ausnahmsweise mal Sarnari, dort Seite 408.
1b > 2 > 2b > 5 > 6 > 6b > 8 > 10 > 10a = Russula subfoetens
Dann auch Marxmüller, Kibby, Romagnesi, GPBW und Gröger gegengeprüft.
Das ist der
Gilbende Stink-Täubling (Russula subfoetens):
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Fundnummer: 2016-07-30-1024
Den haben
wir an dieser Stelle nicht in so großer Zahl erwartet. Damit ist wieder ein
neuer recht großer Standort der Art entdeckt.
Brätling (Lactarius volemus):
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