Eifelpilze vom letzten Samstag

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.028 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Liebe Pilzfreunde



    14 Tage sind seit meinen letzten Berichten vergangen.
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-die-eifel-lebt
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-die-eifel-lebt-teil-ii


    Das Pilzwachstum hält sich in Grenzen und einige Gebiete sind schon wieder erbärmlich trocken. Gut, wenn man sich die Niederschlagsmengen aufschreibt und gezielt geeignete Bereiche aufsucht, wobei ich nicht unterschlagen möchte, dass auch einige Flops dabei waren. Da mein Freund Rainer eine ähnliche Ausdauer an den Tag legt wie ich, wurde unsere Mühe jedoch noch reichlich belohnt.


    Langsam tauchen weitere Täublinge auf:


    Im Kalk-Buchenwald zeigte sich ein sehr scharfer, roter Täubling, der im Gegensatz zu den Speitäublingen jedoch creme-ockerfarbenes Sporenpulver besitzt.


    Scharfer Harter Zinnobertäubling (Russula rubra) danke an AndreL


    Nicht weit entfernt stand ein milder Weißsporer, dessen Lamellen nicht splittern sondern elastisch sind, in einer grünen Form.


    Frauentäubling (Russula cyanoxantha)


    Auch ein häufiger Pilz aus Fichtenforsten zeigte sich in verwirrender Farbenvielfalt. Milder Geschmack und satt ockerfarbenes Sporenpulver weisen in die richtige Richtung.


    Rotbrauner Ledertäubling (Russula integra)


    Nur drei Meter weiter Exemplare mit satteren Farben ohne Brauntöne


    Rotbrauner Ledertäubling (Russula integra)


    Dazwischen stand eine Gruppe mit etwas hellerem Sporenpulver und niedrigem Sporenornament


    Russula integra var. oreas


    Ebenfalls im Fichtenwald fand sich ein milder Täubling mit hell ockefarbenem Sporenpulver, der meistens bei Birken angetroffen wird.


    Ziegelroter Täubling (Russula velenovskyi)


    Beim bekannten Fleischroten Speisetäubling steht in den meisten Büchern, dass die Huthaut den Rand nicht ganz erreicht was besonders bei jungen Exemplaren keineswegs immer deutlich zu sehen ist. Dieses Exemplar hatte wohl ein Pilzbuch gelesen :)


    Fleischroter Speisetäubling (Russula vesca)


    Röhlinge waren zwar nur vereinzelt zu finden, aber einige Motive kamen uns trotzdem vor die Linse. Die Sommersteinpilze machten sich rar, aber dafür zeigte sich ein erster


    Fichten-Steinpilz (Boletus edulis)


    Netzstielige Hexenröhrlinge wurden von zwei Gruppen ihrer Verwandten abgelöst, wobei die Verwandschaftsverhältnisse wohl unterschiedlich gesehen werden. Suillellus erythropus, Neoboletus luridiformis, Boletus luridiformis. Ich bleibe mal beim gut eingebürgerten


    Flockenstieligen Hexenröhrling (Boletus erythropus)


    Der nächste Vetreter war nach einer Rutschpartie an einer einer steilen Böschung nur über einen Umweg erreichbar, aber der musste einfach aus Bild.


    Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus)


    Eine kleine Überraschung stellte der folgende Fund dar, den wir erstmals auf Kalkboden angetroffen haben.


    Düsterer oder Porphyr-Röhrling (Porphyrellus porphyrosporus)


    Typisch für Kalbuchenwälder von einem bisher unbekannten Standort


    Falscher Satans-Röhrling oder Weinroter Purpur-Röhrling (Rubroboletus rubrosanguineus)


    Einer muss der letzte sein und ist für mich ein Erstfund. Reiner Nadelwald aus Fichten mit einigen eingestreuten Kiefern. Auch nach intensiver Suche war weit und breit kein noch so kleiner Laubbaum zu entdecken. Bei der Nadelwald-Rotkappe ist nicht völlig geklärt, ob es sich bei mitteleuropäischen Funden von Leccinum vulpinum unter Fichte oder Leccinum piceinum unter Kiefer, um zwei eindeutig getrennte Arten handelt, die sich nur in der Hutfarbe unterscheiden. L. vulpinum wird meistens mit satteren Rottönen abgebildet.


    Nadelwald-Rotkappe


    LG Karl

  • Schöne Pilze und schöne Fotos :).
    Kann es sein das dir bei der Namensgebung beim ersten Pilz eine Verwechselung unterlaufen ist?
    Russula rubra sehe ich auch, aber der deutsche Name sollte Scharfer Zinnobertäubling sein. Harter Zinnobertäubling wäre Russula rosea ;).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Tolle Funde. Also auch auf sauren Böden ist bei dir was los. :)
    Die Sache mit diesen Nadelwald - Rotkappen...
    Ja, das ist schon verwirrend. Da gibt es offenbar ganz gegenteilige Ansichten, was nun was ist. Ich kenne nur die mit dem wirklich leuchtend roten Hut und den sehr dunklen (bis schwarzen) Stielschuppen.

    Ob Hutfarben und Farben der Stielschuppen aber zur Abgrenzung herangezogen werden können... Keine Ahnung.



    LG, Pablo.

  • Hallo Karl,


    danke für deine schöne Fotostrecke! Besonders aber für die Täublinge.


    Eine Frage hätte ich noch zu R. integra...


    Ist meine Notiz: Orange-Färbung der Huthaut und Hutfleisch mit KOH 20% richtig?


    Ich weiss nicht mehr wo ich das her habe, aber bei geschlüsselten integra`s nachvollzogen.


    Danke für eine Antwort.


    Grüsse aus der Rhön
    claus


  • Eine Frage hätte ich noch zu R. integra...


    Ist meine Notiz: Orange-Färbung der Huthaut und Hutfleisch mit KOH 20% richtig?


    Ich weiss nicht mehr wo ich das her habe, aber bei geschlüsselten integra`s nachvollzogen.


    Hallo Claus


    Habe ich noch nie gelesen. Die einzige Fleischverfärbung bei Täublingen mit KOH kenne ich von R. subfoetens.


    Werde ich demnächst mal probieren.


    lg karl