Orangefuchsiger Raukopf - Cortinarius Orellanus

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 6.415 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Pilzforum!


    Dieser Fund war für mich deswegen interessant, weil die Pilze vergleichsweise weit unten im Tal standen (stehen!), knapp unter 300 müM.
    Dazu kannte ich den sonst nur aus dem reinen Fichtenwald, hier aber im Mischwald, vorwiegend Buchen mit einigen Fichtenbeimischungen.
    Das ganze im südwestlichen Odenwald.
    Und bitte aufpassen: Einige kleine Exemplare hatten sich mitten in den Rasen von Trompetenpfifferlingen eingeschlichen, den ich gerade aberntete. :evil:





    Liebe Grüße, gebt auf euch acht.
    Beorn.


    Edit:
    Betreff wurde geändert, weil der Pilz doch nicht als Raukopf angesprochen werden möchte. Bestimmung folgt noch. ;)


    Edit 2:
    Nach längerem Hin und Her (>Link<) möchte ich den Pilz mit relativ großer Sicherheit als orangefuchsigen Raukopf, Cortinarius Orellanus einordnen. Dazu möchte ich allen, die sich an der Diskussion beteiligt haben, für ihr Engagement bedanken. Besonderen Dank schulde ich dabei, Anna und Björn, die sich so richtig reingehängt haben. :thumbup:

  • Tolle Bilder :)


    Ich schaue mir auch jeden (!!) einzelnen Pilz ganz genau an, bevor er ins Körbchen wandert. Man kann nicht vorsichtig genug sein, besonders dann, wenn auch noch andere Personen bei einem mitessen und einem vertrauen!

  • Hallo Beorn,


    toller Fund. Bin allerdings unsicher, ob es wirklich der spitzgebuckelte Raukopf ist, :shy: da mir eine deutliche Natterung am Stil fehlt. Vielleicht ist es ja auch der Orangefuchsige Hautkopf, nicht minder giftig übrigens.


    Im Anhang zwei spitzgebuckelte Rauköpfe aus dem Schwarzwald:



    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Genau, immer wachsam bleiben lautet die Devise. ;)


    Anna, den hatte ich auch im Sinn. Zumal ich C. Rubellus (der bei Krieglsteiner jetzt Cortinarius Speciocissimus heißt !?!) erstens aus einem etwas anderen Habitat kenne, zweitens auch im Durchschnitt etwas kleiner und mit kompakterem Habitus. Allerdings hatte ich auch da schon Exemplare, die nicht klar gegürtelt waren.


    Der sehr ausgeprägte Buckel und die eher nicht fuchsigen Farbkombinationen sprachen für mich aber gegen C. Orellanus. Dazu kommt die gegenüber C. Rubellus / C. Speciocissimus geringere Häufigkeit, was aber natürlich kein Ausschlußkriterium sein darf. ;)


    LG, Beorn.

  • Hallo Beorn,


    also den spitzgebuckelten Raukopf meine ich für mich ausschließen zu können.


    Der orangefuchsige ist vom Stiel her meist auch kompakter, und in der tat stärker fuchsig, so dass ich auch hier inzwischen Zweifel habe.


    Meine Vorschläge würden somit momentan doch eher Richtung gelbblättriger Hautkopf (C. croceus) und (evtl. Zimt-Hautkopf (c. cinnamomeus)) gehen.


    Der gelbblättrige hat laut Gerhard BLV Pilzführer eher bräunliches Fleisch in der Stielbasis, was bei deinem Pilz im Schnittbild der Fall zu sein scheint. Auch ist von einer bisweilen kerbrandigen Huthaut die Rede, auch dies scheint bei einigen deiner Exemplaren (z.B. Bild 5) der Fall zu sein. Hut flach-konvex bis gebuckelt.


    Kniffelig.


    Vielleicht hat ja noch einer der Experten eine Meinung zu deinem Pilz :)



    Liebe Grüße


    Anna

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna!


    Ist echt nicht so einfach...
    Wenn ich die vorgeschlagenen Arten im Krieglsteiner vergleiche, passt eigentlich C. Rubellus / C. Speciocissimus immer noch am besten. Für einen Hautkopf, Dermocybe ist mir einfach auch der Habitus zu mächtig.


    Aber andererseits bin ich mit spitzgebuckeltem Raukopf nun auch nicht mehr zufrieden. Leider fehlt mir da sowas von Erfahrung, um das sicher beurteilen zu können...


    Zu Hülf, ich wurde verunsichert und widerlegt! :D


    So.
    Und jetzt parke ich den mal noch im Bestimmungsforum. Mal schauen, ob sich noch ein Cortinaarienkenner zu Wort melden mag.



    LG, Beorn.

  • Hallo Beorn!


    Sorry wenn ich dich verunsichert habe. ;)


    Sehr gut, dass du es nochmal zur Diskussion stellst, dann wird das Ganze vielleicht noch geklärt :thumbup:.


    Hab es mir gerade im Bestimmungsforum durchgelesen.


    Ui, wenn die Pilze allerdings so groß waren, wie dort angegeben, ist mein Vorschlag mit den Hautköpfen vielleicht mit Vorsicht zu genießen.


    Das war mir von den Fotos nicht so klar geworden.


    Edit:
    Der Orangeblättrige Hautkopf hat es mit nun auch angetan. Womit ich doch wieder bei den Hautköpfen wäre :-), zumal die Größenangaben in meinen Bestimmungsbüchern hier sehr stark abweichen, können doch wohl auch größer werden. Bin jedenfalls gespannt.


    Bin jedenfalls gespannt was noch herauskommt. :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna!


    C. Sommerfeltii ist schon eine Option! :thumbup:
    Zumal Krieglsteiner zur Verbreitung schreibt: "Im Odenwald und Schwarzwald zerstreut bis ortshäufig." Gefällt mir. Das einzige, was ich bei meinem Fund vermisse, ist eine deutliche Zonierung des Hutes. Aber das mag ja variabel sein.


    Wegen der Größe: Ja das habe ich hier in diesem Thema gar nicht angegeben. Da fehlt was. Übrigens hat mich auch die Größe irritiert: C. Speciocissimus / Rubellus kenne ich nämlich eigentlich etwas kleiner. Übrigens hatte ich im Sommer einen Fundort von C. Rubellus im selben Gebiet, weniger als einen Kilometer entfernt, aber etwa 150 Meter höher in einem reinen Fichtenwald. Der war dann auch eher lehrbuchmäßig. ;)


    Übrigens:
    >Link zur Bestimmungsanfrage<


    LG, Beorn.

  • Hallo !
    hier mal ein paar Bilder von Cortinarius rubellus gefunden im mittleren Schwarzwald in etwas submontaner Lage dort häufig anzutreffen



    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

    Einmal editiert, zuletzt von hopsing17 ()

    • Offizieller Beitrag

    Update:


    Nachdem sich ja nun der Betreff ein paar Mal geändert hat, dürfte nun die Überschrift auch endlich passen. Freilich laufen die Antworten nach wie vor unter "re: Cortinarius Rubellus - Spitzbuckeliger Raukopf".


    Das ist aber nicht weiter schlimm, weil Anna und Harry ja auch feine Bilder von C. Rubellus hier eingestellt haben. Da lassen sich die Arten hübsch vergleichen. Allerdings weise ich darauf hin, daß die Bilder im Startbeitrag von Cortinarius Orellanus nicht gerade typisch sind. Normalerweise sollte der keinen so ausgeprägten Buckel besitzen. Aber wie sagt man so schön: Pilze kommen nicht vom Fliesband.


    Immerhin lassen sich hier doch ein paar Vergleiche zu beiden Arten anstellen.


    Bleibt noch zu sagen, daß die Gattung Cortinarius für den "makroskopischen Bestimmer" oft einem Minenfeld gleicht. So viele Arten, die sich häufig sehr ähnlich sehen. Dann noch die teilweise doch recht hohe Variablilität innerhalb einzelner Arten...


    Das ist eben auch der Grund, warum bei mir immer ein unangenehmes Kribbeln einsetzt, wenn ich im Forum Kommentare lese, daß jemand diesen oder jenen Schleimkopf, Dickfuß oder Sonstiges zu Speisezwecken sammelt, da der ja doch ganz leicht zu erkennen wäre. 8|


    Denn genauso wie die hier gezeigten Pilze (die so ziemlich zum Giftigsten gehören, was sich in Europa finden lässt), gibt es auch in anderen Untergattungen tödlich giftige Vertreter!


    LG, Beorn.


    PS.:
    Bei den >"Dienstagspilzen"< aktualisiere ich auch mal noch den Namen. Auch wenn ja nun erwiesen ist, daß der Pilz nicht ausschließlich auf den Dienstag als Fruktifikationszeitraum angewiesen ist. :D