Haglundia elegantior Graddon 1967
Synonyme:
Mollisia elegantior (Graddon) Baral, in Richter & Baral, Boletus 31(1): 59 (2008)
Makr. Beschr.:
Fruchtkörper ein Apothezium, welches jung geschlossen, später flach ausgebreitet ist, lange mit aufgebogenem Rand, mit bläulicher Fruchtscheibe, welche zum Rand hin teils etwas zu rosablau tendiert, Rand fein weißlich fransig, Außenseite mit braunen Subikulumhyphen bedeckt. Breite bis ca. 6mm.
Mikr. Beschr.:
Sp. 11-13,5x2,8-4,4 µm, hyalin, glatt, mit einigen Tropfen (OCI 0,5-1), später vereinzelt einfach septiert. Asci 80-100x6-8 µm, zylindrisch, Haken +, achtsporig, IKI rb (nach etwa 8-10 Min. einwirken). Paraphysen zylindrisch, mit vakuolärem Inhalt gefüllt, KOH negativ. Subhymenium aus dicht verflochtenen, hyalinen Hyphen bestehend, etwa 25-40 µm dick. Exzipulumbereich relativ großflächig, bis etwa 160 µm dick, bestehend großen, braunen, kugeligen Zellen, zur Außenseite hin mit dunkelbraunen Hyphen.
Ökologie:
Winterhalbjahr an Eichenholz (Stubben, verrottende, feuchtliegende Äste usw.), meist rasig wachsend.
Bemerkungen:
Es gibt gewisse Differenzen in der IKI-Reaktion dieser Art, die auch in der Literatur nicht ungemerkt geblieben sind. H. elegantior wird vielmals als IKI rb beschrieben, d.h. die Ascusspitzen reagieren in Lugol/Barals rot, bei KOH-Vorbehandlung aber blau. Bei vereinzelten Ascusspitzen konnte ich eine etwas diffusere, graublaue Farbe erkennen, nachdem die Barals-Konzentration ein bestimmtes Maß erreicht hatte. In den meisten Fällen ergab sich jedoch ein eindeutiges Blau, weshalb ich hier zu IKI bb tendiere. Im Unterschied zur ähnlichen Haglundia perelegans Haglund ex Nannf. 1932 reagieren die Paraphysen in KOH nicht gelb. H. elegantior wird zudem als ausgesprochener Winterpilz beschrieben, während H. perelegans besonders von Mai bis Oktober anzutreffen ist. In der Ökologie gibt es keine großen Differenzen, außer dass ich H. perelegans häufiger auf dicken Eichenstubben und Wurzelstöcken nachweisen konnte, während der vorliegende Fund auf einem dürren, aber stark zersetzten Eichenast gewachsen ist.
Soeben habe ich erfahren, dass man für die Feststellung einer rb-Reaktion einige Zeit warten muss, bis das Barals dazu führt, dass die Ascuspori rot umfärben, während noch im gleichen Präparat solche mit blauen Pori vorhanden sind.
Funddaten:
MTB 7421/4 Metzingen 26.II.2014, an abgestorbenen Ästen von Quercus, leg. M. Mergner, det. bwergen (Koll.Nr.: B00101)
In H2O
In KOH