Rillstieliger Seitling?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 4.022 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebes Pilzforum,
    in der letzten Woche fand ich an einem dicken liegenden Buchenholzstamm diese Seitlinge. Da die Lamellen bis ganz zur Basis herunterlaufen, tendiere ich hier zum Rillstieligen Seitling. Der scheint aber eigentlich eher Pappeln und Ulmen zu bevorzugen, kann aber auch auf anderen Laubhölzern vorkommen.
    Der Geruch war angenehm. Eventuell leicht nach Anis. Aber der Anisgeruch soll sowohl bei P. cornucopiae als auch bei P. pulmonarius vorhanden sein.
    Die Oberseite ist leicht bräunlich getönt und im Durchlicht von unten betrachtet wirkten diese Pilze leicht rosa.
    Da bei P. pulmonarius leicht gestielt ist und die Lamellen nicht bis zur Basis reichen denke ich, das es P. conucopiae ist. Was meint ihr?


    Viele Grüsse
    Plejades




    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Plejades!


    Das sind einfach normale Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus).
    Bei Pleurotus cornucopiae ist die Form der Fruchtkörper ganz anders, dür P. ostreatus ist die Form hier zusammen mit der striegeligen Stielbasis typisch.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    vielen Dank für Deine Antwort. Mit echten Austernseitlingen habe ich hier nicht gerechnet da ich erst einmal Austernseitlinge hier gefunden und die waren wesentlich dunkler und kamen im Dezember nach den ersten Frösten wie es laut Literatur bei der Wildform typisch ist.
    Vor drei Wochen als es hier in Münster noch angenehme 20 Grad hatte, habe ich auch schon weisse Seitlinge gefunden. Diese waren aber deutlich gestielt und deshalb hielt ich sie für Lungen-Seitlinge. Waren aber dann wohl doch ebenfalls Austernseitlinge.


    Danke!
    Grüsse
    Plejades

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Austern- und Lungenseitling können sich sehr ähnlcih sehen. Oft sind die im Sommer kaum auseinanderzuhalten, da muss man eine möglichst komplette Kollektion möglichst genau angucken. Zumal auch mikroskopisch da kaum sichere Trennmerkmale vorliegen, bzw. die in der Literatur angegebenen (dickwandige Hyphen in lamellentrama und Huttrama vorhanden oder nicht) eben auch variieren können.
    Die ursprünglichen, hier wildwachsenden Sippen brauchen nicht unbedingt "Frost" um Fruchtkörper zu bilden. Ein Kältereiz um 5 Grad plus oder so reicht auch aus. Dazu kommt es auch in freier Wildbahn zur Vermengung / Hybridisierung mit Zcuhtformen (die ja genetisch identisch sind, wenn auch in einigen Merkmalen abweichend). Und die brauchen erst recht keinen Frostreiz mehr.
    Das macht die Sache im Sommer ja so spannend.



    LG, Pablo.