Spaß mit Stielbovisten

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.014 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Harzpilzchen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sandpilzfans!


    Heute nachmittag habe ich noch ein wenig im Sandkasten gespielt, und mich wie ein kleines Kind über allerlei lustiges Pilzzeugs gefreut. Zwei der einfacheren Sachen sind diese Stielboviste:


    Nr. 1:

    Ganzer FK bin max 5 cm hoch, zylindrisches Peristom nicht "mit dunklerem Hof" auch wenn es auf dem Bild bei einem FK ein wenig so aussieht. Das ist irgendein Artefakt, die mitgenommenen Exemplare haben das nicht.
    Recht geselliges Wachstum
    Standort: Oberrheinebene nahe Viernheim, sandiger, sehr magerer Boden, schwer zu definierender Bereich, der nicht zum Kerngebiet "Viernheimer Heide" gehört, sondern eher ein jünger anthropogen beeinträchtigter Standort. Da will ich auch einen kalkigen Untergrund nicht ausschließen.



    Nr. 2:

    Ganzer FK etwas kleiner (bis 4 cm), Peristom mit klar abgegrenztem, dunklem Hof, Stiel ebenfalls geschuppt aber auffallend rotbraun
    Wachstum eher vereinzelt
    Standort: Oberrheinebene nahe Viernheim, Kerngebiet Viernheimer Heide = sehr magerer, saurer Sandboden, Heidelandschaft mit Binnendünen, Kiefernwäldern


    Tja.
    GPBWs sind ja meist nicht der Weisheit letzter Schluss. Zumal die Funde ja eigentlich von hessischem Gebiet stammen. Dennoch komme ich mit dem Schlüssel für Nr. 1 zu Tulostoma squamosum und für Nr. 2 zu Tulostoma melanocyclum.
    Laut Internetbildern kann das passen, oder auch nicht. Je nach dem, was da alles stimmt und was nicht. Darum hoffe ich nun auf einen begeisterten Fan dieser Gattung, der diverse Arten schon zig mal in der Hand hatte, und mir sagen kann, ob's stimmt oder nicht.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Zakaria!


    Du meinst Zitzen - Stielbovist (Tulostoma brumale)?
    Der könnte zumindest für den ersten auch passen. Eventuell sogar besser als T. squamosum (Schuppiger Stiebovist), weil die Schuppen doch deutlich anliegen. Ist aber schwierig, weil T. brumale eben einen braunen Hof haben sollte (um die Offnung herum). Das ist hier nicht erkennbar.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Klar, T. brumale wäre mal auf jeden Fall eine Option. :thumbup:


    Hier noch ein paar Bilder zum ersten der beiden (Tulostoma cf brumale oder squamosum oder vielleicht auch kotlabae):



    Und zum zweiten (Tulostoma cf melanocyclum):



    LG, Pablo.

  • Da war auch mal ein sehr schöner Artikel im Tintling zu....ich meine sogar von Harzpilzchen....

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Guten Morgen allerseits :)


    Meiner Meinung nach dürfte es sich bei den Exemplaren um Tulostoma brumale handeln. Es kann aber sein, das es mehrere Arten sind, da diese sehr oft zusammenstehen. Hier hilft nur eine Mikroskopie jedes einzelnen Pilzes, ich würde das sehr gerne machen, wenn du mir die Pilze zusendest.


    Hartmut Schubert
    am Schwedderberg 30
    06485 Quedlinburg Ortsteil Gernrode


    wenn, bitte erst am 02. November abschicken !



    Über Stielboviste habe ich zusammen mit Peter Specht einige Artikel in der DGfM Zeitung veröffentlicht. 78/2 und 79/2


    wenn du mir eine PN mit deiner email Adresse schickst, kann ich dir die PDF zusenden.


    Mein kleiner Beitrag im Tintling ist für die Bestimmung nicht geeignet, er handelt nur von 3 Stielbovisten, die bei mir in Quedlinburg vorkommen.


    LG Hartmut

  • Ah okay.....dann war das in der ZMykol, wo ich es gelesen habe! War auf jeden Fall sehr gut, Hartmut!

    LG Inken


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hartmut!


    Find' ich toll. :thumbup:
    Pn kommt, Pilze auch dann am 2. November.
    Wir waren heute auch noch mal vor Ort, die Kollektion mit den auffällig roten Stielen lies sich leider nicht mehr finden. Aber da habe ich ja auch getrocknete. Bei den anderen gehe ich inzwischen auch eher von T. brumale aus.



    LG, Pablo.

  • Gut möglich, das es sich bei einer deiner Kollektionen um Tulostoma melanocyclum, er kommt ja auch im Rheingebiet vor. Diese lassen sich mikroskopisch von brumale gut trenne,


    Ein aktuelles Foto junger Tulostoma brumale von heute:


    LG Harzi

  • Moin Pablo


    Nr.02 habe ich mir heute (nacht) angeschaut, mit Metallica in den Ohren (oder in den Kopfhörern) :cool:


    Nr.2 ist Tulostoma melanocyclum - Schwarzbehöfter Stielbovist
    Herzlichen Glückwunsch zu den seltenen Fund, der Pilz kommt zumindest noch nicht bei mir vor.








    Sporengröße, Ornament, Fehlende Kristalle auf den Capillitimfasern und ! kaum verdickte Septenübergänge, Nr.2 ist eindeutig melanocyclum,



    n8i der Harzi

  • Guten Morgen


    ich sage nochmal später was zur Untescheidung von Tulostoma brumale, Kollektion 1 habe ich die Nacht nicht mehr geschafft, ich hoffe das ich es die nächste Woche hinbekomme.


    LG Harzi

    • Offizieller Beitrag

    Morgen, Hartmut!


    Ja, super!
    Vielen Dank für die Untersuchung inclusive der Bilder. :thumbup:
    Ich bin ja noch gespannt auf den Anderen (der dann wahrscheinlich T. brumale ist). Wenn du dazu auch wieder Bilder zeigst, wäre das genial, um die Unterschiede nachvollziehen zu können.
    Aber:
    Die Pilze sind trocken, die laufen nicht weg. Lass dir soviel Zeit wie du brauchst und dich nicht von Lars Ulrich hetzten. :evil:



    LG, pablo.

  • Hallo Hartmut,


    solche schöne Bilder sind ja genau das richtige um wach zu werden, und Glückwunsch Pablo für den Seltenen Fund, am besten gleich als Portrait verlinken. ;)

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Zu Kollektion 02: Tulostoma melanocyclum


    Gemessene Sporengröße passt sehr gut:
    Sporen [95% –• 19 –• SAP –• v –• ] = 5,4 - 6,2 - 7 x 5,1 - 5,7 - 6,3(6,4) µm


    Sporen sind deutlich größer als wie bei Tulostoma brumale.
    Septen kaum oder unwesentlich verdickt!
    Capillitiumfasern ohne Kristallablagerungen.


    das sind die wichtigsten mikroskopischen Merkale.


    Zum Vergleich Kollektion 01 Tulostoma brumale folgt sogleich.
    [hr]
    Kollektion 01 ist Tulostoma brumale







    Sporengröße:
    Sporen [95% –• 23 –• SAP –• v –• ] = 4,1 - 4,9 - 5,6 x 3,8 - 4,5 - 5,1(5,2) µm


    Septen 2 bis 3 fach verdickt
    Capillitiumfasern mit Kristallen.


    Danke für die Übersendung der Stielboviste, für die ich immer ein offenes Auge habe.


    LG Harzi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Und hübsch sind sie auch, die Sporen. Sporen mit Warzen sind sowieso irgendwie toll. :)


    [hr]


    Oh, da sind die Unterschiede wirklich gut zu sehen. :thumbup:
    Eine schöne Gegenüberstellung ist das. Das mit den Kristallen muss man erstaml wissen. Die hätte ich jetzt möglicherweise auch für irgendwelche Fremdkörper gehalten, aber jetzt weiß ich bescheid.


    Also wo Mario die Idee schon aufgreift:
    Wenn ich dazu ein Portrait mache, dann natürlich eins zu jeder Art. Und dabei kann man zu diesem Thema verlinken, da gibt's dann die Mikros und die direkte Gegenüberstellung.
    Wird aber noch etwas dauern.



    LG, pablo.