Galerina - aber wohl nicht der Gift-Häubling

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.807 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen,


    den hatte ich neulich - am 09. Aug. - im Bienwald / Südpfalz in zwei einzeln stehenden Exemplaren - ich unterstelle mal die gleiche Art - je auf einem liegendem Kiefernstamm gefunden. Dachte sofort an Gift-Häubling und wollte ein paar gute Fotos machen. Licht war leider ganz schlecht, musste also blitzen. Bin nicht völlig gegen Blitzen, aber oft ist es einfach nötig, wenn man klare und scharfe Fotos haben möchte. Man sollte es nur auch ranschreiben, damit der Betrachter das in seine Bewertung der Fotos einbeziehen kann.


    Also dann jetzt endlich selbst zum Bewerten der Fotos gekommen - upps - der müsste ja irgendwie etwas ringartiges haben. Und das hatte der hier ganz bestimmt nicht gehabt. Also wohl keine G. marginata. Ist eben blöd wenn man im Wald die Merkmale nicht im Kopf hat und auch nicht ins Buch schaut ...


    Jetzt habe ich mich mal etwas bei den ringlosen Galerinen umgeschaut, aber das bleibt natürlich bei der Gattung stark spekulativ, zumal wenn man bei den kleinen Dunkelsporern ein völlig unbeleckter Anfänger ist. Ich zeige euch mal die Fotos, evtl. hat ja jemand eine Idee:


    Exemplar 1 - schön mit OS, US und allem was dazu gehört:



    Exemplar 2 - schön getroffen, aber pfui - keine Ansicht der US (ich wollte ihn wohl nicht auch umreißen, da ich sicher war die gleiche Art vor mir zu haben):


    Und vielleicht ist es ja doch eine marginata oder nicht mal eine Galerina ...

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    das ist eher eine Psathyrella oder so was; keinesfalls eine Galerina.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,
    irgendwie habe ich es befürchtet, und leider damals nicht eingesackt.


    Woran machst Du eigentlich Dein "... keinesfalls eine Galerina ..." fest - lässt sich das in wenigen Worten fassen oder ist es einfach der Habitus der nicht stimmt, ohne dass man es genau beschreiben kann? Gerade in diesen unübersichtlichen Gruppen wären ein paar einfache Leitlinien sehr hilfreich.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    na ja einerseits der stämmig wuchs; das kann keine Galerina; dann noch die Lamellenfarbe, viel zu dunkel für eine Galerina. Besser kann ich das nicht erklären. Da spielt viel funderfahrung und Intuition mit. Ich kann einen Risspilz von einer dünnstieligen Telamonie unterscheiden, die sich teilweise auch extrem ähneln können. Ich habe schon einige vermeintliche Risspilze mitgenommen und mich über die warzigen Sporen gewundert, bis ich erkannte, dass ich eine Telamonie eingesackt habe. Erklären kann ich die Unterschiede leider nicht, bzw. nur sehr schlecht, aber vielleicht an konkreten Beispielen im Feld zeigen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Danke Stefan, sowas wie "zu kräftig" oder "zu dunkel" habe ich eigentlich schon erwartet, diese Felderfahrung muss man sich einfach erarbeiten. Und das wird in Jahren gemessen ... Bei Pflanzen, mit denen ich mich seit meiner Jugend beschäftige, kenne ich das auch.


  • Danke Stefan, sowas wie "zu kräftig" oder "zu dunkel" habe ich eigentlich schon erwartet, diese Felderfahrung muss man sich einfach erarbeiten. Und das wird in Jahren gemessen ... Bei Pflanzen, mit denen ich mich seit meiner Jugend beschäftige, kenne ich das auch.


    Hallo,
    ich teile auch den Eindruck von Stefan ... vor allem aber, weil ich vor ein paar Tagen - vermutlich - die gleiche Art gefunden habe.
    Sehr kräftiges Bürschchen, sah von weitem wie ein noch nicht ganz aufgeschirmter Dachpilz aus, feucht rot-braun runzelig (blasser runzlig eintrocknend)
    Dann habe ich von Nahem die deutlichen hellen Velumreste gesehen (Stiel auch stark faserig), und die Lamellen waren natürlich fahl-mittel-braun später fahl-dunkel-braun :D
    Zum Glück gab es dann auch noch winzige Exemplare, die den Psathyrella-Eindruck noch mehr bestätigt haben ... ich vermute hier wie bei meinem Fund den Runzligen Faserling, Psathyrella pertinax ... das ist aber ein "Fall" für Pilzmel, den muss ich aber noch einstellen.

  • Hallo,
    das Braun der Sporen bzw. der Lamellen ist schon ziemlich anders. Bei Galerina ist es ein gelblich-orangelich warmes Braun, bei Psathyrella ist es ein kaltes Violettbraun bzw. Graubraun. Es hilft, wenn man weiß, dass die Gattung Galerina verwandschaftlich in der Nähe der rostbraunsporigen Haarschleierlinge (Cortinarius) steht, die Gattung Psathyrella dagegen bei den schwarzsporigen Tintlingen (Coprinus/Coprinopsis).
    Edit: in einem parallel laufenden Thread wird gerade versucht, den Runzeligen Faserling dingfest zu machen, vielleicht passt der hier auch dort hin?
    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()