Hallo.
Folgende kleine Pilzchen fand sich am Sonntag im Odenwald, in einem feuchten Talgrund, wo vom Wanderweg ein verlassener Forstweg abzweigt. Die Fruchtkörper wachsen gedrängt auf dem lehmigen Erdboden, wo sich die Fahrspuren langsam mit Moos und Gräsern bedecken.
Der Boden ist dort wohl eher kalkig, in der Umgebung stehen Eschen, Ahorn, Rotbuchen (vor allem an den Talhängen), Wildkirsche und vereinzelt in der Umgebung Eichen und Hainbuchen.
An Begleitpilzen aus der gleichen Gattung wäre Scutellinia crucipila in nachhaltigen Massen erwähnenswert.
Die Fruchtkörper sind recht klein (~5mm), die Haare sehr kurz (am Rand bis 180 µm), die Färbung schwankt von einem trüben, aber recht hellen Weinrot bis zu einem ebenso trüben Rostrot.
Haare:
Neben den Haaren finden sich am Becherrand auch solche Marginalzellen:
Die Paraphysen sind keulig, an der Basis oft verzeigt, septiert, die Glieder im unteren Bereich etwas angeschwollen:
Leider sind die Becherchen größtenteils nicht völlig reif. Ein paar Sporen schwimmen aber schon ungequetscht frei, einen Abschuss konnte ich immerhin live verfolgen. Auf den reifen Sporen zeigt sich ein feines, schwer zu definieredes Ornament, das teils fein aderig - netzig, teils fein punktiert - warzig ist. Die reifsten Sporen, die ich finde, messen 11-15,5 x 7-9 µm:
In BWB:
Beim Erhitzen mit BWB scheint sich das Exospor mit dem Ornament zu lösen:
Leider hatte ich in dem Präparat kaum freischwimmende Sporen. Ich weiß nicht, ob das auch innerhalb des fastreifen Ascus zählt.
Tja. Ein komisches Ding eben. So in etwa habe ich mich durchgehangelt nach Scutellinia minutella, aber jenseits jeder Sicherheit.
Ideen, Anregungen und weitere vergleichsmöglichkeiten wären sehr willkommen.
LG, Pablo.