Gloeocystidiellum luridum (Bres.) Boidin
Ockergelber Gloeozystidenrindenpilz
Synonyme:
- Corticium luridum Bres.
- Megalocystidium luridum (Bres.) Jülich
- Gloeocystidiellum subsimile Y. Hayashi
- Gloeocystidium luteum (Bres.) Höhn. & Litsch.
Familie: Gloeocystidiaceae
Ordnung: Russulales
Klasse: Agaricomycetes
makroskopische Eigenschaften: Fruchtkörper resupinat; normalerweise relativ kräftig ausgeprägt (über 0,5mm dick); frisch wachsartig; Oberfläche glatt bis fein bereift, cremefarben, gelblich bis ockerlich; teilweise mit flach buckelig-warziger Struktur; trocken rissig aufspringend; Ränder unauffällig.
mikroskopische Eigenschaften: Hyphenstruktur monomitisch, Septen mit Schnallen; Gloeozystiden zahlreich (SV+), variabel geformt, teils mit Papille und meist mit langer, hyphoider Wurzel; oft im Subhymenium eingesenkt und die Basidien kaum überragend; Basidien unregelmäßig zylindrisch bis keulig, mit (2-) 4 Sterigmen, nach Abwerfen der Sporen schnell kollabierend;
Sporen glatt & ebenfalls leicht kollabierend, stark amyloid, elliptisch (selten vereinzelt subzylindrisch); eigene Messungen: 7-10 x 5-6 µm; kann lt. Lit. aber auch kleiner ausfallen (Vgl. Bernicchia in FE12)
Vorkommen: Der vorgestellte Fund stammt vom Hauptfriedhof Mannheim; an einem Laubholzast (vermutlich Rotbuche) in einem kleinen Haufen von zur Seite gelegten Ästen an einem Laubwäldchen.
Insgesamt scheint die Art zerstreut bis selten vorzukommen, ohne besondere Bevorzugungen bestimmter Gebiete, außer daß tendenziell wohl eher feuchte Standorte besiedelt werden und mit seltenen Ausnahmen nur Laubhölzer als Substrat genutzt werden.
Bilder (teilsweise vergrößerbar durch Anklicken):
Verwechslungen: Makroskopisch mit einer umfassenden Armada anderer Rindenpilze, die ziemlich identisch aussehen. Ohne mikroskopische Merkmale hier keine Bestimmung.
Die Gattung Gloeocystidiellum kann recht weit gefasst werden. Jülich hat für die Arten mit glatten Sporen und monomitischem Hyphensystem die Gattung Megalocystidium definiert.
Diese enthielt zunächst noch eine weitere Spezies mit schnallenlosen Septen, A. Bernicchia führt in der Gattung Megalocystidium momentan nur zwei Arten mit Schnallen.
Ist also Geschmackssache, ob man Gloeocystidiellum leucoxanthum und Gloeocystidiellum luridum in einem weiter gefassten Gattungsbegriff belässt oder als Megalocystidium definiert.
Beiden Arten sind relativ dicke Fruchtkörper (frisch mit wachsiger Haptik) gemein, sowie monomitisches Hyphensystem, Septen mit Schnallen, Gloeozystiden groß (SV+) mit langer Wurzel, weitere Zystiden fehlend; Sporen glatt, stark amyloid.
Der Unterschied besteht vor allem in Größe und Form der Sporen:
Diverse weitere Arten aus anderen Gattungen: Sehen mikroskopisch anders aus.
Vergleichsvorschläge:
>Gloeocystidiellum leucoxanthum = Weißgelber Gloeozystidenrindenpilz<
>Peniophora incarnata = Fleischroter Zystidenrindenpilz<
>Phlebia lilascens = Lilafärbender Kammpilz
>Sistotremastrum niveocremeum = Cremeweißer Scheinschütterzahn
>Radulomyces confluens = Zusammenfließender Reibeisenpilz<
>Scytinostroma hemidichophyticum = Mottenkugel –“ Lederrindenpilz<
Anmerkungen: Aus Taiwan ist eine kleinsporige Varietät beschrieben (G. luridum var. microsporum) mit lediglich 5-6 x 3-3,5 µm großen Sporen.