Cortinarius praestans (Cordier) Gillet
Schleiereule
Synonyme:
- Phlegmacium praestans (Cordier) M.M. Moser
- Cortinarius infractus Berk.
- Cortinarius berkeleyi Cooke
- Cortinarius torvus var. berkeleyi (Cooke) Boud.
- blaugestiefelter Schleimkopf
Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Cortinariaceae --> Cortinarius (--> Phlegmacium) --> Cortinarius praestans
Hut: bis 20 (25) cm breit; dickfleischig; jung halbkugelig, alt immer mehr verflachend, zuletzt ganz ausgebreitet mit vertiefter Mitte; Hutrand zunehmend radialrunzlig; anfangs komplett mit weißlich –“ violettem Velum überzogen, das nach und nach aufreißt und die typischen, weißlichen Faser–œflecken–œ hinterlässt; im Alter sind diese Flecken oft komplett abgewaschen, meist bleiben aber zumindest am Hutrand noch weißliche, faserige Velumreste erhalten
Stiel: bis 20 cm lang; voll, dickfleischig; zylindrisch, Basis deutlich keulig oder zwiebelig –“ keulig, bei jungen Pilzen geht die kugelige Stielbasis direkt in die Stielspitze über, was dem Stiel ein bauchiges Aussehen verleihen kann, zumal wenn das Velum noch komplett geschlossen ist. Stielfarbe: weißlich, überzogen mit silbrig –“ weißem Velum, das jung auch violett getönt sein kann; im Verlauf des Stielwachstums reißt das Velum in eine oder mehrere faserige Ringzonen auf, die bald vom Sporenpulver bräunlich bepudert sind
Lamellen: relativ gedrängt, gerade bis ausgebuchtet angewachsen, Schneiden gekerbt; jung cremefarben bis grauviolett; bald hellbraun, zuletzt rostbraun, Schneiden meist heller
Fleisch: weiß & fest; gelegentlich schwach violettlich bis violettbräunlich im oberen Stielbereich; ohne besonderen Geruch oder Geschmack, nur beim Trocknen oft mit der Zeit Schweißfußgeruch entwickelnd.
Speisewert: sehr guter Speisepilz, der aber wegen seiner Seltenheit unbedingt geschont werden soll
Sporenpulver: rostbraun; Sporen mandelförmig; 14-18 x 7,5-9 µm; unregelmäßig grobschollig ornamentiert
Vorkommen: zerstreut, mäßig verbreitet und insgesamt selten; gesellig in Reihen oder Ringen auf Kalkböden (basisch bis neutral), an trockeneren Standorten; Mykorrhiza mit Laubbäumen, bevorzugt Buche; Bestand gilt in Deutschland als gefährdet (G3)!
Verwechslungen: Theoretisch mit anderen großen Schleierlingen. Beachtet man aber die Größe, Farben (braun und weiß, nur jung gelegentlich violett überhaucht) und die charakteristischen weißen Faserschuppen auf dem Hut, ist eine Verwechslung so gut wie ausgeschlossen. Dennoch empfiehlt es sich, in der Gattung genau hinzusehen. Insbesondere, wenn man den Pilz zu –žkulinarischen Forschungszwecken–œ einsammeln will. Auch unter den großen und dickfleischigen Arten gibt es in der Gattung einige extrem giftige Vertreter.
Wissenswertes: –žPilz des Jahres–œ 2010
Bilder:
Vielen Dank an Lycogala für die Bilder!
Für diese Bilder ein herzliches Dankeschön an Fredy!
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Cortinarius polymorphus<