Ist es wirklich so schwer bestimmte Täublinge zu bestimmen?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.054 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bauernhelmi (†).

  • Hallo,


    ich habe jetzt schon desöfteren gelesen, dass Täublinge anscheinend äußerst schwer und oftmals nur mikroskopisch zu bestimmen sind. Jetzt frage ich mich, trifft das auf alle zu, oder gibt es bestimmte Arten die dann doch etwas einfacher zu bestimmen sind?


    Ich frage deshalb, da dieses Jahr die Pilze die ich sonst so sammel irgendwie nicht wirklich kommen wollen, dafür aber viele andere. Konkret denke ich dabei z.B. an den Amethysttäubling(Russula Amethystina) bzw. Jodoform Täubling(Russula turci); wenn ich mir hierzu Bilder und Merkmale im Internet anschaue (und auch mit dem was ich so im Wald gesehen habe vergleiche) erscheint das auf den ersten Blick relativ eindeutig. Aber ist das so, dass z.B. diese tatsächlich eher "einfacher" zu bestimmen sind, oder kann man hier auch gewaltig daneben greifen?

  • Generell sind die meisten Täublinge makroskopisch schwierig zu bestimmen, da diese äußerst variable erscheinen können, vor allem in der Huthautfarbe.


    Es gibt einige leichter erkenntlichere Täublinge, die besondere Merkmale haben. Z.B. die weichen Lamellen des Frauentäublings, der Buckel des Buckeltäublings, die gepunkteten Lamellenschneiden des Morsetäublings, die "gefleckte" Huthaut des Grüngefelderter Täublings usw...


    Wenn du die Täublinge nur zu Speisezwecken sammeln willst, reicht die Geschmacksprobe. Mild => Essbar


    Edit:
    Etwas Lesefutter...
    http://forum.fungiworld.com/index.php?topic=2445.0

  • Hi Freecastle,


    mir geht es da ähnlich wie dir; oftmals finden wir in unseren Buchenwäldern sehr viele Täublinge - da wünscht man sich, den Korb auch mit diesen bereichern zu können. Das Argument mit der schwierigen makroskopischen Bestimmung und Unterscheidung der vielen Arten begegnet einem da allerdings auch immer wieder, sicherlich zurecht.


    Da gibt es die pauschale Aussage; alle mildschmeckenden Täublinge sind essbar, alle scharfschmeckenden ungenießbar. Dies ist allerdings mit Vorsicht zu genießen; manchmal stellt
    sich der Geschmack erst später ein; auch kann dieser individuell anders wahrgenommen werden. Ein möglicherweise schwieriger Anhaltspunkt also.


    Welche Täublinge kann man nun "sicher" sammeln? Wir sammeln seit dieser "Saison" den Frauentäubling (Russula cyanoxantha), welcher gut an seinen relativ (für Sprödblättler) geschmeidigen
    Lamellen erkennbar ist. Diese splittern für gewöhlich schnell bei anderen Arten bei Berührung.


    Auch haben wir den Speisetäubling (Russula vesca) ins Visir gefasst, da dieser unverkennlich daran zu erkennen ist, das die Huthaut am Rande des Hutes zurückgezogen ist, d.h. die Lamellen nicht ganz erreicht und immer etwas weißes Hutfleisch sichbar macht.


    Aufpassen sollte man bei den grünhütigen Arten; unter welchen sich essbare Täublinge befinden, die bei ungenauer Bestimmung aber möglicherweise mit grünen Knollenblätterpilzen verwechselt werden könnten. Täublinge verfügen nie über eine Scheide an der Stielbasis oder einen Ring!


    Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins bunte Reich der Täublinge bringen. Genaueres sei den Experten in diesem Forum vorbehalten. Wie gesagt; auch für mich ist das noch ein sehr weites Feld.


    LG


    Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane


  • Da gibt es die pauschale Aussage; alle mildschmeckenden Täublinge sind essbar, alle scharfschmeckenden ungenießbar. Dies ist allerdings mit Vorsicht zu genießen; manchmal stellt
    sich der Geschmack erst später ein; auch kann dieser individuell anders wahrgenommen werden. Ein möglicherweise schwieriger Anhaltspunkt also.


    z.B. Zedernholz-Täubling ;)

  • Das ist ja ein Heimtückischer Täubling 8|! Wohl wirklich ein Paradebeispiel; den kannte ich noch nicht. Danke für's drauf aufmerksam machen.

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

    Einmal editiert, zuletzt von Earl86 ()

  • Hallo,


    kann denn der Bwergen nicht einen Schlüssel für uns bauen? Er kennt doch alle Pilze und weiß wie diese unteschieden werden. Es ist doch ein leichtes seine eigenen Gedanken beim bestimmen auf zu schreiben.


    Also ich meine etwa so: "Bricht wie Käse, spröde Blätter, keine Milch = Rusula" Wo stand er "unter Birke, blassroter Hut und schmeckt scharf = kann der oder der sein."


    Also ich wenn soviel wüßte würde das hier schreiben!


    Der Brutus

  • Danke für die bisherigen Tips, trau ich mich bisher auch nur an 2 Arten ran,
    ( R.cyanoxantha und R.virescens )
    verzichte aber immer noch auf den Verzehr.


    Bei den Täublingen soll es ja auch gechmacklich sehr gute geben.
    Leider weiss ich nicht welche das sind.

  • Hallo Brutus....ganz so simpel ist das nicht! Nicht umsonst ist die Schlüsselliteratur teils sogar 2bändig ;)
    Darüber hinaus kann man zwar makroskopisch vielleicht einiges eingrenzen, aber gerade in der Gattung Russula geht viel nur durch Mikroskopie, vor allem der Huthaut und der Sporenornamente. konstante makroskopische Merkmale sind hier leider nicht bei allen Arten so deutlich vorhanden.
    so "mal eben" wird also der Björn da sicher nichts zusammenschustern können.[hr]
    Hallo bauernhelmi....zum bsp genau die beiden von dir genannten ;)

    LG Inken


    _____________
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    Einmal editiert, zuletzt von Inni ()