Pluteus thomsonii = Graustieliger Adern - Dachpilz

    • Offizieller Beitrag

    Pluteus thomsonii (Berk. & Broome) Dennis
    Graustieliger Adern - Dachpilz
    Synonyme:
    - Agaricus thomsonii Berk. & Broome
    - Pluteus cinereus Quel.



    Familie: Pluteaceae
    Ordnung: Agaricales
    Klasse: Agaricomycetes



    Hut:Bis 4 cm breit, anfangs konvex, später ausgebreitet mit oder ohne kleinen Buckel; Oberfläche jung feinsamtig bereift, ansonsten glatt; Hutmitte stark gerunzelt, zum Rand hin ohne Runzeln, Hutrand dafür mehr oder weniger weit durchscheinend gerieft; hygrophan; Mitte meist dunkel graubraun bis fast schwarzbraun, Rand heller graubraun, gelegentlich wohl auch weinbraun; beim Trocknen in Beigetönen ausblassend;
    Huthautdeckschicht aus teils keuligen, teils spindeligen, zystidenartigen Zellen, darunter mit rundlichen bis ovalen, aufgeblasenen Zellen


    Stiel: Bis 5 cm lang; auf dunklem Grund (graubraun, braun, schwarzbraun) weißlich bereift, beflockt bis befasert; längsfaserig zerbrechlich, im Alter auch mal hohl; Flöckchen aus teils büscheligen Kaulozystiden


    Lamellen: breit, frei, untermischt; jung weißlich, später durch reife Sporen rosa getönt; Schneiden glatt; mit Cheilozystiden (teils geschäbelt / mit Dorn), ohne (oder fast ohne) Pleurocystiden


    Fleisch: weißlich bis graubraun; dünn, brüchig; ohne besonderen Geruch und Geschmack; generative Hyphen mit Schnallen


    Speisewert: unbekannt (keine Daten über mögliche Giftstoffe), ergo kein Speisepilz


    Sporenpulver: rosabräunlich; Sporen breitelliptisch, glatt, mit Tropfen; Basidien viersporig


    Vorkommen: Frühjahr bis Spätherbst (witterungsabhängig), zerstreut und nirgendwo häufig; lt. Angaben in der Literatur (Großpilze BWs) vor allem in Auwäldern oder feuchten Laubwäldern / Wäldern mit Auwaldcharakter an eher feuchten Standorten, saure Böden meidend, ansonsten aber ziemlich standortvag, an Laubholz.
    Die hier vorgestellte Kollektion stammt von einem Vorbeet vor einem Supermarkt mitten in Mannheim auf Rindenmulch, Standort eher sonnig, unter Ahorn, vergesellschaftet mit Spitzmorcheln.


    Verwechslungen: Das Aussehen ist ziemlich charakteristisch, ähnliche Dachpilze weisen entweder nicht eine gerunzelte, haarlose Hutoberfläche auf oder haben keinen dunklen Stiel mit weißer Beflockung. Wegen der recht großen Variationsbreite dieser und ähnlicher Arten (eine kleine Auswahl siehe unten) ist eine mikroskopische Absicherung sinnvoll.
    Optisch zunächst ähnliche Samtritterlinge (Dermoloma) sind Weißsporer, haben keine freien Lamellen und riechen normalerweise stark nach Mehl.
    Ebenfalls auf den esten Blick dürfte der Samtige Wurzelrübling (Xerula caussei) etwas ähnlich sein, aber auch der hat kein rosaliches Sporenpulver und keine freien Lamellen.



    Bilder:
    01

    02 –“ Lamellen + Stieloberfläche

    03 –“ Hutoberfläche


    04 –“ Huthautdeckschicht


    06 –“ Cheilozystiden, teils geschnäbelt

    07 –“ büschelige Kaulocystiden, ebenfalls teils mit Dorn

    08 –“ Oben links = Sporenabwurf / Oben rechts = Basidie 4 –“ sporig

    Unten links = Sporenform / Unten rechts: Schnabelzystide zwischen Basidien versteckt (war bei dieser Kollektion anfangs schwer zu finden)



    Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
    >Pluteus plautus = Verschiedenfarbiger Dachpilz<
    >Pluteus phlebophorus = Runzeliger Dachpilz<
    >Pluteus cinereofuscus = Graubrauner Dachpilz<
    >Pluteus ephebus = Graufilziger Dachpilz<
    >Dermoloma cuneifolium = Runzelinger Samtritterling<
    >Xerula caussei = Samtiger Wurzelrübling<