Das Pilz-Poetry-Poesiealbum ...

Es gibt 92 Antworten in diesem Thema, welches 42.541 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nochn Pilz.

  • Das Pilz-Poetry-Poesiealbum ...

    ... oder anders gesagt, ...

    ... eure schönsten gedichteten Werke.




    Hier werden sie aufgereiht, die jeweiligen Gewinner/innen der einzelnen Pilzpoetry-Contests. Also hütet euch davor in diesen Thread reinzumalen.






    Ich bitte die zuständige Moderation hier jeden weiteren Post von euch kommentarlos zu löschen. Keine Dankesschreiben, keine Fragen, keine Kommentare. Nichts außer einem Poesiealbum voll schöner Worte und Bilder.



















    November 2012
    Käfer - Pilzsucht - Pilzgericht


    von lutine



    Pilzspaziergang



    Ein Käfer ging im Morgengrauen
    um sich nach Pilzen umzuschauen
    er nahm sein Körbchen in die Fühler
    und einen Schal denn es wurd kühler


    dazu sechs Wanderstiefelletten
    weil Füßchen es gern wärmer hätten
    ein Fläschchen Bier denn er hat Durst
    und falls er hungrig wird 'ne Wurst.

    Mit Sonnenbrille auf der Nase
    begegnet ihm alsbald ein Hase

    Hey, Häschen ich will Pilze finden
    dort hinten seh ich sieben Linden
    meinst du dort kann ich Pilze suchen?

    Nein Käferlein such lieber Buchen
    dort wachsen Pilzlein aller Art
    die meisten sind noch jung und zart

    und lass die alten lieber stehn
    ich sag dir Tschüß, ich muss nun gehn
    mein Weib erwartet mich zurück
    ich wünsche dir viel Sammlerglück
    sprachs und verschwand - am Horizont

    droht plötzlich eine Wetterfront
    mit dunklen Wolken, Regengüssen
    da wird der Käfer umkehrn müssen.

    Verflixt denkt er, muss das denn sein
    ich wollt doch lieber Sonnenschein
    und hab mich so darauf gefreut
    es sollte Pilze geben - heut.

    Wie komm ich trocken jetzt nach Haus ´
    fragt er am Waldrand eine Maus.

    Das ist ganz leicht erklärt das Tier
    die Helmlinge, zum Beispiel hier.

    Schau dich nur um, dort stehen sie
    und unter denen regnet's nie.

    Schneid dir den Helmling einfach ab
    gleich unterm Hut, nur nicht zu knapp.


    Der kann für dich ein Schirmchen sein
    der Käfer dankt und findet's fein.

    Nimmt sich das Schirmchen nun zum Schutze
    damit er auch dem Regen trutze.


    Er wandert dann den Weg zurück
    und bleibt auch trocken, welch ein Glück.

    Nur Pilze, so muss er bekunden
    hat er heut leider nicht gefunden!

  • Dezember 2012
    Liebeserklärung - Mord! - Weihnachten


    von lutine



    Illusionen am Weihnachtsabend





    Lauschend lag am Zwergholunder
    ein verschlaf'nes Judasohr,
    glaubte nicht mehr an ein Wunder
    Wunder kamen hier nicht vor.


    War schon lang hier angebunden
    konnt sich kaum im Winde drehn,
    hatte immer schon gefunden
    schöner wär's nicht stillzustehn.


    Nie kann ich spazieren laufen
    denkt das Ohr und trauert still
    nicht einmal um einzukaufen
    ganz egal wie sehr er's will.


    Draußen ist es kalt geworden
    Weihnachten steht vor der Tür
    und das Ohr friert hoch im Norden
    und kann selber nichts dafür.


    Aus des Waldes dunkler Mitte
    hört das Ohr aus weiter Ferne
    leise atemlose Schritte
    ach wie hätte Öhrchen gerne....


    wenn es eine Wunschfee wäre -
    nähme dafür viel in kauf.
    doch aus nebelgrauer Sphäre
    taucht ein fremdes Pilzlein auf.


    "Hey du Ohr, kannst mich erkennen?
    Kannst du raten wie ich heiß?
    Kannst du mich beim Namen nennen?
    Oh ich wette dass du's weißt"


    sprach's und hüpfte auf und nieder
    und versprach dem Öhrchen dann
    "Ich befrei dein Füßchen wieder
    darfst mir glauben dass ich's kann".


    "Aber erst musst du mir sagen
    wie man mich im Walde nennt
    dazu darfst du keinen fragen
    der mich schon vom sehen kennt!"


    Unser Öhrchen grübelt lange
    denkt wie kann der Name sein,
    ihm ist vorm Versagen bange
    fände die Befreiung fein.


    Plötzlich kommt ihm in den Sinn
    "Wer mich hier befreien kann
    da ich festgewachsen bin
    ist ein echter Weihnachtsmann."


    "Der kann zaubern, keine Frage
    doch wie heißt der heilge Mann
    der an einem Weihnachtstage
    mich vielleicht befreien kann?"


    Ach schon naht das Weihnachtsfest,
    unser öhrchen klebt noch immer
    am Holunderstrauche fest
    und vom Namen keinen Schimmer.


    "Denk mal Öhrchen was ich bin",
    flüstert unser Fremder leise
    "und schau mal genauer hin
    und errats auf diese Weise."


    Öhrchen grübelt ernst und denkt
    sollt' er mich befreien können
    falls er mir die Freiheit schenkt
    würd ich Zauberpilz ihn nennen.


    Zauberpilz hat Wort gehalten
    Öhrchen löst sich aus dem Holz,
    kann vor Freude sich kaum halten
    ist auf seine Freiheit stolz.


    -----------------------------------


    Als das Weihnachtsfest vorüber
    sitzt das Öhrchen wieder fest
    seine Stimmung ist noch trüber
    was ihn ganz laut weinen läßt.


    Alles war doch nur Theater
    Psylo kichert mitleidslos
    Öhrchen pflegt nun seinen Kater
    oberhalb vom Waldesmoos

  • Januar 2013
    Der Mensch - Rätselpilz - Calabaza & NiLa


    von Mausmann



    Der Steinpilz des Calabaza



    Vor langer Zeit, man weiß nicht wann
    da hat sich etwas zugetragen.
    Es gab da einen Koboldmann
    dem fehlte es arg am Betragen.


    Er war ein Waldgeist, sehr verschroben
    mit grünen Haaren, ungelogen.
    Mit ´ner karottenroten Nase
    und einer sehr freizüg ´en Blase.


    Er pinkelte mit großer Lust
    aufs Würzkraut, Speisepilz und Beere
    und Sammlerherzen hatten Frust
    denn essen würden sie ´s schon gerne.


    Nun stank das alles fürchterlich
    wie üblich von ´nem Koboldwicht.
    Wer ´s trotzdem einmal hat genossen
    dem wuchsen alsbald Sommersprossen.


    Die waren zahlreich, groß und blau
    die färbten ab und steckten an
    daß alle Freunde, welche Schau
    gesprenkelt um die Nase war ´n.


    Der Koboldmann hatte gut lachen
    er liebte es sowas zu machen.
    Er kannt ´ noch viele dumme Dinge
    die gerne er den Menschen bringe.


    Doch Unmut tat im Dorf sich regen
    man suchte Heilung, suchte Rat.
    Man sandte aus auf allen Wegen
    bis tatsächlich ein Mann vortrat.


    "Ich bin der Calabazza-Mann
    der Axt und Beil gut führen kann.
    Mit Zauberei kenn ich mich aus
    dem Koboldmann, dem treib ichs aus!"


    Die Dörfler war ´n sofort dafür
    die Stimmung hellte merklich auf
    Drauf angestoßen mit ´nem Bier
    dann nahm das Abenteuer lauf.


    Am nächsten Tag schon ging ´s ans Werk
    der Abenteurer sucht den Zwerg.
    Verzeihung, "Kobold" sollte ich wohl sagen
    sonst würd der Grünkopf sich beklagen.


    Der Calabaza-Mann schaut sich gut um
    hebt Steine hoch, dreht Stockwerk um.
    Er sucht in Nischen, Kuhlen, Höhlen
    doch fern hört man den Kobold grölen.


    Der Kobold-Mann, er findet ´s lustig
    und spuckt dem Helden auf den Hut
    dem Held zeigt er sich besser doch nicht
    er weiß, das wäre gar nicht gut.


    So geht es viele Stunden, Tage
    "Du Koboldwicht bist eine Plage,
    doch warte nur, ich geb nicht nach
    ich kriege dich, es kommt der Tag."


    Die nächste Nacht im Eichenhain
    herrscht Ruhe vor dem Bösewicht
    denn Zauber wirkt hier insgeheim
    gewirkt mit lila Feenlicht.


    Ein zauberhaftes Wesen gar
    hält fern hier jegliche Gefahr
    der Butterfliege gleich
    surrt es umher, strahlt farbenreich.


    Der Calabaza-Mann, er schlummert
    hat tagelang nicht recht geschlafen
    damit er nun auch nicht umkehrt
    träumt er wie ´s geht mit dem Bestrafen.


    Im Schlaf traf er das Feenwesen
    ihr Name sei NiLa gewesen
    sie würde Pilz und Pflanze lieben
    der böse Wicht gehört vertrieben.


    Sie wüßte wie der Fluch zu brechen
    Sie wüßte auch wie zu obsiegen
    Sie würde einen Zauber sprechen
    erklärte wie den Kobold kriegen.


    Der Calabaza war gerührt
    sein Herz wurd feengleich berührt
    dies kleine NiLa Feenkind
    hat Licht gebracht, dunkles entschwindt.


    Die Sorgen sind gänzlich verblasst
    die Luft schmeckt klar, das Herz fasst Mut
    Ein Zauber wurde eingefasst
    dies Messer schneidet jetzt sehr gut.


    Ein Messer reich an Feenstaub
    verzaubert Pilze, Steine und Laub.
    Berührt bekomm ´sie Eigenleben
    könn ´ihren Namen weitergeben.


    Was das bedeutet willst du wissen ?
    Das siehst du gleich du Naseweis.
    Der Kobold ist nicht so beflissen
    er wird ihn fordern, den Beweis


    warum ein Steinpilz sei sooo lecker,
    warum er König der Geschmäcker
    warum trotz Koboldpinkelei
    ein Steinpilzmahl die Krönung sei.


    Der Calabaza-Mann, er schwärmt
    daß überirdisch er geschmaust
    wie richtig man die Pilz erwärmt
    daß Kobaldpipi ihn nicht graust.


    Der Kobold-Mann spitzt Aug und Ohr
    kommt zaghaft hinterm Baum hervor
    kann fassen kaum die Essenslust
    ist ihm da etwas nicht bewußt ?


    Das muß er wissen, ganz genau
    wirkt heimlich einen Zauberbann
    "Nun Calabaza, mach mich schlau
    und sag wann ich dann essen kann!"


    Des Kobolds Willen aufgezwungen,
    die Steinpilzsuche war gelungen,
    geschnitten mit dem Zaubermesser
    das Pilzgericht, es geht nicht besser.


    Der Kobold-Mann, jetzt freut er sich
    verspeist die Mahlzeit eins zwei drei
    den Calabaza reut es nicht
    Magie wird nun im Magen frei.


    Der Steinpilz zeigt mit aller Macht
    was Feenstaub aus ihm gemacht
    Der böse Kobold-Wicht erstarrt
    von innen wird jetzt alles hart.


    Die Füße steif, das Haar verdirbt
    Die Nase grau, die Hand bricht ab.
    Des Kobolds Zauberei erstirbt
    und Sommersprossen werden knapp.


    Zuletzt steht noch ´ne Steinskulptur
    und Calabaza spricht dann nur
    "Verspielt hast du, du Zauberwicht!"
    tritt feste gegen, aus das Licht.


    Das Feenkind schaut auch vorbei
    und irgendwie hört man Applaus
    Mit Schabernack und Zauberei
    ist es seitdem im Wäldchen aus.


    Zum Abschied hört man kindlich Lachen
    kann unendlich Magie entfachen
    sagt nun "Ade!", kein Wicht mehr da
    nimmt Abschied von Ca la ba za.


    Der Mensch hat heut jedoch vergessen,
    weshalb er kann den Steinpilz essen.
    Doch die Moral von der Geschicht
    auf Steinpilze pinkelt man nicht!

  • März 2013
    Morcheln - Frühling- Pilzkonserve


    von nochn Pilz



    Versuch über die Stockschwämmchen



    Ich mache, das ist ungelogen
    Um Pilzkonserven einen Bogen
    Nur eine gibt ´s, die macht mir Spaß
    Und das ist – Stockschwämmchen im Glas


    Denn in allen meinen Schriften
    Steht: – Vorsicht! Tu Dich nicht vergiften!
    Gefährlich ist ´s sie selbst zu sammeln
    Drum kauf im Glas die Stöckchen-Schwammeln


    Als Erstes, das macht wenig Mühe
    Bereite ich Gemüsebrühe
    Ein-einhalb Liter, ungefähr
    Wer ´s dicker mag nimmt wenigär


    Dann schäle ich Kartoffeln, ein knappes halbes Pfund
    Sparschäler selbstverständlich, das minimiert den Schwund
    Dann schäle ich noch zwei Karotten
    Drei Knoblauchzeh ´n und zwei Schalotten


    Und zum perfekten Suppenglücke
    Schneid Alles ich in kleine Stücke
    Um dann (wer hat es schon erraten?)
    Sie in der Pfanne anzubraten


    Sind dann die Sachen kross und fein
    Komm ´ sie in die Brühe rein
    Und welches vorher fest und hart
    Ist jetzt in Kürze weich gegart


    Nun wird, flottweg von sanfter Hand
    Hinzugefügt ein Becher Schmand
    Und schließlich, völlig ungeniert
    Wird der ganze Pott püriert


    Jetzt wird zum ersten Mal geschleckt
    Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt
    Und mit geübtem Schmecker-Mund
    Wird die Suppe fein und rund


    Dann landet drin (das war ja klar)
    Das was zuvor im Pilzglas war
    Bei kleiner Flamme fein und sacht
    Wird das Pilzlein warm gemacht


    Derweil sind frische Frühlingszwiebeln
    (schon der Name! die muss man liebeln!)
    Kleingeschnitten in der Pfanne
    Nur kurz gedünstet und sodanne


    Mit Petersilie, frisch gehackt
    Hinein das Ganze, jetzt ist ´s Fakt.
    Jetzo ist die Suppe fertig
    Beliebt, sehr lecker und voll wertig.


    Was einst als freier Pilz geboren
    Wurd zur Konserve auserkoren
    Und dann zum Mahl auf das wir schworen
    Der Rest wird schnöde eingefroren

  • September/Oktober 2013
    Fliegenpilz - Photographie - Konkurrenz


    von nochn Pilz



    Nicht nachmachen, Kinder!!!



    Vor langer Zeit, in Ötzis Land,
    da war der Fliegenpilz bekannt.
    Wenn sich die heiligen Schamanen
    besprechen wollten mit den Ahnen,
    dann nahmen sie drei, vier davon
    in einer Art von Pilzbouillon.


    Davon hatt ´ auch der Fred gelesen;
    ihm war zuletzt recht fad gewesen,
    vom Kiffen und vom Komasaufen.
    Auch hatte er kein Geld zum kaufen
    von LSD und Ecstasy.
    Da denkt er : "Pilze hatte ich noch nie!
    Und was ganz besonders smart is ´:
    Die wachsen draußen quasi gratis"


    Gesagt, getan, ein Mann, ein Wort:
    Er radelt in den Wald sofort.
    Um dort sehr zügig zu entdecken,
    ´nen roten Pilz mit weißen Flecken.
    Später in der Küche fand sich:
    Der Fliegenpilze Stücker 20.
    Der Fred hat gar nicht lang ´gebraucht,
    da war ´n zwei Drittel weggeraucht.


    Im Hals ein Reiz, im Magen Beben,
    ich glaub, ich muss mich über


    Mein Hirn ist weich, mein Herz so bleiern,
    wo ist der Eimer, ich muss


    Vor mir verschwimmen meine Möbeln,
    verdammt, ich muss schon wieder


    Die Zunge schwer, ich kann kaum sprechen,
    mir ist ganz komisch, ich muss


    Kann denn nicht endlich Ruhe sein,
    Herrje! Ich muss wieder sp


    Kann ich der Übelkeit noch trotzen?
    Ich glaube nein, ich muss jetzt

    Drei Stunden war dem Fred soo schlecht,
    dass er am liebsten sterben möcht ´.
    Dann endlich fängt er an zu schlafen
    und träumt von weißgetupften roten Schafen.
    Nach 18 Stunden wird er wach,
    mit Bohrern unter ´m Schädeldach.
    Drei Kaffee machen ihn nicht frischer
    und laut sagt er sich: –"Eins ist sicher,
    der Fliegenpilz kann mir was flöten!
    Ab Morgen leck ´ ich nur noch Kröten!"

  • November 2013
    Italien - Damals - Mode


    von Rumsuchen



    Beute



    Wenn wir uns im Wald begegnen,
    tief im Unlicht birgst du dich,
    hält kurz inne all das Treiben,
    Stille wird und du siehst mich.


    Wie wir voreinander stehen,
    du im Erdreich, ich darauf,
    sind wir jenseits uns ergeben,
    fressen und gefressen werden,
    denn so ist der Dinge Lauf.


    Damals, als du aus der Erde,
    dich beharrlich aufgereckt,
    hättest du wohl nicht vermutet,
    wer dich just nun dort entdeckt.


    Einig still stehn wir beisammen,
    bis dein Stiel vom Boden bricht,
    sorgsam säubernd, sachte greifend,
    dir im Korb ein Bett bereitend,
    guter Freund, vergift ´mich nicht.


    Und so endet dir der Wald,
    und auch mir für jenen Tag,
    sei gewiss ich weiß dich schätzen,
    wenn ich dich nach Hause trag.


    Irgendwann in vielen Jahren,
    wenn ich selbst gestorben ward,
    meinen Körper in der Erde,
    wenn ich dann zu Staube werde,
    frisst mich einer deiner Art.

  • November 2013
    Geruch - Treffen - Freund - Essig - Schleimpilz


    von erebus



    01.12.2013



    Hör nur, wie die Meise läutet,
    früh zum ersten Sonnenschein!


    Weiß hat sich die Nacht gehäutet
    glänzt der Reif und Bruder Hein
    sammelt, was vom Frost zerbissen,
    waidwund Wege säumt und stirbt:
    Pilze, Blumen, Träume ein.


    Ein verirrter Frühlingsmorgen
    Kommt und geht und ist vorbei.
    Ach, der Winter ist beschissen,
    wie er alle Welt verdirbt.
    Kinder kommt, wir gehen rein!


    Glaubt dem Vogel nicht der zirrpt,
    seine Lieder lullen ein:
    Hoffnung kann man sich nicht borgen,
    und aus Essig wird kein Wein.


    Seht, so wird es lange sein:
    dürre Bäume halten Wacht,
    Warten in der kalten Nacht.

  • Weihnachts PPC 2013
    Weihnachten


    von Tuppie



    Ich muß euch sagen ...



    Ich muss Euch sagen...


    Sanft rieseln heut' die ersten Flocken,
    Die Winterpilze mich schon locken!
    Doch eng ist der Zeitplan, Termine sind knapp,
    Die Vorweihnachtszeit hält mich so sehr auf Trab.


    Fast ist schon der heilige Abend da,
    Ich wollt schon vor Wochen in den Wald, oh ja!
    Keine Zeit für nichts, so viel noch zu tun.
    Da ereilte ein Alptraum mich nachts im Ruh´n.












    Ein riesiger Pilz mit Mütze und Rute
    Drohte mit böser Mine und Knute:
    "Raus in die Natur, sonst wirst Du noch krank!
    Hol Jacke und Stiefel sofort aus dem Schrank!"












    Schweißgebadet erwachte ich,
    Grübelte nach und wunderte mich,
    Dass in der Nacht nach Pilzen ich schmachte
    Und über einen sofortigen Spaziergang nachdachte...












    Drei Stunden später, nach Tee und Gebäck
    War gut verdaut, der nächtliche Schreck.
    Warm eingepackt mit Körbchen am Arm
    Raus in der Natur winterlichen Charme.












    Endlich durchatmen, tief aus und ein,
    Ich komme mit mir und der Welt ins Rein´
    Mit weit ausgreifendem Schritt
    Nahm ich viele Eindrücke mit.












    Auch der ein oder andere Pilz war vor Ort.
    Die Luft war so rein, der Stress war fort!
    Mit erleichterter Seele ging ich nach haus
    Und freute mich wieder auf den Heiligen Klaus.


    Von drauss vom Walde komm ich her,
    ich muss Euch sagen...






  • Februar 2014
    Nomenklatur - Becherling - Eispilz - Schimmel - Parabel


    von lutine



    Dahinter



    Wintersonne bleibt bescheiden
    hinter grauer Wolkenwand
    Nebelschwaden wollen bleiben
    wabern überm grauen Land


    der Holunder scheint zu träumen
    Weide nickt im Winterwind
    während Judasohren säumen
    Äste, die an Weiden sind


    An dem Stamme mancher Buch'
    klammert sich noch Zunderschwamm
    doch wer Birkenporling sucht
    Findet den am Birkenstamm


    Zitterlinge zittern zagend
    Samtfußrübling bleibt versteckt
    Und der Sammler sieht sich fragend
    um, wo wohl der Eispilz steckt


    Nicht der kleinste Becherling
    lädt den Tau zum bleiben ein
    Und kein einz'ger Hexenring
    schließt des Wand'rers Wege ein


    Bleibt nicht viel in diesen Tagen
    Was im Wald an Freuden lauert
    Wo im Herbst noch Pilze lagen
    Allenfalls noch Schimmel trauert


    Jetzt beim Lesen sieht man wieder
    Grad so ist des Lebens Lauf
    Auf und ab und hoch und nieder
    und vom Regen in die Trauf


    Frühling, Sommer, Herbst und Winter
    Leben flüchtet vor dem Tod
    Das Vergangene, ....schau...
    dahinter
    wartet schon das Morgenrot!

  • April 2014
    Pils - Picknick - Helm - Hut - Tintling


    von Fips



    Der Herr Coprinus



    Er saß alleine an der Bar,
    dort, wo er immer hinging,
    "Coprinus Eck", das ist und war,
    die Kneipe für den Tintling.


    Der Schopf ergraut, die Falten tief,
    das Pils sorgt für den Glimmer,
    so saß er da und guckte schief,
    so machte er es immer.


    Die Wirtin war Fräullein Bovist,
    er lud sie ein zum Picknick,
    er liebte Sie für die Figur,
    seit jeher fand er dick schick.


    Sie sagte ja!, denn sie war wohl
    schon lang´ in Ihn verschossen,
    doch plötzlich guckte er ganz hohl
    und schon war er zerflossen.


    Es legte dann die Frau Bovist
    voll Trauer und Gedenken,
    sein´ Hut auf seinen alten Sitz,
    gleich neben den Holzbänken.


    Da tropften leise aus dem Hut
    vom Tintlingsmann die Sporen
    genau dort auf die Holzbank- gut!
    denn schon wurden geboren:


    ein paar Coprini, winzig, fein,
    sie sprossen wie gesät!
    Frau Wirtin war jetzt "Mamilein"
    Ach wie die Zeit vergeht.


    Ich trinke gerne in der Nacht,
    Ich schreibe gerne im Hel´m
    (Vorgabe "Helm" nicht eingebracht,
    Ich geh jetzt Pils bestelln).

  • Mai 2014
    Spore - Weltraum - Weltmeister - Wasser - Täubling


    von lutine



    semper idem....



    Dereinst begab sich Sporenmädchen
    im finst'ren Wald an einen See.
    Sie fuhr dorthin mit ihrem Rädchen
    der kleine Popo tat schon weh.


    Drum stieg sie ab fürs kleine Päuschen
    kühlte den Po im klaren Wasser.
    Da sah am Ufer sie ein Mäuschen
    das rief: "Hey du wirst immer nasser."


    Das Sporenmädchen sprach: "Geh fort!
    Ich bin am Popo ziemlich nackicht
    dies hier ist ein privater Ort
    und ich brauch deine Sprüche nicht."


    Das Mäuschen wendet sich zum gehen
    und brummelt leise vor sich hin.
    "Da war doch gar nicht viel zu sehen.
    Wie gut dass ICH NICHT prüde bin."


    Das Sporchen sitzt derweil noch vorn
    im kühlen Nass mit blankem Po
    da kommt ein eitler Täublingsspor(n)
    sieht Sporchen an und spricht: "Soso!"


    "Du bist recht lieblich anzuschauen,
    ich glaub ich kann nicht widerstehen.
    Komm raus, du kannst mir ruhig vertrauen!
    Komm, lass mich deinen Popo sehen."


    Das Sporchen zittert voll Verlangen
    und ziert sich doch noch eine Weile,
    dann kommt sie raus mit zartem Bangen
    - der Sporenmann hat keine Eile.


    Sanft umgarnt und streichelt er,
    zärtlich flüsternd schmeichelt er,
    bis er merkt: "Sie ist bereit!"
    und dann tun sie ES zu zweit...


    Und im nächsten Herbst, na klar
    findet man wie jedes Jahr
    dort wo Sporen sich erst zierten,
    später dennoch kopulierten
    (dieses lässt sich nie verhindern)
    hunderte von Täublingskindern.






  • Juni 2014
    Rotkäppchen - Buche - Parasit - Hexe - Pilzberater


    von nochn Pilz



    Homo Homini Lupus



    ICH schleiche leise durch den Wald, nach heißer Rache steht mein Sinn,
    doch mein Verstand ist eiseskalt - in zwei, drei Stunden ist SIE hin!
    SIE hat mir heute vor zehn Jahren den Vater grob entrissen.
    ICH werde nachts verfolgt von Mahren und weine leise in die Kissen.
    SIE hatte IHN sehr schlau verdreht, gezeigt als Schuft mit Messer;
    SIE hats durchs ganze Dorf gekräht: "Da geht der Menschenfresser!"






    Das Messer hat ER nur benutzt, wenn in die Pilze froh ER ging.
    Die Meisten sind jetzt wohl verdutzt, doch Fleisch war niemals nie sein Ding.
    ER war doch durch und durch Veganer, am allerliebsten aß er Pilze,
    ER galt als großer grüner Mahner: "Has` Pilze Du, am Besten grillst ´se."
    Kein Giftpilz hat ihn je getrogen, er kannte jeden Pilz genau;
    denn er war, das ist nicht gelogen, staatlich geprüfter PSV.
    ER war gut Freund mit Fuchs und Hase, ER labte sich an Kraut und Klee,
    der Wald war eine Kraft-Oase für IHN, fürs Wildschwein und fürs Reh






    Dann eines Tages war SIE da, geschminkt, mit roter Kappe;
    die hing ganz keck IHR auf dem Haar, IHR Minirock war ziemlich knappe.
    SIE wollte Vater flugs verführn, wie SIE es wohl schon oft gemacht.
    SIE wollte seine Kraft verspürn, doch Vater hat SIE ausgelacht:
    "Du sprichst mit einem Ehemann, Du ausgeschamtes Flittchen,
    mach lieber Jemand Anders an mit Deinen hübschen Kulleraugen!"
    SIE fluchte und verwünschte IHN, weil sowas SIE sonst nicht erlebte,
    hat vor IHM in den Staub gespien und ab zum Forsthaus SIE entschwebte.






    Dort hat den Förster SIE entmannt, mit Bondage und mit scharfem Spiel.
    Der Rest ist hinlänglich bekannt, dem schließlich ER zum Opfer fiel.
    SIE hat es dann so dargestellt als wäre Vater ein Verbrecher;
    bis es geglaubt die ganze Welt und ICH, ICH wurd zum Rächer!
    Ganz langsam schlich ICH peu à peu mich kriechend in IHR Leben;
    war immer da, war immer treu, das was SIE wollte konnt ich geben.
    ICH werde SIE jetzt gleich besuchen, da vorne steht auch schon IHR Haus.
    Zwei Amanita in meim Kuchen; in zwei, drei Stunden ist es aus!

  • Oktober 2014
    Enkelkind - Boletus - Hitze - Gebirge - Totenacker


    von Fips



    Ob der Fips noch zu retten ist ...



    Auf dem Totenacker suchen
    Mausmänner und Pilz-Poeten,
    unter Fichten, unter Buchen,
    nach den zeitigen Boleten.


    Im Gebirge steigt indessen,
    nochn Pilz bis auf die Spitze,
    Wühlmüll, Petra, Isaban,
    schwitzen in der Mittagshitze.


    Enno geht mal mit, Mal-one,
    in den Sandkasten hinein,
    sucht dort auf die ihm gewohnte
    Weise kleine Pilzelein.


    Tuppie zeichnet Fungimännchen,
    koloriert diese geschwind,
    druckt das Bild aufs Kaffeekännchen,
    hebt es auf (fürs Enkelkind).


    Drosophila fliegt mit dem Wind,
    über Wald und bunte Wiesen,
    dann zurück nach Haus, geschwind,
    denn Sie muss noch Blumen gießen.


    Währenddessen, unbemerkt,
    hinterlistig und gemein,
    macht der Fips sich an sein Werk,
    will PPC Sieger sein!


    Rilke, Goethe, Schiller, Kleist,
    dreh´n sich alle um im Grabe,
    finden Fips so furchtbar dreist,
    talentbefreit, bar jeder Gabe!


    Doch Fips, der Herr der Hinterlist,
    folgt dem teuflisch bösen Plan,
    schleicht sich aus der Finsternis,
    an den PPC- Sieg ran.


    Gierig streckt er seine Finger,
    immer weiter zum Pokal,
    denn er will ihn, immer, IMMER!
    Da ertönt ein lauter Knall.


    Die Tür fliegt auf, er ist entdeckt!
    Alle PPC - Poeten,
    stehen jetzt in sei´m Versteck,
    um Ihm in den ... zu treten.


    Schon beginnen Sie, im Chor,
    reimen Reim auf Reim auf Reim,
    immer rein in Fipses Ohr,
    ... "Hilfe, nein, lasst das doch sein"


    Tränen, Angstschweiß und Gezeter,
    dennoch kann Ihn keiner schonen,
    hier hilft auch kein Sanitäter,
    denn in Fips hausen Dämonen!


    Noch ein letzter Schüttelkrampf,
    dann gewinnen die Foristen,
    es zeigt sich nach hartem Kampf:
    Ihr seid gute Exorzisten!

  • November 2014
    Natur - Lebewohl - Blau - Frost - Erinnerung


    von Fips



    Tausend Tage



    Die gleichen Pfade wandeln wir
    gemeinsam seit tausenden Tagen
    mal gegen den Wind,
    mal gegen den Regen
    haben wir uns getragen.


    Bergauf, bergauf, komm noch ein Schritt,
    gemeinsam seit tausenden Tagen,
    gebissen vom Frost,
    gestolpert auf Stein,
    haben wir uns getragen.


    Wir wecken die Vögel und bring`n sie ins Bett
    gemeinsam seit tausenden Tagen,
    gebrannt von der Sonne,
    verschluckt von der Nacht,
    haben wir uns getragen


    Der Abschied naht, so ist die Natur,
    gemeinsam nach tausenden Tagen,
    bleibt mir die Erinnerung nur,
    und "Lebewohl" zu sagen ...



    Ruhet in Frieden!
    Fips ´ Gummistiefel

  • Dezember 2014
    Ein Jahr - Adventspilzrätsel - Pilzforum.eu - Trauer/Freude - Feiertag


    von Mausmann



    Glücklich sein



    Manchmal frag ich mich
    warum ich eigentlich
    so fungiphil geworden bin
    wo liegt der tiefere Sinn.


    Und dann denk ich mir
    Wo ist es schöner als hier
    wo ist das Leben noch okay
    wenn nicht im Wald in den ich geh.


    Dort erzählt mir mancher Baum
    von tollen Dingen zum bestaun ´
    Und ein A-Horn schimpft mit mir
    weil ich pausier in sei ´m Revier.


    Ich mag die Stimmen, mag das Licht
    das durch den Blätterhimmel bricht
    ich mag den Pilz auf das es scheint
    es gibt ein Band das uns wohl eint.


    Die Welt der Pilze ist wunderschön
    komm doch mal mit willst du es seh ´n
    tritt ein ins Pilzforum.eu
    und gesell dich uns dazu.


    Du wirst sehen was wir seh ´n
    Du wirst staunen und versteh ´n
    Du findest Liebe zur Natur
    Du findest Ruhe und Freude pur.


    Und nun tritt ein in diese Welt
    daß sich dein Horizont erhellt
    daß das Myzel dich sanft umschlingt
    und deiner Seele Heilung bringt.








  • Januar 2015
    Tuttifunghi - Sex - Schinken - Fichte - Pilzgeruch


    von nochn Pilz



    Nasenfaktor



    Ich schaue gern mir Pilze an
    Und mach auch gern ein Foto
    Doch noch viel lieber riech ich dran
    Gewissermaßen "pars pro toto"


    Der Eine stinkt nach faulem Kohl
    Der Nächste riecht nach Gras
    Der Dritte duftet nach Karbol
    Ein Vierter mehr nach Aas


    Mal riecht es sehr nach Mäuse-Pipi
    Mal nimmt man Krabbenkiste wahr
    Mal stinkt es nach verblümtem Hippie
    Und manchmal nach verbranntem Haar


    Es riecht nach Seife, Äpfeln, Fußschweiß, Jod
    Nach Mandeln, Gummi, Gurken, Fisch
    Nach Sex, nach Mehl, nach Lauch, nach Tod
    Kartoffelkeller, Maggi, muffig, frisch


    Das Alles riech ich wirklich gern
    Wenn munter durch den Wald ich streife
    Für mich ist das des Pudels Kern
    Und fröhlich ich ein Liedchen pfeife


    Doch hat so ´n Frühaufsteher-Schuft
    So Einer von den forschen Flinken
    Vor mir schon alles weggerupft
    Das tut mir wirklich stinken! :cursing::cursing::cursing:

  • Februar 2015
    Plastiktüte - Rock ´n Roll - Frübst - Lachen - Religion


    von Mausmann



    Nachruf



    Beim Kifferhügel hinterm Heim
    da standen fett in tausend Reih ´n
    die besten Psilos dieser Welt
    als wären sie für mich bestellt.
    Die hab ich alle eingesackt -
    Ey Digger, bin ja nicht beknackt!
    Wir wer ´n voll fett nachher was rauchen,
    krass abfahr ´n und auch noch was saufen
    zur Feier bau ´n wir noch paar Döner
    macht satt, high und die Welt wird schöner.
    Ischab Rezept das isso geil
    da wird selbst Opas Wurm noch steil.
    Havanna-Sauce und Nutella
    zu Fleischklops, Brötchen, ohne Kram
    darauf noch fett die ganzen Pilze
    im Körper gibt das Großalarm.
    Nie wurd ´st du leck ´rer satt und high
    schlag ein Alder, sei dabei.
    Wir sind die Geilsten, Oberchecker,
    die Bunnies wissen, wir sind lecker.
    Und jetzt die Magic ´s, ist das toll ?
    Hab davon Plastiktüten voll.


    Ich könnt dir auch paar Gramm verticken
    lässt du mich deine Schwester ... Kino.

  • März 2015
    Erotik - Schleim - Schlüpfer - Nobelpreis - Hyphen


    von Fips



    Gedanken einer Morchel im Frühling
    (wann auch sonst ?!)



    Bin spitz wie´n Spitzbogen-
    nenn mich Mister Gotik,
    ich bin so geil, ungelogen,
    Nobelpreis für Erotik,


    begehrt im ganzen Land,
    kannste mir ruhig glauben,
    Menschen suchen stundenlang
    nach mir mit kleinen Augen.


    Mein Komplexapothecium,
    meine schönen Waben,
    da dreht sich jedes Mädchen um,
    ich könnt´ Sie alle haben!


    Mein Stiel ist kleiig-körnig,
    das kannste ruhig mal prüfen,
    jetzt sei doch nicht so förmlich,
    komm zeig mir deine Hyphen!


    Steinpilz, Trüffel, Pfifferling,
    kannste voll vergessen,
    die Morchel ist das geilste Ding,
    veredelt jedes Essen.


    Und wenn du mich begehrst,
    dann musst du tüchtig suchen,
    und kommt dein Schuh zuerst,
    dann wirst du richtig fluchen.


    Doch wenn ich dann im Körbchen bin,
    und du trägst mich nach Haus,
    dann seh´ Ich kleines Mörchelchen
    so glücklich wie du aus.

  • April 2015
    Versteck - Durchfall - Aprilscherz - Trieb - Leibgericht


    von Fips



    Sie machen sich rar



    Morcheln sind, wer glaubt es nicht
    mein absolutes Leibgericht
    nur finde Ich bei Leibe nicht
    die Menge, die meim Leib entspricht


    Drei kleine FK
    mehr war nicht da
    sie machen sich rar
    dieses Jahr


    Oder sind´s die müden Augen
    die zur Suche nicht mehr taugen?
    Sie machen mich ja immer glauben
    es gäb´ kaum Morcheln aufzuklauben


    Drei kleine FK
    mehr war nicht da
    sie machen sich rar
    dieses Jahr


    Und dennoch zieht´s mich in die Auen
    man darf ja wenigstens kurz schauen
    sich die Klamotten voll versauen
    und schnell wieder nach Haus abhauen


    Drei kleine FK
    mehr war nicht da
    sie machen sich rar
    dieses Jahr


    Es ist ja auch zu früh im März
    die Morcheln kommen später erst
    denn Pilze wachsen nur im Herbst
    (haste gemerkt?- das war n Scherz)


    Drei kleine FK
    mehr war nicht da
    sie machen sich rar
    dieses Jahr


    Zum Schluss da fällt mir gerade ein
    man soll ja immer ehrlich sein
    er schmeckt halt fad, der reine Wein:
    Morchel-FK: ich fand nicht ein´


    Kein kleiner FK,
    rein gar nix da,
    sie machen sich rar,
    jedes Jahr

  • Mai 2015
    Diät - Krieg - Sonntag - Museum - China


    von nochn Pilz



    Was lange währt, wird endlich gut!



    Ein Sonnenstrahl, sehr früh am Morgen, durchdringt das dichte Blätterdach
    und macht mit milder Wärme wach ´nen Hallimasch der dort verborgen
    am Fuße eines Baumes schlief. Er reckt und streckt sich aus dem Boden,
    er schiebt und drängt sich durch die Soden und wird als ganzer Pilz aktiv.


    Er fühlt sich gut, die Luft ist lind, der Wald gelbgrün und kupferrot;
    der Herbst ist da, der Sommer tot. Ganz leis ´ weht sanft ein feuchter Wind.
    "So herrlich kann das Leben sein, wie schön ist ´s hier im bunten Wald!
    Hier will ich sein - hier werd ich alt" so denkt sich froh das Pilzelein.


    Da setzt sich eine blaue Meise ganz unvermittelt nebenan
    und spricht das Pilzlein fröhlich an: "Ich komm grad von ´ner langen Reise!
    War ganz weit weg in Übersee, da wars soo schön – ich dacht, ich spinne -
    in China wars, wenn ich dran sinne, tut mir noch jetzt mein Herz ganz weh!"


    Der Hallimasch wurd seelenwund: "Ach wenn ich doch auch Flügel hätte ...
    flög ich nach China, denn ich wette: Er sprach wohl wahr, der Meisenmund"
    ZACK! - trifft ihn ein Gedankenblitz: "Ich kann zwar nicht nach China gleiten
    doch kann ich mein Myzel ausbreiten, dass langsamst ich nach China flitz!"


    Und prompt gibt er sich einen Stoß und wächst und wächst und hört nicht auf,
    so wächst er mit der Zeiten Lauf. Bereits seit Aristotelos
    streckt er nun seine Wurzeln schon. Nach China wächst er langsam hin.
    "Geduld" steht eingraviert in seinem Sinn, beim Hallimasch aus Oregon.

  • Juni 2015
    Schelm - Pilzgedicht - Heinz Erhardt - Ritter Fips - Schabernack


    von Mausmann



    Wie die Liebe fällt



    Auch Ritter Fips war früh schon jung
    lärmte in Vaters Schloß herum
    wie Kinder es nunmal so machen
    bis Gläser, Vasen, Möbel krachen.


    Als Knabe Fips dann ungelogen
    hat überdurchschnittlich gewogen
    was laufend war sehr hinderlich
    drum saß er viel und ging in sich.


    Und fand dort der Probleme Lösung
    sie hieß "Leibesertüchtigung"
    weshalb er fortan ritt mit Lanze
    und schwang das Schwert als wärs zum Tanze.


    Später als Bursche war er dann
    beinahe schon ein Muskelmann
    der Bäume und auch Mädels pflückte
    was letztere zudem beglückte.


    Jedoch so stattlich er gewesen
    er niemals hatt ein Buch gelesen
    Geschick ihm ebenfalls war fremd
    was letztlich ihn vom Leben trennt.


    Das wissen wir aus den Memoiren
    die Muse Heinz einst vorgetragen
    als Ritter Fips gen Boden fiel
    obwohl das sicher nicht sein Ziel


    gewesen ist und obendrein
    "Wie kann man nur so dämlich sein?!"
    Noch lange hörte man es lachen
    doch kann man ´s ungescheh ´n nicht machen.


    Wir schau ´n erneut auf Fipsens Jugend
    wo hoch gehalten Ritters Tugend
    die zu erringen er bestrebte
    und Minnesängers Lied belebte.


    Da gab es an des Nachbars Hofe
    die allerschönste Kammerzofe
    die immernoch war frei zu haben
    denn ihr Verlobter ward erschlagen.


    So warb Herr Fips um ihre Hand
    und ihre Liebe wurd entflammt
    er wollt sie ehren, wollt sie freien
    es sah ganz gut aus für die Zweien.


    All dies des Koches Tochter sah
    die besser für Hern Fips doch war
    würd man sie dessen fragen nur
    denn ihr Liebe, die war pur.


    Das mag zwar einseitig nur sein
    doch ohne Fips ginge sie ein
    und würde sterben wollend gehen
    um an sich selbst Mord zu begehen.


    Natürlich wollte sie das nicht
    und stellte fest: "Warum denn ich?
    Soll doch die Kammerzofe sterben
    den schönen Fips werd ich dann erben".


    Von schlimmer Eifersucht getrieben
    tat sie nun finstre Pläne schmieden.
    Die Schwierigkeit darin bestand
    daß sie beim Mord bleibt unerkannt.


    Ein Geistesblitz sie bald erhellte
    während sie die Kartoffeln pellte.
    "Ins Essen werde ich was mischen
    und es dem Weibsbild dann auftischen!"


    So ging im Wald sie Pilze sammeln
    die giftigroten Fliegenschwammerln
    und Wiesenpilze aus dem Miste
    ergänzten ihre Giftpilzliste.


    Am nächsten Tag zum Mittagessen
    kam nach sie ihren Interessen.
    Ein Pilzsüppchen kochte sie fein
    der Zofe Letzte sollt es sein.


    Was nicht geplant war, wie fatal
    der Fips kam auch zu diesem Mahl.
    Er hatte Hunger im Gepäck
    und schlurfte Zofes Suppe weg.


    Ohje! Oh Schreck! Oh Graus!
    Ist ´s mit dem Fips gleich aus ?
    Er schaut schon scheel und irrgeleitet,
    die Pupillen sind total geweitet.


    Ihm luziniert verwirrt der Geist
    was Sehen mancher Monstren heißt
    die stürzen auf die Liebste zu
    sein Schwert bereit hält er im Nu.


    Real würde er andres sehen
    doch nun muß schicksalhaft geschehen
    als angsterfüllt die Köchin kommt
    ums Leben ... prompt.


    Denn ohne bange zu verzagen
    der Fips ein Monster hat erschlagen
    das fressen wollte seine Liebe
    drum gab es die finalen Hiebe.


    Was lernen wir aus dem Gescheh ´n ?
    Das war hallo- und zinogen
    was auch als giftig wird bezeichnet
    zum Mord ist ´s aber nicht geeignet.