Ein komischer Röhrling - Experten vortreten! :)

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.514 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gdno81.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    der zweite ungewöhnliche Fund (neben dem Maipilz) war dieser Röhrling. Von den Merkmalen her passt nichts zusammen. Ich bin gespannt auf eure Meinungen!


    - Größe der Fruchtkörper: bis ca. 7 cm Gesamthöhe, Hut bis 4 cm Durchmesser.


    - Hut: schmierig, glatt, bräunlich bis ockerfarben


    - Fruchtschicht: graue Röhren (auch im vermeintlich jungen Zustand)


    - Stiel: kein Stielnetz, kein Ring, graue Farbe


    - Verfärbungen: keine erkennbaren, Fleisch (durch Zersetzung?) bereits etwas gräulich


    - Geruch: Mischung aus angenehm pilzig und Zersetzung, also sehr unangenehm. Erinnerte Ina an "die gekauften Steinpilze", die aufgetaut wohl etwa so rochen


    - Geschmack: (aus gutem Grund) nicht getestet


    - Begleitbäume, Substrat: In einem Wald mit vielen Lärchen und Fichten. Insgesamt wuchsen, relativ verteilt (auf ca. 1000 m ² [30 x 30 m]) ca. 5 Exemplare, von denen das eine gezeigte noch am fittesten aussah. Begleitpilze waren Maronen, Falsche Pfifferlinge und Ockertäublinge. An der Stelle fanden wir vor einigen Monaten und im letzten Jahr auch immer mal wieder Goldröhrlinge.


    - Funddatum: gestern (17.11.2014)


    - Fundort: in der Haard bei Flaesheim (am Dachsberg) - ca. 120 m über NN


    - Sporenpulver: ?


    - Vermutung: Tja, die erste Assoziation war Sandröhrling wegen der Röhrenfarbe. Passt aber nicht, allein schon wegen der schmierigen Hutoberfläche. Grauer Lärchenröhrling passt nicht, weil ein Velum / Ring fehlt und auch der Habitus eher dagegen spricht. Die Röhren sind zudem zu klein. Was bleibt, ist die Möglichkeit, dass das Maronen (?) sind, die von einem anderen Pilz befallen sind. Vielleicht hat ja jemand eine Idee.












    Danke für jede Hilfe! :)


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    warum schließt du B. edulis aus? Gerade auf dem ersten Bild, wäre das mein erster Gedanke.


    Ansonsten sind die Dinger Leichen und Leichen bestimmt man nicht mehr. ;) Hast du ja selber schon festgestellt... Wie hieß das gleich nochmal? Alles kann; nichts muss. :D


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi Stefan,


    erstens passt die Umgebung nicht. Wenn wir in dem (Groß-)Wald mal Steinpilze gefunden haben, dann an Laubbäumen - so scheint es bei uns im Flachland meistens zu sein. Zweitens passt die Huthaut nicht, die viel zu schmierig ist. Eigentlich wäre ich da eher bei Suillus, aber auch Maronen können ja hin und wieder so schmierig werden. Das erste Bild irritiert vermutlich nur durch die Perspektive. Und theoretisch sehen die Pilze ja noch recht jung aus (Hutrand noch heruntergerollt, Hut wirkt knackig). Die scheinen auf jeden Fall vorzeitig zu Leichen gemacht worden zu sein. :D


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jan-Arne,



    Steinpilze kenne ich auch aus Fichtenwälden; auch hier bei uns im Flachland. ;)
    Ansonsten sehe ich bei einigen schon erste Schimmelbildungen; gerade im Bild 3.


    Wenn du auf suillus bestehst, dann wäre S. viscidus noch eine Alternative. Ich würde Suillus hier aber ausschließen; mir fehlt das Velum.
    Übrigens ich hatte schon genug Funde, wo die Pilze jung und knackig aussahen und trotzdem schon hinüber waren. Hattet ihr schon die ersten Nachtföste bei euch?


    l.g.
    Stefan

  • ich hätte auch auf Steini oder Marone getippt allerdings mit goldschimmelbefall

    Liebe Grüße, Juliane




    [font="Arial Black"]man kann alle Pilze essen, manche jedoch nur einmal [/font]:plate:


    83 Pilzchipse (+2 Trompetenschnitzlingabdruck)


    *JE SUIS CHARLIE*

  • Hallo Jan Arne,
    denke mal der bleibt XY-ungelöst.
    Neben Schimmel vermute ich da einen Frostschaden und schliesse
    aber kategorisch S. viscidus aus.


    By the way: Suillus variegatus kann durchaus gelegentlich eine schmierig-klebrige Huthaut haben.


    Vom Bauchgefühl würde ich den/die als Maronen-Leiche(n) ablegen

  • Hallo,


    könnte auch ein verschimmelter Gallen-Röhrling gewesen sein.
    Warum interessiert Dich ein so stark vergammeltes Exemplar so?


    beste Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Den Grauen Lärchen-Röhrling habe ich, wie gesagt, auch schon ausgeschlossen. Die Ringreste müsste man noch sehen können. Den Sandröhrling habe ich bisher erst einmal gefunden, der war aber ohnehin auch nur die erste Assoziation, passte dennoch nicht ganz ins Bild.


    Also bleibt es wohl bei Röhrling mit Schimmelbefall. Bodenfrost gab es hier bisher eigentlich noch nicht.


    Warum er mich interessierte? Naja, mittlerweile habe ich die meisten (gängigen) Röhrlinge schon einmal finden dürfen oder zumindest von ihnen gehört hab. Keiner passte mit den Merkmalen zusammen und ich hielt die grauen Röhren eigentlich auch nicht für schimmelig, sondern eigentlich für natürlich. Bis auf den Geruch (und beim Schnittbild dann das Innere) wirkte der Pilz an sich eben auch gar nicht gammlig oder alt. --- Dass das letztlich nicht sein konnte, habe ich mir aber fast schon gedacht. Also bleibt die Art wohl unbestimmt und das ist, weil ihr euch einig seid, dass sämtliche Merkmale wegen des Alters der Exemplare verfälscht sind, auch gar nicht schlimm. Nur war ich mir dessen eben nicht sicher. ;)


    LG, Jan-Arne

  • Was die Sache besonders spannend gemacht hat war die Tatsache, dass wir am Standort mehrere Exemplare (3 oder 4) mit exakt den gleichen Symptomen(Eigenschaften) finden konnten.
    Einen Schimmelbefall hatte ich auch schon vermutet aber das auffinden mehrerer gleicher Exemplare eröffnete dann doch die Option auf eine spontan für uns nicht zu bestimmende Art.


    abgesehen davon war es gut das Jan-Arne die mitgenommen hat, die rochen bestialisch^^.