Inocybe asterospora - Sternsporiger Risspilz

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.459 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Harald Andres Schmid.

    • Offizieller Beitrag

    Sternsporiger Risspilz
    Inocybe asterospora Quelet 1879




    Synonym:


    Astrosporina asterospora (Quél.) 1922




    Klasse: Agaricomycetes
    Ordnung: Agaricales
    Familie: Inocybaceae
    Gattung: Inocybe


    Hut: 3 - 6(8) cm; jung glockig; im Alter immer mehr verflachend; mit warzenähnlichem, spitzen Buckel; rotbraun bis dunkelbraun (Farbton an Marone erinnernd); Huthaut radialfaserig; im Alter rissig; zudem ist im Alter oft die hellere Huttrama unter den Fasern zu sehen, so dass der Hut sehr kontrastreich; fast zweifarbig wirkt


    Lamellen: anfangs gräulich cremefarben, im Alter rötlich- bis graubraun, Schneide weißlich


    Stiel: 5 - 10 x 0,4 - 0,8 cm zylindrisch; Basis meist als gerandete Knolle verdickt bis 1,5 cm breit; Farbe: rosa bis rotbräunlich komplett weißlich bereift


    Fleisch: weiß bis cremefarben, in der Stielrinde rötlich


    Sporenpulver: braun-oliv


    Mikroskopische Merkmale: Sporen 9,5 - 12,5 x 8,5 - 10(11) µm typisch regelmäßig geformt; die Form erinnert mich an die Herrnhuter Weihnachststerne, Cystiden bauchig spindelig 35 - 70 x 15 - 24 µm


    Vorkommen: im Juni bis November, in diversen Waldformen (meist Laubwälder); bevorzugt neutrale bis alkalische Böden, kann aber auch auf sauren Böden vorkommen; Buche, Eiche und Fichte sind bevorzugte Mykorrhiza-Partner
    Meine beiden letztjährigen Funde habe ich in Parkanlagen auf Wiesen unter Buchen, Eichen und Linden gemacht


    Geruch: spermatisch


    Speisewert/Giftwirkung: giftig, bzw. giftverdächtig, wie alle Risspilze


    Verwechlungen: Mit anderer aber trotzdem noch irgendwie sternförmiger Sporenform und nicht komplett bereiften Stiel:


    Inocybe pseudoasterospra var. microsperma
    Inocybe pseudoasterospra var. pseudoasterospora


    Wenn auf die typisch regelmäßig-sternenförmigen Sporenform geachtet wird, ist diese Art unverwechselbar.


    Über Ergänzungen und ggf. Korrekturen von euch würde ich mich sehr freuen.










    l.g.
    Stefan


    Quellen: Großpilze Baden-Württembergs Band 5
    www. inocybe.org


    Edit: Ergänzungen von Ditte wurden eingearbeitet

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Lieber Stefan, du hast mich um meine Meinung gebeten: ja, fein gemacht!! Besonders schön finde ich natürlich den Vergleich mit den "Herrnhuter Weihnachtssternen", die ich leider nicht kenne. (Naja, das war jetzt nicht ganz im Ernst). :)


    Ich würde lediglich vielleicht anregen, dass du, wenn du mal wieder eine hübsche Kollektion findest, eine schöne Standortaufnahme hinzufügst oder anstelle der Aufnahmen mit angetrockneten Exemplaren einfügst. Vor Ort im Habitat stehende Fruchtkörper vermitteln einen guten ergänzenden Eindruck. Bei der Hutexttur könnte man noch einfügen, dass bei älteren Fruchtkörpern sehr oft das hellere Hutfleisch zwischen den Fasern zu sehen ist (was eine Kontrastwirkung ergibt). Dann könnte man vielleicht hinzufügen, dass die beiden von dir genannten anderen Arten mit (irgendwie) sternförmigen Sporen keinen ganz bereiften Stiel haben, das ist im Feld leicht zu erkennen, d.h. sie sind auch makroskopisch von asterospora abgrenzbar.
    Mehr fällt mir im Moment nicht ein....


    Herzliche Mittagsgrüße an dich und alle von der Ditte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ditte,


    danke für die Ergänzung; und meine nächste Kollektion wird vor Ort fotografiert und dann hier eingestellt; hatte ich sowieso vor. ;)


    Auf deine Mail habe ich auch schon geantwortet. (nochmal danke auch dafür)


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Sven, da hast du wirklich schöne Fotos angefügt! Besonders gut finde ich das Foto mit den Kaulozystiden. Da sieht man, wie das aussehen muss, wenn man sicher sein will, dass sich auch unten am Stiel Kaulos finden. Denn dass immer mal wieder eine einzelne Zystide im Präparat rumschwimmt, ist kein sicheres Indiz. Wenn sie aber so, wie bei dir zu sehen, büschelig aus dem Stiel herauskommen, ist die Sache eindeutig.
    Herzlich,
    Ditte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr beiden,


    danke für die Ergänzung.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jürgen,


    danke für den Hinweis (hab ich gerade korrigiert) und das Lob.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


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  • Hallo. zusammen,


    Hier noch ein Exemplar auf einem Schotterweg:



    Die Stielbasis mit der dichten Bereifung:



    Und die Stielbasis im Gegenlicht in hunderfacher Vergrösserung:



    Lieben Gruss, Harald Andres
    [hr]
    Edit:


    Ich habe mal Sporenbilder
    vom Kreuzsporigen Glöckling
    und vom Sternsporigen Risspilz rausgesucht
    und zusammenmontiert,
    ich finde das noch interessant: