Quasimodo --> 1. cf. Inocybe cookei/ 2. det. I. cookei + I. assimilata

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo,
    zur Abwechslung ist der Fundort mal bei Fichten und Tannen, Hochrhein 400 m auf Kalk.
    Viele dieser Pilze wuchsen auf dem Boden.


    Hut: maximal 5 cm breit, auch im aufgeschirmten Zustand deutlich gebuckelt, gelblich-braun, radialfaserig, leicht rissig.
    Fleisch: weiß
    Lamellen: weißlich, dunkeln bräunlich nach, schmal angewachsen
    Stiel: max. 6 cm, etwas überfasert, nachdunkelnd
    Stielbasis, teils abgebrochen, teils leicht knollig, beim kleinsten Pilz deutlich knollig (aber gerandet (?)).


    Geruch: unangenehm, erdig, mit schärflich-muffig-spitz-chemischer leicht spermatischer Komponente, roch "giftig".
    Geschmack: natürlich nicht getestet.
    Sporenpulver: fahles Mittel- bis Dunkelbraun


    Ich komme da auf Inocybe rimosa, den kegeligen Risspilz oder auf Inocybe cookei (der soll die gerandete Knolle haben, aber nach Honig riechen - also der eher nicht), stimmt das?

  • Hallo abeja!


    Natürlich bist du auf dem richtigen Weg mit Risspilz.
    Warum zeigst du denn den kleinen mit seiner Stiel-Basis nicht mal von der Seite?
    I. rimosa (Kegeliger Risspilz) glaube ich eher nicht, denn die sind hutmäßig eigentlich recht deutlich radialrissig.
    http://de.m.wikipedia.org/wiki…ll.%29_P._Kumm_185170.jpg


    Ich weiß aber von anderen gelblichen Risspilzen. Ich glaube I. posterula (Falber Risspilz) und auch eckigsporige Arten können ähnlich aussehen.
    Ach, das war dann aber I. mixtilis mit der gerandeten Knolle.
    Naja, ich habe nicht wirklich Ahnung von Risspilzen.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo abeja,
    Bei deinem Rißpilz schließe ich Inocybe rimosa, den Kegeligen Rißpilz definitiv aus. I. cookei könnte schon eher hinkommen: gelbe fast glatte Huthaut, Knolle am Stiel ist auch zu erkennen, aber trotzdem läßt sich das nicht klären, denn wie sage ich immer bei Inocybe:
    "Ich sage nichts ohne mein Mikroskop!"
    Es gibt nur wenige Rißpilze die sich makroskopisch eindeutig bestimmen lassen, dazu gehört I.cookei m.E. nicht. Falls Du einen Beleg mitgenommen hast, könnte man ihn mal mikroskopieren (könnte ich machen), dann melde Dich.
    Gruß
    Ulla

  • Hallo,


    danke für die Rückmeldungen!
    Die Knolle habe ich deshalb nicht so gründlich fotografiert, weil ich nicht bewusst darauf geachtet habe. Bei dem eingetrockneten Restpilz ist sie nicht mehr feststellbar.


    Ich habe heute die Stelle noch mal aufgesucht, im direkten Umfeld stehen ausschließlich Tannen. (Fichten etwas weiter, Buchen noch weiter)
    Die Hutfarbe kam mir heute nicht mehr so (leuchtend) gelb-braun sondern eher bräunlich vor.


    Die trockenen Pilze verloren den etwas "giftigen" (chemischen) Geruch, rochen trocken süßlich-spermatisch (aber nicht appetitlich nach Honig).
    Die Pilze im Wald (sehr feucht) rochen aber wieder so wie am Freitag.


    Stielknolle: schwieriges Manöver, der Stiel ist unten meist leicht gebogen und bricht sofort ab.
    Man muss mit einem Messer die Erde um den Pilz ringsherum lockern und den Pilz samt Knolle herausoperieren. Dann hängen noch harte Klümpchen Erde an der Knolle. Aber wozu ist denn feuchtes Moos da - wisch-wisch-wisch.


    Dann sieht man eine deutlich gerandete Knolle.


    Von den Vorschlägen gefällt mir Inocybe mixtilis ganz gut (passt auch der Geruch), aber meine größten Pilze waren etwas größer, vielleicht auch weniger gelb.
    http://www.tintling.com/inhalt/2004/inocybe_mixtilis.pdf
    Da wird auch noch Inocybe praetervisa mit gerandeter Knolle genannt.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Inocybe_praetervisa


    @ Ulla, ich komme gern auf dein Angebot, das Mikroskopieren dieses Pilzes zu übernehmen zurück. :) siehe PN

  • Hallo abeja, freue mich wenn ich Dir helfen kann, siehe PN
    Gruß Ulla

  • Hallo abeja,
    habe Deine Pilze erhalten und sie gleich unters Mikroskop gequetscht. Der große gelbe Rißpilz erwies sich wirklich als Inocybe cookei, der hat nur Cheilozystiden und keine Pleurozystiden. In dieser Gruppe mit relativ glatten etwas fasrigem Hut gibt es nur diese eine gelbe Art die auch eine gerandete Stielknolle hat. I.quietiodor hat dagegen keine gerandete Knolle und kommt m.M. nicht in Frage, da sie auch nur bei Laubbäumen vorkommt. Das mit dem Geruch ist das so'ne Sache. Das ist oft nicht wirklich eindeutig, zwischen Honig und Brot liegen meiner Meinung auch Welten und jeder empfindet die oft schwachen Gerüche anders.
    Der 2. Fruchtkörper war zwar etwas ramponiert, aber was anderes, nämlich ein Rißpilz mit Höckersporen. Er gehört in die Gruppe, die jung mal ein Velum hatten und deshalb keine Kaulozystiden am Stiel haben. Am Stiel sah man ein auffälliges weißes Knöllchen und führte mich im Schlüssel zu Inocybe assimilata, eine Art die auch bei Nadelbäumen wächst.
    Ich freue mich daß ich was rausbekommen habe, denn daß ist bei Rißpilzen nicht immer selbstverständlich, da das eine schwierige Gruppe ist. Deshalb hoffe ich Dir damit geholfen zu haben.
    es grüßt Dich
    Ulla

  • Hallo abeja!


    Kann man den Bestimmungen die Bilder zuordnen?
    I. assimilata (Rundknolliger Risspilz) ist dann sicherlich der zweiteingestellte, eher bräunliche Pilz bei dem du eine gerandete Knolle feststelltest?


    Bei so viel Laub auf den Bildern der zuerst eingestellten Art: wie weit ist denn die Buche entfernt?


    Ich hatte schon mal gezielt darauf geachtet, wie weit Laub fliegt (z.B. von einer solitär stehenden Buche bei relativ viel Platz im Fichtenwald) und war eigentlich erstaunt, wie schnell auf dem Boden "laubbaum-wegwärts" das Verhältnis Laubblätter/Nadeln abnimmt.
    Natürlich kommen immer viele Faktoren zusammen, die beachtet werden wollen (Windrichtung, Höhe der Bäume etc.).


    Dank an Ulla für mikroskopische Unterstützung!


    Ingo W

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  • Hallo Ulla,
    vielen herzlichen Dank für deine Mühen, das ist ja toll, zwei unterschiedliche Arten - ich hätte schwören können, es wäre die gleichen Arten.
    Aber ich habe noch NULL Erfahrung mit Risspilzen, das sind nämlich meine ersten....


    @ Ingo:
    leider kann ich das o. g. Ergebnis jetzt gar nicht so eindeutig zuordnen.
    Alle Pilze (die ersten und die zweiten) stammen vom gleichen Standort, alle hatten für mich (vor Ort) den gleichen Geruch.
    Am Freitag (gutes Wetter) erschienen mir die Farben leuchtender Gelb, am Montag im Regen eher bräunlich, ein kleinen Buckel hatten alle und (sofern nicht abgebrochen) waren bei den Montagspilzen gerandete Stielknollen erkennbar, bei den Freitagspilzen hatte ich nicht genau darauf geachtet (im Nachhinein beim kleinsten Pilz gesehen).


    Die Pilze, die Ulla untersucht hat stammen alle von Montag.
    Ich hatte ein Sortiment von 4 Stück mit nach Hause genommen und Ulla einen großen Pilz und einen kleinen Pilz, jeweils mit deutlicher Knolle (sehr wahrscheinlich sind die das vom Foto, das nur die Knollen zeigt, bei den anderen war die Basis abgebrochen) geschickt.
    Die Pilze vom Freitag waren nämlich schon zu sehr vertrocknet.


    Dieses Nadelbaumareal liegt in unmittelbarer Nähe zum Buchenmischwald, die erste Buche ist in ca. 10-15 m Entfernung.

  • Hallo abeja!

    Zitat


    die erste Buche ist in ca. 10-15 m Entfernung.


    Sehr gut! Genauso habe ich das eingeschätzt.


    Danke für deine ausführlichen Zusatz-Erklärungen!


    VG Ingo W

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