Polyporus squamosus (Huds.) Fr.
Schuppiger Porling, Großer Schuppen - Stielporling
Synonyme:
- Vgl. >MycoBank<
- und >SpeciesFungorum<
Familie: Polyporaceae
Ordnung: Polyporales
Klasse: Agaricomycetes
Hut:kann sehr groß werden: bis 50 cm im Durchmesser; unregelmäßig rundlich, nierenförmig bis fächerförmig; Hutrand jung etwas eingerollt, normalerweise ohne Wimpern oder Fransen, im Alter auch aufgebogen; Oberfläche mit groben, gerne konzentrisch angeordneten und angedrückten Schuppen, sehr beständig, auch im Alter kaum verkahlend; Schuppen jung dunkelbraun, im Alter zu ockerbraun oder gelbbraun verblassend, Untergrund ockergelblich, beige, jung auch weißlich
Stiel: seitlich angewachsen, bei ganz jungen Basidiocarpien oder oberseits auf dem Substrat wachsend selten auch mal exzentrisch; dick, kräftig, kurz; manchmal (besonders bei seitlich am Substrat sitzenden Fruchtkörpern) nur rudimentär vorhanden; Oberfläche jung weißlich bis hellockerlich, später von der Stielbasis her schwärzend und holzig - zäh
Poren: jung weißlich, alt cremefarben bis ockergelblich, bei Verletzung gelegentlich etwas bräunend; Poren rundlich bis etwas eckig, im Alter auch mal etwas langgezogen, recht weit; Röhren kurz, wasserreich, schwammartig, teils fast gelatinös, trocken hart; am Stiel herablaufend
Fleisch: weißlich, im Stiel auch bräunlich; schwer, jung weich und fast schwammig; alt zäh, gummiartig und längsfaserig; Geruch immer und meist deutlich nach Mehl / Salatgurke (Alleinstellungsmerkmal in der Gattung!); Geschmack mild oder bitter
Speisewert: jung essbar, wenn man den Mehlgeruch / -geschmack mag. Alt zäh und oft bitter
Sporenpulver: weißlich
Vorkommen: weit verbreitet und gebietsweise häufig; Haupterscheinungszeitraum frischer Fruchtkörper ist das Frühjahr bis in den Sommer hinein, vor April und ab August selten; Wund- und Schwächeparasit an stehenden Laubbäumen (teils auch meterhoch über dem Boden), auch Zersetzer an abgestorbenem Holz bis zur Finalphase der Vermorschung, meistens dickes Substrat (Stammstärke) besiedelnd; klassisches Element in Habitaten mit Auwaldcharakter, darüber hinaus an boden- und luftfeuchten, nicht zu sonnigen Standorten, bevorzugt über basen- und nährstoffreichen Böden
Verwechslungen: Die Art kann am ehesten mit dem Sklerotienporling (Polyporus tuberaster) verwechselt werden, der aber niemals mehlig riecht, eher zentrisch gestielt ist und keine lebenden Bäume besiedelt
Kleiner und mit weiteren, wabenartigen Poren ist der Bienenwabenporling (Polyporus alveolaris), der ebenfalls nicht mehlig riecht.
Der Weitlöchrige Porling (Polyporus arcularius) ist eine eher zentrisch gestielte, kleinere Art ohne Mehlgeruch und mit bewimpertem Hutrand, die eng mit dem Winterporling (Polyporus brumalis) verwand ist. Unterscheidungsmerkmale sind analog.
Anmerkungen: Die Taxonomie der Art ist teils schwer nachzuvollziehen. Es finden sich in den Datenbanken (siehe oben) teils Synonyme, die an anderer Stelle wieder für andere –žgute–œ Arten als Synonym auftauchen. Dennoch ist der Name Polyporus sqamosus Hudson 1778 : Fries 1821 eindeutig festgelegt. Die Schwierigkeit besteht im Nachvollziehen der Beschreibungen der selben Art durch andere Autoren, sowie in der Einordnung der beschriebenen Formen und Varietäten. Dazu kommt, daß es bisweilen in anderen Klimazonen und auf anderen Kontinenten weitere Arten beschrieben sind, die hier nicht vorkommen, der europäischen Art allerdings ähnlich sein können.
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Polyporus tuberaster = Sklerotienporling<
>Polyporus alveolaris / mori = Bienenwabenporling<
>Polyporus brumalis = Winterporling<
>Polyporus arcularius = Weitlöchriger Porling<