Invasion der Hallimasch

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.432 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von AndreL.


  • gestern hatte ich endlich wieder mal zeit meinen hauswald zu besuchen.
    erfahrungsgemäß weiß ich, dass es dort meist nicht sehr ergiebig ist. es wachsen dort kaum röhrlinge.
    ein bisschen muss man sich schon auskennen, um das körbchen für den mykophagen voll zu bekommen.


    aber erschreckt haben mich die hallimasch. es war unfassbar. sie wuchsen überall in großen massen. begrüßten mich schon als ich in den wald hinein ging. und dann war es im ersten waldabschnitt so, dass ich keinen schritt gehen konnte, ohne dass ich irgendwo hallimasche gesehen habe.
    welche sorte hallimasch weiß ich nicht. auffallend war, dass auch die jungen fruchtkörper zt riesengroß waren. hutdurchmesser oft über 10 cm manchmal bis zu 15cm.
    1.

    2.


    allerdings habe ich nur zwei händevoll von diesem stumpen gesammelt.
    3.


    meine stockschwämmchen haben bessere tage gesehen. ich sah viele stumpen damit, aber alle waren überständig.


    4


    genauso wie diese methusalischen steinpilze.
    es standen sicherlich 10 davon herum. aber ich habe keinen einzigen jungen essbaren gefunden


    5


    6


    mein persönlicher erstfund (naja eher erstbestimmung) war dieser heringstäubling


    7

    8


    der wald war voller pilze...aber nicht die die ich wollte.
    hier fand ich jede menge fichtenreizker im gras.


    9


    10



    hübsche flaschenstäublinge, spchttintlinge (natürlich mit hallimasch) und die noch vom winter gut bekannten zitterlinge sah ich immer mal. und auch die ersten nebelkappen tauchen auf!


    11


    12


    13


    14.


    buchenschleimrüblinge sind immer wieder eine augenweide!


    15.


    am ende meiner wanderung sah ich noch eine unfassbar große menge an grünspanträuschlingen. dort wuchsen sicherlich 50 oder 60 stück auf einer fläche von vielleicht 30m ²


    16 bis 19






    und hier lief ein hirsch gemütlich vor mir her mit riesigem geweih...gut, man sieht hier nicht viel. war zu weit weg. aber: kleiner punkt in der mitte des weges = hirsch




    insgesamt hatte ich anschließend eine portion mischpilze
    manche hab ich vergessen zu fotografieren:
    hallimasch, semmelstoppler, frauentäubling, herbstlorchel. parasol, fichtenreizker.
    ein bisschen ärmlich im vergleich zu meinen letzten exkursionen!


    aber ihr wißt wie es ist. wald ist schön, mit und ohne speisepilze!


  • ...insgesamt hatte ich anschließend eine portion mischpilze
    manche hab ich vergessen zu fotografieren:
    hallimasch, semmelstoppler, frauentäubling, herbstlorchel. parasol, fichtenreizker.
    ...


    Schöner Bericht, Daggi, Dankeschön!
    Die Herbstlorchel hatte ich letzten Freitag zum allerersten Mal gesammelt. Mein absoluter Volltreffer dieses Jahr! Wunderbar knackig im Mund und schöner, milder Pilzgeschmack. Kann ich Jedem nahe legen. Unbedingt mal probieren! :thumbup:

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Schöne Tour Daggi :) :thumbup: Bei mir ist pilztechnisch nicht viel los, allerdings könnte ich mit Hallimasch ganze Märkte beliefern ;) aber alles andere zeigt sich kaum noch bzw wenig...ich schaue ja schon eher langsam in die Richtung der Austernseitlinge ;) und Herbstlorcheln habe ich noch nicht eine gefunden dieses Jahr :rolleyes:

  • Stimmt, schöner Bericht.
    Man findet sich irgendwie wieder wenn man die Bilder betrachtet. Heimische Eindrücke. :)



    Was die Herbstlorchel angeht sei gesagt, daß diese zumindest sehr umstritten ist als Speisepilz.
    Empfindliche Personen vertragen sie evtl. nicht. Weiterhin ist die Gefahr schimmelige Exemplare zu erwischen groß da dieser schwerlich auszumachen ist bei diesem Pilz und drittens, heißt es, die Giftstoffe bei (manchen) Lorcheln sind wohl nicht gänzlich durch Garen zu neutralisieren. Man möge mal eben an die Frühjahrslorchel denken und in betracht ziehen daß bei den Lorcheln allgemein bestimmt noch einige Erkenntnisse erwartet werden dürften.
    Meinereiner ist zwar sowieso ziemlich vorsichtig bezüglich nicht essbarer Pilze, bei dem hier allerdings bin ich mir besonders sicher daß der Pilz nicht nur unheilschwanger anmutet sondern daß er keine Chance bekommt auf meinem Teller zu landen. Für mich ein böser Pilz.

  • Echt Mausmann? Da bin ich ganz anderer Meinung :)
    Ich freue mich über jede Herbstlorchel, die kein anderer sammelt :P



    Habe ich Dir den Floh ins Ohr gesetzt? Ich liebe Herbstlorcheln *mjam-mjam* :P

  • Da habe ich aber auch zwei unterschiedliche Meinungen gehört, einmal das die Hebrstlorchel essbar sei und andere sagten wiederum, die ist nicht essbar :/.
    Die Hebrstlorchel habe ich auf meiner Arbeit auch schon gefunden und stehen lassen, weil die Meinungen da auseinander gehen.
    Aber ein hochinteressanter Pilze ist es allemal :thumbup:.

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
    ___________________________________________________________
    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()


  • ...Habe ich Dir den Floh ins Ohr gesetzt? Ich liebe Herbstlorcheln *mjam-mjam* :P


    Lieber ´n Floh im Ohr, als ´ne Zecke am Bein! Diese Plagegeister sind abartig dieses Jahr!!! Freitag eine, Sonntag zwei!!!
    :cursing:


    Du, liebe Kuschel, bist an Beidem unschuldig. ;)

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)




  • Lieber ´n Floh im Ohr, als ´ne Zecke am Bein! Diese Plagegeister sind abartig dieses Jahr!!! Freitag eine, Sonntag zwei!!!
    :cursing:


    Ne Zecke hatte ich, letzte Woche, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, gehabt :cursing:.
    Am rechten Bein unterhalb der Kniescheibe.
    Halb vollgesogen.
    Nach dem Duschen beim Abtrocknen erwischt, war komischerweise tot.
    Bin direkt Freitag vormittag zum Arzt gegangen.
    Die Zecken sind absolut überflüssig hier auf der Welt
    Aber das bleibt beim Pilzesammeln leider nicht aus, das wir Zeckentaxi spielen :rolleyes:.


    Lieben Gruß


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
    ___________________________________________________________
    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()


  • welche sorte hallimasch weiß ich nicht.


    Mit Pilzsorten kenne ich mich leider auch nicht besonders aus! :D
    Es fällt mir schon schwer, die verschiedenen Champignonsorten im Supermarkt zu unterscheiden! ;)


    Mit Pilzarten sieht es da schon ein wenig besser aus! :)


    Vermutlich ist der von dir gefundenen Hallimasch der Dunkle (Armillaria ostoyae), allerdings möchte ich den Wandelbaren (A. gallica) nicht gänzlich ausschließen. Ist halt eine schwierige Gattung!


    Und natürlich vielen Dank für die schöne Tour, auf der wir dich begleiten durften, Daggi!


    Lieben Gruß vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72


  • ...insgesamt hatte ich anschließend eine portion mischpilze
    manche hab ich vergessen zu fotografieren:
    hallimasch, semmelstoppler, frauentäubling, herbstlorchel, parasol, fichtenreizker.
    ...


    Daggi, weißt du, dass ich bis jetzt noch keinen einzigen davon gegessen habe?!?


    Krass, krass... mein Pilzkulinarium muss sich schnellstens erweitern!


    Schöner Bericht! Herrlicher Herbstwald *seufz*! :)

    Gnüße von Gelbhex-Gnarifa und Fani ausm Süüüüdn! Sonn' is! Gnihihihii! :sun: :sun: :sun:

    Meine Bilder dürfen unter Namensnennung frei verwendet werden (CC-BY Lizenz).

  • Hallo Daggi!
    Schöne Bilder! Besonders das mit dem Hirsch (ja, ich sehe ihn) und das mit dem Spechttintling, ich liebe diese Pilze, also anzuschauen... Hallimasch hätte ich heute auch wieder Körbeweise pflücken können, die schießen ja nur so!
    Schöne Grüße,
    Tuppie

  • danke für eure kommentare


    die herbstlorcheln finde ich auch lecker!. und gut bekommen sind mir die pilze auch.
    sarifa, bis vor 3 jahren hätte ich auch keinen der pilze mitgenommen.
    inzwischen kann ich ungefähr 40 pilzSORTEN (:P @ nobi) sammeln und auch essen.
    bei mir sind das alles sorten :nana:
    ich sortiere sie ja anschließend auch und artiere sie nicht :D :D :D

  • irgendwie klingt sortig wie eine beleidigung *misstrauischguck*
    :nana:
    artig war ich jedenfalls definitiv in merinem ganzen leben höchstens mal ein zwei tage....

  • Was die Herbstlorchel angeht sei gesagt, daß diese zumindest sehr umstritten ist als Speisepilz.
    Empfindliche Personen vertragen sie evtl. nicht. Weiterhin ist die Gefahr schimmelige Exemplare zu erwischen groß da dieser schwerlich auszumachen ist bei diesem Pilz und drittens, heißt es, die Giftstoffe bei (manchen) Lorcheln sind wohl nicht gänzlich durch Garen zu neutralisieren. Man möge mal eben an die Frühjahrslorchel denken und in betracht ziehen daß bei den Lorcheln allgemein bestimmt noch einige Erkenntnisse erwartet werden dürften.
    Meinereiner ist zwar sowieso ziemlich vorsichtig bezüglich nicht essbarer Pilze, bei dem hier allerdings bin ich mir besonders sicher daß der Pilz nicht nur unheilschwanger anmutet sondern daß er keine Chance bekommt auf meinem Teller zu landen. Für mich ein böser Pilz.


    Hallo zusammen....ich hänge mich hier gerade wegen der Herbstlorcheln nochmal ran.


    Habe gerade bei facebook einen Beitrag von AKCCM gelesen, in dem er eine Antwort des DGfM-Toxikologen Prof. Dr. S. Berndt zu diesem Thema zitiert.
    Demnach ist das giftige Gyromitrin und/oder sein hochtoxisches Abbauprodukt Monomethylhydrazin (MMH) vor allem in der Frühjahrslorchel und dem Helmkreisling enthalten, weniger davon in der Riesenlorchel und der Bischofsmütze.
    In der Herbstlorchel wurden nur Spuren von MMH und G. gefunden, so daß ein Verzehr in normalen Mengen toxikologisch keine Sofortfolgen hätte.
    Allerdings rät er dennoch aufgrund des -wenn auch geringen- MMH-Gehaltes dringend vom Verzehr der Herbstlorchel ab, da MMH im Tierversuch hochcancerogen, mutagen und teratogen ist.
    In einer 2000 veröffentlichen Stellungnahme der WHO hat eine Expertengruppe anscheinend vom Lorchelverzehr generell abgeraten.


    Und da Krebsentstehung und Fruchtschädigung ja nicht unmittelbar nach Verzehr feststellbar ist, würde ich Mausmann hier gerne nochmal ausdrücklich beipflichten und jedem vom Verzehr abraten...auch wenn er/sie Herbstlorcheln bislang scheinbar gut vertragen hat.
    Solche Spätfolgen ist doch kein Pilzverzehr wert finde ich.


    (Ich hoffe Andreas, daß es okay ist, daß ich das hier kurz wiedergegeben habe, aber ich fand die Info sehr wichtig für alle.)

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

    Einmal editiert, zuletzt von Inni ()

  • örghs


    grade hatte ich mich an den herbstlorchel gewöhnt!
    :nana:
    na gut, dann lieber nicht nochmal!


    kuschel schade! *heul*

  • Hallo Daggi,


    trotz der "Lorchel - Ernüchterung" Danke für den schönen Beitrag!


    Übrigens habe ich kürzlich einen Reisebericht über Finnland gelesen. Da wurde berichtet, dass die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta, auch "Giftlorchel") dort eine Art Nationalgericht ist 8| . Der Pilz wird lange gekocht - bei geöffneten Fenstern oder im Freien, um den entweichenden Giftsoff nicht einzuatmen.
    Ts Ts, die Finnen ;)....


    LG


    Andreas


  • Das machen nicht nur die Finnen, sondern auch die Schweden. Wir durften wir schon mehrfach miterleben ;).
    Ein riesen Aufwand, erst trocknen, dann mehrfach kochen, dabei aufpassen das man sich nicht mit den Dämpfen umbringt.
    Irgendwann isst du dann etwas was nur noch wie etwas weichere Judasohren, also eigentlich nach NICHTS mehr schmeckt.
    Kulinarisch nicht nachvollziehbar, das ist da oben wirklich eine Traditionsgeschichte.....