Liebe Foristen,
es tut mir ja leid, dass viele von Euch größere Pilze nur noch aus Büchern kennen.
Oder von mir aus auch aus dem Internet.
Doch es gibt sie noch.
Ganz real.
Zumindest in meinen sächsischen Sammelgebieten.
Einige Regentage haben gereicht, um sie zum Leben zu erwecken!
Ein paar wenige Bilder vom vergangenen Wochenende mögen das bestätigen.
Das Stockschwämmchen, einer meiner beliebtesten Speisepilze, (ich sage nur: Thüringer Stockschwämmchensuppe :yumyum: ), hatte Hochkonjunktur.
Ich kann mich nicht entsinnen, in den letzten Jahren so viele von denen gefunden zu haben.
Schön, wie die Sonne mit ihnen spielte und auch bereits die ersten roten Blätter erglühen ließ.
Unter den Espen gab es auch so allerlei zu entdecken. U.a. diese beiden Rotkappen-Geschwister. Weißstielige Rotkappe (Leccinum albostipitatum).
Auch deren Verwandte, vor allem die Vielverfärbenden Bikenpilze (Leccinum variicolor) waren reichlich am Start. Unter Birken natürlich.
Und dann hatten die Fichten-Steinpilze (Boletus edulis) wieder ihren großen Auftritt.
An folgendem Bild ist übrigens nichts geschönt, die standen tatsächlich so da. Und viele, viele mehr!
Das Ergebnis des Samstags konnte sich doch sehen lassen, oder?
Die schönsten Steinpilzscheiben wurden dann mit Sasaka knusprig ausgebacken, dem Habicht-Peter sei Dank!
Sasaka, für alle Nichtösis, ist ein Bratfett mit reichlich Knoblauch, Schweinefleisch und Schweineschmalz.
Ich fand es ungemein lecker, meiner lieben Frau schmeckte es nicht so sehr, sie fand, dass das Pilzaroma zu sehr untergeht dabei.
Nun gut. Die Geschmäcker sind halt verschieden.
Unter den Espen gab es natürlich nicht nur die gezeigten Rotkappen, sondern auch allerhand anderes Gepilz.
Wie zum Beispiel Massen von Natternstieligen Schleimfüßen (Cortinarius trivialis), einen Pilz, den ich bisher nur selten fand.
Den sollte man übrigens nicht essen, weil bitterlich und somit ungenießbar.
Die Stielringe sind übrigens tatsächlich Schleimringe.
Einen weiteren Schleimfuß haben wir hier gegenwärtig ebenfalls zu Tausenden.
Allerdings nur in einem kleinen Gebiet der Dresdner Heide.
Gemeint ist der Heide-Schleimfuß (Cortinarius mucosus).
Einen merkwürdigen Ort hatten sich die folgenden, ebenfalls wunderschön leuchtenden Pilze gesucht.
Orangebecherlinge (Aleuria aurantia)
Nicht nur, dass ich die ersten Nebelkappen und Violetten Rötelritterlinge fand, auch die Blätter werden langsam bunt. Es ist Herbst geworden!
LG Nobi