Pleurotus cornucopiae (Paulet) Rolland
Rillstieliger Seitling
Synonyme:
- Agaricus cornucopiae (Paulet) Pers.
- Pleurotus ostreatus var. cornucopiae (Paulet) Pilat
- Agaricus dimidiatus Bull.
- Agaricus sapidus Schulzer
- Pleurotus sapidus Sacc.
Basidiomycota --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Pleurotaceae --> Pleurotus --> Pleurotus cornucopiae
Fruchtkörper: Deutlich und meist zentrisch oder nur schwach exzentrisch gestielt, auch an senkrechtem Substrat; Hüte bis 15 cm breit, meist recht rundlich, im Alter trichterig vertieft; Huthaut glatt, graubraun bis weißlich; Stiele weiß, später von der Stielbasis her mit mehr und mehr bräunlicher Rinde, von herablaufenden Lamellen oft gerippt bis genetzt; Stielbasis weißfilzig (nicht abstehend striegelig)
Lamellen: Weißlich; untermischt, zum Stiel hin meist stark anastomosierend und am Stiel weit rippig herablaufend, dabei bisweilen ebenfalls aderig verbunden; Schneiden glatt
Fleisch: weiß; fest; Geruch uncharakteristisch bis süßlich oder auch Anisartig; Hut- und Stieltrama mit dickwandigen Hyphen (außer bei sehr jungen fruchtkörpern), laut Literatur sogar teils dimitisch, aber nach eigenen Beobachtungen wohl eher Pseudodimitisch, also mit zwar deutlich dickwandigen, aber septierten Hyphen.
Speisewert: guter Speisepilz; wegen Seltenheit schonenswert
Sporenpulver: weißlich bis cremefarben; Sporen zylindrisch; 7,5-11 x 3,5-5 µm (lt. Funga Nordica, tatsächlich aber wohl mit noch höherer Variationsbreite)
Vorkommen: In Deutschland recht selten, in wärmebegünstigten Gebieten und an feuchten, warmen Standorten (Auwälder); wohl nur an Laubholz mit bevorzugung von relativ stark durchmorschtem, feucht liegendem Substrat, seltener aber auch an weniger zersetzten und / oder ncoh stehenden Stämmen
Verwechslungen: Der Austernseitling (Pleurotus ostreatus) unterscheidet sich durch eine andere Wuchsform (eher seitlich und weniger deutlich gestielt, keine –žtrichterigen–œ Hüte), eine striegelige Stielbasis und einen oft leicht "metallischen" Gerich.
Der Lungen –“ Seitling (Pleurotus pulmonarius) ist ebenfalls weniger zentrisch, sondern vielmehr seitlich gestielt; hat keine rippig weit herablaufenden Lamellen und bildet generell deutlich dünnfleischigere fruchtkörper.
Der Berindete Seitling (Pleurotus dryinus) und der Espen –“ Seitling (Pleurotus calyptratus) zeichnen sich durch ihr Velum aus.
Der Limonen –“ Seitling (Pleurotus citrinopileatus) ist in Deutschland nur als Zuchtpilz zu finden und unterscheidet sich durch gelbe Stielfarben.
Der Laubholz –“ Knäueling (Panus conchatus) ist unregelmäßiger im Wuchs und durch seine Violettöne zu unterscheiden; im Alter durch sein extrem ledrig –“ zähes Fleisch.
Der Gelbstielige Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) ist seitlich gestielt und hat keine rippig am Stiel auslaufenden Lamellen.
Der Ohrförmige Seitling (Pleurocybella porrigens) wächst nur an Nadelholz und ist ungestielt.
Anmerkungen: Der in Deutschland nur als Zuchtpilz zu findende Limonenseitling (Pleurotus citrinopileatus) galt früher als eine Varietät des Rillstieligen Seitlings. Südlich der Alpen sollen Funde wildwachsender Limonenseitlinge möglich sein.
Bilder:
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Pleurotus ostreatus = Austernseitling<
>Pleurotus pulmonarius = Lungenseitling<
>Pleurotus dryinus = Berindeter Seitling<
>Pleurotus calyptratus = Espenseitling<
>Pleurotus citrinopileatus = Limonenseitling<
>Panus conchatus = Laubholz –“ Knäueling<
>Sarcomyxa serotina = Gelbstieliger Muschelseitling<
>Pleurocybella porrigens = Ohrförmiger Seitling<