Hallo Wissende,
gestern habe ich in einem Eichen-Tannen-Wacholder-Mischwald (Peloponnes, Griechenland, ca 900m Höhe) einen kleinen gelben Röhrling gefunden, den ich nicht zuordnen kann.
Das Exemplar war noch jung, ca 2cm Hutdurchmesser - kann also sein, dass nicht alle Merkmale komplett ausgebildet sind, besonders die Farben könnten sich noch ändern. Trotzdem tu' ich mich schwer mit dem - so viele komplett gelbe Röhrlinge gibt es ja nicht. Boletales.com habe ich glaube ich inzwischen komplett durchgesucht, aber bin zu keinem eindeutigen Schluss gekommen - es sei denn, ich habe irgendwas übersehen.
Boletus junquilleus passt mir nicht, weil mein Exemplar nirgendwo blaut, nicht auf dem Hut, nicht am Stiel, nicht an den Röhren - allenfalls ganz leicht im Schnitt. Außerdem würde ich bei der Größe einen "boletigeren" Wuchs erwarten, mit keuligem Fuß - bei meinem läuft der spindelig zu.
Buchwaldoboletus sp. wäre vielleicht noch eine Option, aber dazu fehlen mir die Bildvergleiche und ausführliche Beschreibungen, im Netz gibt es zwar Bilder, aber ich weiß nicht, wie vertrauenswürdig die sind. Zudem weiß ich nicht, wie sehr das Habitat da passt: B. lignicola soll auf Kiefer, Lärche oder Douglasie vorkommen (gab's da auf keinen Fall), B. sphaerocephalus auf Nadelholz, hauptsächlich Kiefer. An Nadelholz gab's da nur Tanne und Wacholder.
Andere komplett gelbe Röhrlinge habe ich bis jetzt nicht gefunden (Schmierröhrlinge und Raufüße kann ich hier ausschließen, da passt zuviel nicht). Tendenziell würde ich den irgendwo bei den Filzröhrlingen einordnen, aber komme nicht weiter. Irgendjemand eine Idee? Vielleicht ist der auch einfach noch zu jung zum Bestimmen...
Daten & Bilder:
Standort: Eichen-Tannen-Wacholder-Mischwald (Peloponnes, Griechenland, ca 900m Höhe), auf moosbewachsenem Baumstumpf / Holz
Größe: junges Exemplar, ca 2 cm Hutdurchmesser, ca 3,5 cm Höhe
Hut: halbkugelig, hellgelb, auf Druck/Verletzung und nach Transport leicht bräunlich verfärbend, glatt bis samtig, nicht schmierig
Röhren: gelb, mit gelben Poren; Poren bei Verletzung leicht bräunend, Röhren allenfalls im Anschnitt direkt neben dem Stiel leicht bläuend.
Fleisch: hellgelb, in der unteren Hälfte des Stiels rötlich, beim Anschnitt im oberen Teil des Stiels auf Höhe des Hutes ganz leicht bläuend
Stiel: gelblich, glatt, ganz leicht bräunlich überfasert, ohne Netz (Röhren laufen leicht am oberen Teil herab, so dass eventuell ein Netz-Eindruck ersteht), untere Hälfte des Stiels rötlich. Leicht spindelförmig (am unteren Teil zulaufend). Auf Druck unverändert, eventuell leicht bräunlich fleckend (aber keinesfalls blau)
Geruch: unbedeutend
Danke für Ideen!