Lachnum subvirgineum

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 7.606 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Keulighaariges Jungfern-Weißhaarbecherchen (Lachnum subvirgineum)


    Schätze, bei uns gibt es locker so um die 50 Lachnum (Weißhaarbecherchen)-Arten.
    Makroskopisch kann man bei denen lediglich was voreinschätzen anhand der Größe der Becher und ihrer Haarlänge, anhand des Substrates und dem Verhalten nach Verletzung (eventuelles Röten oder Bräunen).

    hier Lachnum flavotinctum.


    Ein gutes Indiz für eine Voreinschätzung ist immer das Erkennen des Substrates, denn es gibt schon sehr spezifische Arten, die sich nur mit einer Substratpflanze zufriedengeben.
    Oftmals jedoch ist das nicht der Fall, jedoch halten sich viele Lachnum-Arten zumindest an die Spielregel:
    Vorkommen an Süßgräser,
    Vorkommen an Sauergräser,
    Vorkommen an Dicotylen (Zweikeimblättrige Kräuter),
    lignicoles Vorkommen (an Holz).


    Lachnum subvirgineum ignoriert aber auch diese Spielregel und kommt sowohl an Holz (in Form von liegenden Laubholz-Ästen) als auch an verholzten vorjährigen Stängeln von krautigen Pflanzen vor.


    Er hier wuchs an einem liegenden Himbeerruten-Stückchen:

    Hat mittellange Haare und rötet nicht bei Verletzung. Da an Himbeere allerhand an Lachnum-Arten wächst (L. virgineum, L. morthieri, L. clavigerum) ergibt sich Gewissheit nur durch Mikromerkmale:








    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Werter Herr Wagner,


    ist Ihnen dieser Sachverhalt bekannt?


    Liebe Grüße
    Bärbel


    Lachnum subvirgineum Baral, in Baral & Krieglsteiner, Beih. Z. Mykol. 6: 83 (1985) - Nomenclatural comment: Nom. inval., Art. 36.1


    ICN 2013
    CHAPTER V. Valid publication of names
    SECTION 1. General provisions
    Article 36


    36.1. A name is not validly published (a) when it is not accepted by the author in the original publication; (b) when it is merely proposed in anticipation of the future acceptance of the taxon concerned, or of a particular circumscription, position, or rank of the taxon (so-called provisional name); (c) when it is merely cited as a synonym; or (d) by the mere mention of the subordinate taxa included in the taxon concerned. Art. 36.1(a) does not apply to names published with a question mark or other indication of taxonomic doubt, yet accepted by their author.
    Ex. 1. (a) –œSebertia–, proposed by Pierre (ms.) for a unispecific genus, was not validly published by Baillon (in Bull. Mens. Soc. Linn. Paris 2: 945. 1891) because he did not accept the genus. Although he gave a description of it, he referred its only species –œSebertia acuminata Pierre (ms.)– to the genus Sersalisia R. Br., as –œSersalisia ? acuminata–, which he thereby validly published under the provision of Art. 36.1, last sentence. The name Sebertia was validly published by Engler (1897).
    Ex. 2. (a) The designations listed in the left-hand column of the Linnaean thesis Herbarium amboinense defended by Stickman (1754) were not names accepted by Linnaeus upon publication and are not validly published.
    Ex. 3. (a) Coralloides gorgonina Bory was validly published in a paper by Flörke (in Mag. Neusten Entdeck. Gesammten Naturk. Ges. Naturf. Freunde Berlin 3: 125. 1809) even though Flörke did not accept it as a new species. At Bory–™s request, Flörke included Bory–™s diagnosis (and name) making Bory the publishing author as defined in Art. 46.6. The acceptance or otherwise of the name by Flörke is not, therefore, relevant for valid publication.
    Ex. 4. (a) (b) The designation –œConophyton–, suggested by Haworth (Rev. Pl. Succ.: 82. 1821) for Mesembryanthemum sect. Minima Haw. (Rev. Pl. Succ.: 81. 1821) in the words –œIf this section proves to be a genus, the name of Conophyton would be apt–, was not a validly published generic name since Haworth did not adopt it or accept the genus. The name was validly published as Conophytum N. E. Br. (1922).
    Ex. 5. (b) –œPteridospermaexylon– and –œP. theresiae– were published by Greguss (in Földt. Közl. 82: 171. 1952) for a genus and species of fossil wood. As Greguss explicitly stated –œVorläufig benenne ich es mit den Namen ...– [provisionally I designate it by the names ...], these are provisional names and as such are not validly published.
    Ex. 6. (b) The designation –œStereocaulon subdenudatum– proposed by Havaas (in Bergens Mus. Ã…rbok. 12: 13, 20. 1954) is not validly published in spite of it being presented as a new species with a Latin diagnosis, since on both pages it was indicated to be –œad int.– [ad interim, for the time being].
    Ex. 7. (c) –œOrnithogalum undulatum hort. Bouch.– was not validly published by Kunth (Enum. Pl. 4: 348. 1843) when he cited it as a synonym under Myogalum boucheanum Kunth; the combination under Ornithogalum L. was validly published later: O. boucheanum (Kunth) Asch. (1866).
    Ex. 8. (d) The family designation –œRhaptopetalaceae– was not validly published by Pierre (in Bull. Mens. Soc. Linn. Paris 2: 1296. Mai 1897), who merely mentioned the constituent genera, Brazzeia Baill., Rhaptopetalum Oliv., and –œScytopetalum–, but gave no description or diagnosis; the family bears the name Scytopetalaceae Engl. (Oct 1897), which was accompanied by a description.
    Ex. 9. (d) The generic designation –œIbidium– was not validly published by Salisbury (in Trans. Hort. Soc. London 1: 291. 1812), who merely mentioned four included species but supplied no generic description or diagnosis.
    Ex. 10. Besenna A. Rich. and B. anthelmintica A. Rich. (1847) were simultaneously published by Richard, both with a question mark (–œBesenna ?– and –œBesenna anthelmintica ? Nob.–). Richard–™s uncertainty was due to the absence of flowers or fruits for examination, but the names were nonetheless accepted by him, with Besenna listed as such (i.e. not italicized) in the index (p. [469]).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Und wieder ein phantastisches Portrait von dir! Dankeschön!
    Mehr und mehr verstehe ich es, welchen Reiz gerade diese Bereiche der Mykologie ausüben. Ganz gleich, ob es nun Dungpilze, Pyrenomyceten an sich, oder wie hier inoperculate Becherchen sind.
    Da betritt man ja Bereiche, die noch in weiten Teilen völlig unerforscht sind, entdeckt laufend Neues, was dann auch eine neue Sicht auf das bereits Bekannte öffnet.
    Das ist wahrer Forschergeist!
    Ohne Menschen wie dich, Björn, Andreas Gminder, Hans - Otto Baral und viele Andere wäre die ganze Mykologie eine ganz andere...
    ...und weniger Bunte. :)


    Apropos Zotto:
    Da sehe ich gerade, daß der ja Lachnum in eine eigene Familie stellt (Lachnaceae statt Hyaloscyphaceae). Ob ich das in der Asco - Übersicht übernehmen sollte?
    Oder ist das noch zu wenig gängig?
    Man soll sich ja auch zurechtfinden dort. :/


    Liebe Grüße, Pablo.





    [hr]


    Hallo, Bärbel.


    Jo. Daß der Name ungültig sein soll kann jeder sehen, der weiß wie man MycoBank anklickt. Die Datenbanken hinken eben oft hinter der Realität her. Das gilt natürlich auch für den International Code of Nomenclatura.


    Ansonsten sagt dein Text ja leider nicht viel aus. Jedenfalls nicht zu der von Ingo vorgestellten Art.


    Generell halte ich mich in solchen Fällen lieber an die Ansichten von Zotto, Lothar (ist ja ebenfalls Autor in dem von dir angesprochenen Artikel) oder eben Ingo. Daß es irgendwelche Veröffentlichungen von Zotto zu irgendwelchen Heliotales gibt, die Ingo nicht bekannt sind, ist eigentlich auszuschließen.


    Insofern hat dein Kommentar für mich leider nur sehr wenig Relevanz.
    Wenn du hier irgendwie auch mal ernst genommen werden willst, dann wäre es hilfreich, dich mal zu offenbaren: Wer du bist, was du machst und was dein Hintergrund ist.
    Ansonsten ist das nämlich (wie Stephan mal so schon schrieb) "schnullibulli".



    Grüße, Pablo.

  • Hallo Bärbel!


    War mir für Lachnum subvirgineum jetzt nicht bewusst, dass das Taxon nicht als solches akzeptiert wird.


    Wenn du es verstehst, aus welchem Grund, könntest du es ja noch hinzufügen. Ich selbst tue mir recht schwer zu verstehen, was da jetzt im einzelnen schief gelaufen ist.
    Taxonomie ist für mich eher ein Kraus.


    Edit: ich denke, ich habe es selbst rausgefunden: in den "Bausteinen...." wird die Art nur als nom. prov. erwähnt und hat natürlich keine lateinische Diagnose. Ob da vielleicht später noch mal was kam, darüber werde ich mich kundig machen.


    Ich freue mich einfach, wenn ich meine, einen Becher richtig bestimmt zu haben. Ob der gewählte Name für diese spezielle Art nun schon gültig ist oder die Art zunächst noch unter provisorischem Namen läuft, ist mir weniger wichtig.


    Aber wie gesagt, natürlich ist deine Info durchaus wissenswert.


    VG Ingo W

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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo nochmal!

    Zitat


    in den "Bausteinen...." wird die Art nur als nom. prov. erwähnt und hat natürlich keine lateinische Diagnose.


    Jawohl, passt: die Art gibt es nicht offiziell, ist also noch nicht gültig beschrieben.


    VG Ingo W

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  • Hallo!


    Hier hänge ich mal ein ähnliches Becherchen an, dass man wohl noch eher als Lachnum subvirgineum bezeichnen kann. Es ist das geschickte Haarbecherchen von Markus (Calabaza) und wuchs an angemorschtem liegenden Buchenholz.

    Ich denke, das ist noch gar nicht so richtig klar, wie genau diese provisorische Art Lachnum subvirgineum denn nun auszusehen hat oder wie man die definiert.

    Fakt ist, es hat zum Großteil keulige Haare.
    Was aber in den verschiedenen Kollektionen differiert, sind Sporenbreiten, Haarlängen und Haar-bzw. Paraphyseninhalte.



    Da muss man mal weiterschauen, ob die sich untereinander aufdröseln lassen und ob das überhaupt Sinn macht.
    Vielleicht ist was vom Substrat her ableitbar, aber momentan kann ich all die Fragen nicht zufriedenstellend beantworten.


    VG Ingo W

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