Ich denke mal Makroskopisch sind die nicht zu unterscheiden, oder?
Auf jedenfall in massen unter Esche auf 2 verschiedenen standorten.
Da bin ich doch richtig oder nicht?
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Ich denke mal Makroskopisch sind die nicht zu unterscheiden, oder?
Auf jedenfall in massen unter Esche auf 2 verschiedenen standorten.
Da bin ich doch richtig oder nicht?
Hallo, Mario!
Da ist so einiges makroskopisch schwer zu unterscheiden. Das verwirrt auch auf Gattungsebene. Für mich sieht das eher aus wie ein Stromabecherling (Gattung: Ciboria). Aber mal warten, was Ingo dazu sagt.
Edit: Oder noch besser: Cyathicula. ZB Cyathicula cyathoidea.
LG, Pablo.
Hallo Mario!
Hast schon recht. Würde man den näher untersuchen, würde H. pseudoalbidus (Aggressives Eschenpetiolen-Stielbecherchen) rauskommen. Beide von dir genannten Arten wachsen auf geschwärzten Eschenblatt-Petiolen des Vorjahres.
Die Art H. pseudoalbidus hat m.M. nach entweder H. albidus (Harmloses Eschenpetiolen-Stielbecherchen) völlig verdrängt oder den H. albidus gab ´s nie. Das letztere ist aber eher unwahrscheinlich.
H. pseudoalbidus ist von albidus sicher nur mikroskopisch anhand der Hakenverhältnisse zu unterscheiden.
H. pseudoalbidus hat Haken, aber wie bei den meisten Hymenoscyphen ist genau das wegen der recht dünnen basalen Stiele der reifen Asci nicht so einfach einzuschätzen. Deshalb braucht es etwas Erfahrung und das Wissen, die Haken an Jung- oder Baby-Asci aufzuspüren:
http://asco-sonneberg.de/pages…roup_id=20481&position=11
Da das viele nicht wissen, werden aber derzeitige Funde von weißen Bechern an Petiolen von Esche oft als H. albidus fehlbestimmt.
Größe der Apos und Erscheinungszeit spielen eine geringere Rolle und sind deswegen kaum als Beweis zu gebrauchen.
Du kannst dich aber am Fundort einfach mal umschauen. Normalerweise ist bei guten Sichtverhältnissen in den Kronen vieler Lebend-Eschen ein auffälliges Ast-(Kronen-)sterben zu registrieren, oftmals auch bei Jung-Eschen in Kopfhöhe.
Ist mir gar nicht recht, aber die von Osten erst in den letzten Jahrzehnten eingewanderte Art (in ihrer Nebenfruchtform) ist ein böser Eschen-Killer, der Zwilling H. albidus soll das aber nicht (gewesen) sein.
Würde ich jemand finden, der gegen mich wettet, würde ich bei deinem Fund ein großes Stück meines Chips-Vermögens auf H. pseudoalbidus setzen und würde höchstwahrscheinlich gewinnen.
Falls sich jedoch mal jemand sicher ist, H. albidus gefunden zu haben, dann wäre ich sogar auf Zusendungen scharf.
VG Ingo W
Morgen!
Nagut, da lag ich ja wieder total daneben. :shy:
Aber einen Versuch war's wert, jetzt weiß ich wieder mehr, was ich nicht weiß.
Hochinteressante Ausführungen allerdings mal wieder; danke, Ingo.
LG, Pablo.
Hallo Ingo,
von Gefühl her hätte ich auch auf H. pseudoalbidus getippt, zwar weis ich das Gefühl kein Beweis ist aber die Tatsache das es in so grossen Mengen zu finden ist nicht gutes bedeuten kann. Gibt es denn überhaupt irgendwo gut belegbaren Funden von H. albidus, das mann sagen kann das der wirklich gibt und kein Fantom ist? Wobei wenn sich um die selbige Art handeln würde wäre dann H. albidus der richtige Taxon dafür (alles spekulation meiner Seite jetzt).
Und kann ich jetzt meine Becherlinge mit H. cf pseudoalbidus archivieren ohne da ein schlechtes gewissen haben zu müssen?
Edit: Ich werde versuchen mir die Krone anzuschauen, die sind aber wirklich sehr hoch mal sehen.
Hallo Mario!
Zitat
Und kann ich jetzt meine Becherlinge mit H. cf pseudoalbidus archivieren ohne da ein schlechtes gewissen haben zu müssen?
Meines Erachtens "JA".
- Substrat "Eschen-Petiolen",
- große weiße Becherlinge (schreibst zwar nichts über die Größe, aber ich denke mal, da waren bis 4mm-Becher (Durchmesser) dabei,
- Verletzungsbräunen (bei dir auf dem Bild zu sehen),
- typisches Erscheinungsbild der Einzelbecher mit meist mittellangen Stielen, welche sich zur Scheibe hin auffällig verbreitern,
- typischer Gesamteindruck der Becher auf den Petiolen (eher wildes Wachstum ohne einheitlichen Abstand der Becher zueinander, kein konsequentes Ausgerichtetsein der Becher --> also Scheiben biegen sich mal nach rechts, andere wieder nach links),
- massenweises Vorkommen,
- Verflachen der Scheiben im Alter (mit Randwelligkeit, teilweise sogar leicht konvex).
Ist so das, was mir jetzt spontan einfällt.
Das alles sind Argumente für H. pseudoalbidus und wahrscheinlich auch für H. albidus (auch so groß?, kenne ich nicht aus eigener Anschauung).
Da aber überall, wo ich in den letzten Jahren danach geschaut habe (auch in der Fremde) immer nur H. pseudoalbidus rausgekommen ist, hast du die Wahrscheinlichkeit auf deiner Seite. Sollte es wider Erwarten trotzdem H. albidus sein, so hast du ja zur Sicherheit das "cf." in den Bestimmungsnamen gesetzt.
Die Frage, ob es einen Beweis für H. albidus gibt, hat mir Zotto (glaube ich) mal damit beantwortet, dass der Fund in Pilze der Schweiz nachgewiesermaßen einer ist.
Und natürlich dann das Argument, dass der frühere weiße Eschenblattbewohner kein Baum-Killer war.
Dazu müsste eigentlich demnächst ein ausführlicher Artikel erscheinen (vielleicht ist er auch schon erschienen, und ich habe ihn verschlafen).
Mittlerweile ist H. pseudoalbidus westlich bis Holland vorgedrungen, man müsste also schnell mal noch in Frankreich oder Spanien ein paar "Original-albidusse" sichern.
VG Ingo W
Hallo Ingo,
danke für deine Erklärungen.
Ein kleiner nachschlag.