leuchtend orangegelbe Zinnober-Tramete

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  • Nachfolgende Bilder hatte ich neulich im Naturgucker eingestellt, als Zinnober-Tramete benannt. Die Exemplare waren von 2 liegenden Stämmen in kurzer Entfernung. Einige sahen durchaus typisch aus, andere (ca. 30 m entfernt an einem anderen Stamm) waren leuchtend gelborange



    sodass dort lebhafte Kommentare einsetzten, da dies eigentlich völlig unpassend für genannte Art ist. Der alternativ nur von der Färbung her ins Spiel gebrachten Schwefelporling ist es wohl aber definitiv auch nicht. Und gelbe Farbspiele der rechts befindlichen Schmetterlings-Tramete wohl auch nicht. - Kennt jemand von der Zinnober-Tramete solche intensive orangegelbe Färbung? Könnten das evtl. sehr junge Ex. sein, sodass diese sich erst später röten? Oder gibt es evtl. andere Ursachen für diese Färbung? Oder gibt es evtl. eine andere Art, die sich hier dazwischen gemischt hat? Biotop ist ein naturnaher bachbegleitender Mischwald in der Südpfalz, vom 03.10.2014. Andere Notizen oder auch Schnitte u.ä. habe ich leider als unbedarfter Laie mit dieser Gruiippe nicht gemacht.


    Würde mich über Antworten und Kommentare zu meinem Erstbeitrag sehr freuen, Gruß Rainer.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    was ich definitiv sagen kann, dass deine ersten Bilder die Zinnobertramete zeigen und dein gelber Fruchtkörper keine Schmetterlingstramete ist.
    Ansonsten kann es wirklich sein, dass der gelbe Fruchtkörper eine Zinnobertramete mit untypischer Färbung oder eine andere (mir leider unbekannte) Art darstellt. (muss nicht viel heißen, ich bin gerade erst dabei mich in die Baumporlinge einzuarbeiten).


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Rainer,
    vergleich doch mal mit Pycnoporellus fulgens (Leuchtender Weichporling), ein Porling der früher nur an Nadelholz (Abies, auch Picea) im Gebirge gefunden wurde, sich aber scheinbar ausbreitet und auch schon an Laubholz (Fagus u.ä.) gefunden wurde im Hügelland. Deine Pilze auf den Fotos würde ich alle für die gleiche Art halten (mal mehr oder weniger alt), die Zinnoberrote Tramete würde ich ausschließen.
    LG Ulla

  • Hallo Ulla,
    danke für den Tipp - das ist das passendste, was ich an Kommentaren zu den Bildern bisher bekommen habe. Auch nach Ansicht anderer Bilderstrecken zur Art scheint mir das wirklich gut zu passen.
    LG Rainer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Bei den Pilzen auf dem ersten Bild bin ich recht sicher (ca.74%) und sehe das wie Ulla.
    Allerdings: Du hättest locker 98,7% Sicherheit rausholen können, wenn du einfach auch die Unterseiten gezeigt hättest!
    Das gehört zur Bestimmung einfach dazu.
    Darum sind für mich die Fruchtkörper auf den weiteren Bildern auch nicht zu beurteilen und ich sehe die Wahrscheinlichkeit, daß es die selbe Art ist, auch nur bei ca. 50%. Da sind auch die Bilder nicht gut genug.
    Und eben die Unterseite fehlt.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,
    als absoluter Laie auf dem Gebiet dieser Gruppe ist man ja für jeden noch so selbstverständlichen Tipp dankbar - anbei noch 2 Fotos der Unterseite. Jedenfalls eine schwache Leistung von mir, da nicht gleich auf Verdacht eines mit eingestellt zu haben - hätte man auch selbst drauf kommen können dass das wichtig sein könnte. Vielleicht hilft das aber jetzt, auf die 98,7% zu kommen.

    • Offizieller Beitrag

    Hi!


    Der Pilz auf Bild 2 und 3 sieht fast aus, wie ein junger Schwefelporling - sowohl von den Strukturen als auch von der Farbe her. Aber der Wuchsort passt natürlich irgendwie gar nicht ins Bild. Ich glaube euch selbstverständlich und bin froh, mal wieder von dieser ziemlich seltenen und unbekannteren Art gehört zu haben. :thumbup:


    LG, Jan-Arne


    Edit: Ah, eine Überschneidung! Danke für das Nachreichen der Bilder. Der hellere Rand (gut zu sehen auf dem ersten Bild) scheint recht typisch zu sein für die Art.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Genau, das ist ausgezeichnet! :thumbup:
    Und gute Aufnahmen zudem.
    Man sieht hier gut die groben, teils zwerschlitzten Poren, die eben für Pycnoporellus fulgens typisch sind. Beim Schwefelporling hast du viel feinere, rundliche Poren, die zudem mehr gelblich als orange sind. Beim Zinnoberporling (Pycnoporus cinnabarinus) sind die Poren auch etwas feiner, aber größer als beim Schwefelporling, und du hast nicht diese wulstigen, haarigen Hutränder bei jungen Pilzen.


    Damit wären wir bei mindestens 98,7% Sicherheit.
    Der Rest ist so etwa die übliche Fehlerquote bei Bestimmungen übers Netz. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Rainer,
    schön, daß Du noch die Fotos der Unterseite nachgereicht hast und damit die Sache etwas klarer gemacht hast. Trotzdem toller Fund!:D
    Vielleicht könntst Du noch sagen wo Du den Pilz gefunden hast und auf welchem Substrat. Das wäre ganz wichtig um die Verbreitung und Ausbreitung der Art zu dokumentieren, da ich nicht weiß wo Du wohnst.


    LG Ulla

  • Hallo Ulla,


    das ist aus der Südpfalz nahe Kandel, in einem naturnahen bachbegleitenden Mischwald, genauer NSG Otterbach bei Jockgrim.


    Das Substrat habe ich leider nicht untersucht und bin auch kein Spezialist im Erkennen von Totholz anhand von Fotos.


    Möglich wäre Fagus und Carpinus, aber auch Acer oder Alnus sowie auch Picea und auch Abies - kann es aber leider nachträglich anhand der Bilder nicht sagen.


    Liebe Grüße Rainer