Liebe Pilzfreunde,
hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 9: Kretzschmaria deusta, Brandkrustenpilz.
Aktuell gültiger Name: Kretzschmaria deusta (Hoffm.) P.M.D. Martin
Wichtige Synonyme: Ustulina deusta (Hoffm.) Lind; Hypoxylon deustum (Hoffm.) Grev.; Nemania deusta (Hoffm.) Gray
Systematik: Sordariomycetes > Xylariales > Xylariaceae > Kretzschmaria
Fund-Nr. Ex1706-10 am 04.04.2017, Fundort: B.-W., Enzkreis, Gemeinde Keltern-Dietlingen, NSG 2.020 - Essigberg, Biotop 271172362074 Altholz. MTB 7117/21, Höhe 300 Mtr, unterer Muschelkalk.
Substrat: An einem 30 cm dicken, toten, noch stehender Hainbuchenstamm waren Stammfuß (Abb. 1) und Stammbereiche bis zu einem halben Meter Höhe (Abb. 2) breitflächig von Stroma des parasitisch lebenden Pilzes bedeckt.
Die Stromta bildeten 10-20 cm große, schwarze, wulstige, harte und sehr spröde Krusten.
Mit der Lupe erkennt man auf der Stromaoberfläche die als feine Spitzen herausragenden Ostiolen (Abb. 3).
Die Perithecien sind rundlich bis oval, 0,5-1 mm im Durchmesser (Abb. 4).
Asci waren wegen der Reife der Stromata nicht mehr auffindbar. Sie sind 8-sporig, Sporen uniseriat, der Porus ist IKI-positiv blau (Fotos werden nachgeliefert).
Sporen schmalelliptisch bis spindelförmig, einzellig, braun, mit Keimspalte, ca. 27-30 x 6-7,5 µm (Abb. 5, 6).
Substrat: Zerstreutporiges Laubholz mit Gefäßen in radialen Gruppierungen, zusammengesetzten Holzstrahlen sowie 1- bis 3-reihige Einzelstrahlen, passt, zusammen mit dem Drehwuchs des Baumstammes, zu Carpinus = Hainbuche.
Anmerkung: Die weißlichen Flächen stellen die Konidienform des Pilzes dar (Abb. 1).
Herzliche Grüße
Bernd
P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits: Suchbegriff "PP-0".