Nachlese: Saftlinge fürs Herz und Steinis für den Gaumen

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.335 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen,


    nach dem Sturm hab ich mal einen Kontrollgang durchgeführt. Die Schäden hielten sich in Grenzen und es gab noch ein paar erfreuliche Funde. Der Lack bei den Saftlingen war schon etwas ab und ja, ich weiß inzwischen, dass sie sehr schwer bestimmbar sind. Trotzdem wäre es schön, wenn Ihr den einen oder anderen Tipp hättet. Insbesondere für den, der drunter so oliv gefärbt ist.


    1 Diese Saftlinge waren zu besseren Zeiten lebhaft orange gefärbt.



    2 Dann gab es einige Exemplare einer größeren Art, die noch ganz gut in Schuss waren.



    3 namenlos bleibende gelbe...



    4 Es wäre schön, wenn jemand für diese Arte eine Idee hätte. Muss der so aussehen oder ist er einfach nur drüber?



    5 Noch einer...



    6 Ein Ellerling oder was?



    7 Körnchenschirmlinge mit Ausblick auf die Saftlingswiese. Keine Ahnung, wie viele Arten sie gesehen haben. Ich kam zu guten Zeiten auf sieben. Besser als nichts.



    8 Es gab zwar nur wenige Exemplare, aber so schöne madenlose Steinpilze gab es den ganzen Sommer und Herbst nicht wie jetzt



    9 Einige hübsche Rest-Flockis wie diese gab es auch noch



    10 Pfifferlinge waren noch reichlich vorhanden, haben meinen Pilz- TÜV nicht bestanden, nicht mehr lecker.



    11 Könnte das eine Kammkoralle sein?



    12 Ein paar Bäume waren dem Sturm zum Opfer gefallen. Nichts Aufregendes. Was mich allerdings immer beeindruckt, sind so abgebrochene Baumspitzen. Ich schätze, da hat man anders, als bei Bäumen, die im Ganzen stürzen, keine Chance, wenn man daneben steht. Deshalb gehe ich bei Sturm grundsätzlich nicht in den Wald.


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Grüß Dich Claudia,




    der Saftling mit den Grüntönen........meiner Ansicht nach ein Papagallo. Es git nur einen grünen, nämlich der Papagallo. Ich müßte schnell im Boertmann nach sehen. Das mache heute Nachmittag.


    Bei Deinem Ellerling bin ich auch dabei.


    Wie hoch war die Nummer 2? Und weißt Du zufällig, wie die Stielbasis war? Wenn sie weiß war, dann ist es der Größte Saftling.




    So meine Liebe.......ich muß jetzt erst mal sporteln.




    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
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    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

  • 4. Hygrocybe psittacina - Papagayen saftling


    6. Ellerling


    Hallo beli,
    Danke für Deine Tipps. Wenn ich hier einen Papageien-Saftling entdeckt habe, bin ich restlos happy. Den habe ich mir immer gewünscht. Allerdings ist die Huthaut nicht so typisch. Deshalb bin ich so unsicher.




    der Saftling mit den Grüntönen........meiner Ansicht nach ein Papagallo. Es git nur einen grünen, nämlich der Papagallo. Ich müßte schnell im Boertmann nach sehen. Das mache heute Nachmittag.


    Bei Deinem Ellerling bin ich auch dabei.


    Wie hoch war die Nummer 2? Und weißt Du zufällig, wie die Stielbasis war? Wenn sie weiß war, dann ist es der Größte Saftling.


    Hallo Heidi,
    die Stielbasis habe ich nicht herausbekommen. Ich habe es probiert und hatte Matsch in den Fingern - zerquetscht. Da müssen wir noch üben :haue:
    Auf alle Fälle war das der größte Saftling, der bislang meine Wege gekreuzt hat, auch wenn es nicht der Größte Saftling ist.
    Papagallo wäre toll. Aber bei dem braunen Dach... vielleicht ist das eine Alterserscheinung und ich habe ihn nur deshalb gefunden. Weil - seine Tarnung ist jetzt aufgeflogen...
    Wenn das so ist, dann gucke ich jetzt regelmäßig da vorbei.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,



    der Papagallo nimmt mit der Zeit eine solche Färbung an. Wenn man irgendwo..........meist zwischen den Lamellen und Stielspitze noch einen Grünton erkennen kann, dann ist es einer. Damit "verrät" er sich meist. Genau das habe ich auf beiden Wiesen auch so gesehen. Gratulation zum tollen Fund.


    Und was das Ausgraben angeht........ich kenne auch dieses Problem. Und habe es folgerndermaßen gelöst. Ich nehme eines meiner Messer und bohre im Dreck erst Mal ein wenig rum. Also großzügig drum herum "ausschneiden". Dann kann man oft den Dreck mit etwas Vorsicht ablösen. gelingt oft sehr gut.


    Der größte Saftling verrät schon durch seinen Namen seine Größe. Es gibt auch noch den prächtigen Saftling. Der ist ein klein wenig zierlicher. Und hat keine weiße Stielbasis. Dadurch kann frau die zwei Saftlinge gut unterscheiden. Finde ich.





    Liebe Grüße





    Heidi

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    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

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  • Ich bin ebenfalls beim Papageiensaftling. Finde ihn sogar am leichtesten zu bestimmen von allen Funden.
    So sahen meine letztens auch aus.



    Danke Marion und Heidi,


    habt vielen Dank für Eure Einschätzung bzw. die Hinweise zur Saftlingsbestimmung. Im nächsten Jahr geh ich da zielgerichtet auf Saftlingssuche.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    die Wachsblättler, wozu Saftlinge und Ellerlinge zählen, sind was Erlesenes. Ich habe selbst das Glück, noch einige rel. sichere und artenreiche Areale ( Klinik-Gelände ) zu kennen. Die Bestimmung ist schwierig ohne gute Literatur. Ich habe vor Jahren mit einem dichotomen Bestimmungsschlüssel von GRÖGER begonnen. Beim Aufsammeln ist bereits am FO auf spezielle (oft schnell vergängliche) Merkmale zu achten. Ich persönl. nutze dazu ein Diktiergerät. Mehr als eine unbekannte Art zur Bestimmung mitzunehmen ist nicht sinnhaft etc.


    GRÖGER, FRIEDER (1980): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze Teil 1 ( ehem. Mykologisches Mitteilungsblatt )
    GRÖGER, FRIEDER (1980): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze Teil 2 ( ehem. Mykologisches Mitteilungsblatt )


    Solltest Du Interesse haben, kann ich Dir die pdf-Version (natürlich kostenneutral) an Deine priv. EMail senden. Über das Forum ist es aus urheberrechtl. Gründen nicht möglich.


    Einen schönen Abend noch,
    Peter

    Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.
    Marie Freifrau von Ebner - Eschenbach (1830 - 1916 )

    Einmal editiert, zuletzt von rickenella ()


  • Hallo Peter,
    ganz herzlichen Dank für Deine Hinweise. Dein Beitrag bringt mich ein ganzes Stück weiter. Als ich vor einem halben Jahr hier aktiv wurde, kannte ich nur ein paar Pilze. inzwischen, nach regelmäßigem Lesen der Beiträge und wunderbaren Hilfestellungen der Forianer und auch nach dem Pilzkurs bei Andreas Gminder kann ich zumindest einige Schubladen erkennen, in die ich manche Arten einordnen kann. Saftlinge und Schleierlinge sind sehr kompliziert, aber wenn es die Möglichkeit gibt, die hiesigen Arten kennenzulernen wäre das sehr reizvoll.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Claudia!


    ich bin mir nicht ganz sicher, ob das Merkmal "weiße Stielbasis" wirklich viel bringt. bei relativ vielen Arten kann sich an der Stielbasis ein weißlicher Hyphenfilz bilden, und ich bin unsicher, ob das hier gemeint ist. Wenn ja, wäre es wenig aufschlussreich zur Bestimmung.
    Deine Nummer 2 sollte dennoch Hygrocybe punicea (Größter Saftling / Granatroter Saftling) sein: Jedenfalls passen die Hutfarben und der Stiel sieht ganz so aus, als wäre er trocken und deutlich längsfaserig bis fast faserschuppig. Die Hutoberfläche müsste dann irgendwie klebrig sein.
    Mit ähnlichen Farben aber trockener Hutoberfläche und glatterem Stiel sowie getrocknet nach Honig riechend gibt es noch Hygrocybe splendidissima. Hygrocybe coccinea ist kleiner, der Stiel glatt und manchmal sogar ein wenig klebrig.


    Komplett ziegelrote Formen vom Papagaiensaftling werden bisweilen auch als "Hygrocybe perplexa" als eigene Art geführt. Das dürfte aber nur für Kollektionen gelten, wo es gar keine Grüntöne gibt, auch nicht an der Stielspitze. Die Übergänge sind aber so fließend, bisweilen schon innerhalb einer Kollektion, daß es nicht wirklich Sinn macht, da eine eigene Art zu bestimmen. Falls es tatsächlich zwei unterschiedliche Sequenzen geben sollte, müsste man damit rechnen, daß es auch komplett rote Fruchtkörper mit psittacina-Sequenz gibt und "Hygrocybe perplexa" dann eine kryptische Art wäre.



    LG, Pablo.


  • Hallo Claudia!
    Ach, ich will auch unbedingt wieder raus... danke für den virtuellen Spaziergang. Wow, ein Bilderbuchsteini!


    Ja Tuppi, das verstehe ich gut. Ich bin so froh, zu jeder Zeit in den Wald gehen zu können. Das ist Lebensqualität und ich empfinde genieße es jeden Tag.




    Hallo Pablo, hab vielen Dank für Deine Erklärungen. Ich habe heute noch einmal einen Spaziergang zu den Saftlingen gemacht. Den Fotoapparat hatte ich vergessen, aber ein Tupperdöschen hatte ich mit. Ich habe leider nur ein älteres, ausgeblichenes Exemplar von dem möglicherweise Größten Saftling gefunden. Dafür aber eine kleine (Wiesen)Koralle und diesmal gelbe Saftlinge, die einen Stich ins Grüne hatten. Wären das dann auch Papageiensaftlinge?
    Ich hatte keine Zeit für ausgiebige Untersuchungen, das hole ich morgen nach. Aber ich habe fix noch ein paar Tageslichtfotos gemacht. Ich hänge die mal an.


    Größenvergleich



    Gelber Papagei?


    der Dicke


    mit kleiner Koralle

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Claudia!


    Wenn du an der Stielspitze irgendwelche Grüntöne findest und zugleich der ganze Pilz schmierig-klebrig ist, kannst du immer Papagei dazu sagen. :)
    Die Koralle könnte Clavulinopsis corniculata (Geweihförmiges Wiesenkeulchen) sein.


    Noch eine kleine Anmerkung zur Literatur: Wenn du mit Gröger arbeiten willst, brauchst du für Saftlinge nur den ersten Band. Ich werde mit dem Saftlings - Schlüssel im Gröger allredings nicht recht warm, einige Punkte sind da meiner Ansicht nach nicht optimal gemacht, weil manche eher unsichere Kriterien zu früh verwendet werden und man immer mehrere Wege schlüsseln muss.
    Nach wie vor kenne ich für Saftlinge kein besseres Werk als >den Boertmann<. Auch wenn das Buch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, sind zwar einige taxonomische Änderungen durch das Land gegangen, aber die Artdefinitionen an sich haben nach wie vor weitestgehend Bestand. Mit dem "Field - Key" lassen sich erstaunlich viele Funde schon makroskopisch sehr solide bestimmen. Der synoptische Schlüssel (mit mikromerkmalen) ist wirklich ausgezeichnet, absolut solide, zumal man halt auch noch wirklich hervorragende Artbeschreibungen und Bilder dabei hat.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,
    vielen Dank, dass Du noch mal in den Thread geschaut hast. Ich habe heute auf einer Kuhweide noch einmal Saftlinge gefunden. Wenn es so ist, wie Du schreibst, müsste einer davon ebenfalls ein Papagei sein, obwohl er eine völlig andere Hutfarbe hat. Ein anderer war komplett orange. Den werde ich morgen mal ins Forum einstellen zum Ansehen. vielleicht ist er ja nur ausgeblichen und hatte ehemals ein rotes Dach.


    Danke für den Hinweis mit dem Boertmann. Ich werde mit meinen rudimentären Englisch-Kenntnissen wohl den Größer ausprobieren und im Zweifelsfall im Forum anfragen. Da gibt ´s ja glücklicherweise ein paar ganz kluge Menschen, die sich mit Saftlingen gut auskennen. ;)


    Übrigens habe ich den vermutlich Größten Saftling heute geschlachtet. Was den Stiel betrifft, entspricht er Deiner Beschreibung. Der Hut allerdings ist trocken gewesen. Geschmack mild, Geruch unauffällig. Ich habe mal verglichen mit Bildern im Internet. Ich schätze, der Größte Saftling sollte passen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • So jetzt noch ein paar Fotos: vom Großen Saftlings-Schlachtfest und von einem orange gefärbten Saftling, den ich gestern fand. Den halte ich für den Mennigroten Saftling: Geruch neutral und Geschmack mild, Huthaut feinfilzig Und dann zwei Ellerlinge, die ich für Jungfern-Ellerlinge halte.


    schon etwas betagt. Größter Saftling mit faserigem Stiel, Geruch unauffällig, Geschmack mild, aber trockene Huthaut?




    Jungfern-Ellerlinge




    vermutlich Mennigroter Saftling
    Huthaut trocken, feinschuppig, milder Geschmack, Geruch unauffällig




    Und hier noch ein zweiter Papageien-Saftling. Ich hatte gestern weder Fotoapparat noch Handy dabei. Vor Ort sah der frisch gefundene Papagei noch ganz anders aus. Das Hutdach war ockerfarben, im Gegensatz zu dem gelb gefärbten Hut des Vortags-Papageien. Ich glaube, jetzt habe ich den verstanden.



    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Moin, Claudia!


    Jungfern - Ellerlinge (Cuphophyllus virgineus) und Papagaien (Hygrocybe psittacina / Gliophorus psittacinus) sind klar.
    Beim ersten müsste man vor allem auch von der Hutoberseite mehr sehen. Um die Haptik wirklich beurteilen zu können, musst du gegebenenfalls anfeuchten (Tröpfchen Wasser aufbringen). Wenn die Witterung trocken ist, haben auch Goldröhrlinge oder Butterpilze einen scheinbar komplett trockenen Hut.


    Hygrocybe punicea kann mit vorwiegend orangegelben Farben auch noch mit Hygrocybe persistens, Hygrocybe aurantiosplendens und sogar Hygrocybe intermedia (mit sogar schuppigem bis faserschuppigem Hut) verwechselt werden.


    Die kleinen Orangeroten Arten mit schuppigem Hut und breit angewachsenen bis herablaufenden Lamellen sind ziemlich kompliziert, da braucht es normalerweise auch ein paar mikroskopische Details. Bei deinem Fund sind auch arten wie Hygrocybe cantharellus (Pfifferlingssaftling), Hygrocybe helobia (Knoblauchsaftling), Hygrocybe calciphila (eher unwahrscheinlich bei dem Lamellenansatz) und weitere Arten aus der direkten miniata - verwandschaft denkbar.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, du kannst einem aber auch alle Illusionen rauben ==Gnolm2
    Dann schiebe ich den Mennigroten mal in die Warteschleife. Aber bei dem Größten Saftling habe ich jetzt eine ganze Weile gegoogelt und mit meinen Fotos verglichen. Zumindest makroskopisch kommt der am ehesten hin. Aber egal, ich komme gerade von einer neuen Saftlingswiese. Wäre ich doch früher schon mal da hingegangen. Aber da standen die Kühe noch drauf. Es gab neue bunte Dropse. Die sind wirklich spektakulär. Und einen Pablopilz hab ich Dir aus dem Naturschutzgebiet mitgebracht ;) , die anderen schönen Pilze waren leider hinüber.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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