Stereum und Auricularia - schrilles Duett (Bildbearbeitungsthema)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.115 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Was haltet ihr von stark bearbeiteten Fotos, siehe Beispiele 9

    1. absoluter Schrott, in die Tonne damit (1) 11%
    2. stark mit Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitete/ veränderte Bilder gefallen mir aus Prinzip nicht, vor allem dann nicht, wenn der Anschein von Realität beibehalten wird (2) 22%
    3. im Ausnahmefall noch akzeptabel um die Bildaussage eines misslungenen Bildes hervorzuheben (2) 22%
    4. interessantes Projekt, durchaus gelungen (0) 0%
    5. etwas schrill, aber irgendwie schön (4) 44%
    6. super, klasse, toll (0) 0%

    Hallo,
    seltsamer Titel, nicht wahr?


    Das kommt daher, dass man im Wald ja nicht nur "neue" Pilze findet, sondern hin und wieder auch fotogene Bekannte.
    Wie hier an einem liegenden Baumstamm im November, vorne und hinten UNMENGEN von Stereum cf. subtomentosum und Auricularia mesenterica mit frischem Zuwachs.


    Der Himmel war dunstig, leicht bedeckt, wenn mit Sonne, dann mit tiefstehender bleicher Sonne.
    Von der einen Seite konnte man natürlich die Oberseiten und die Unterseiten gut darstellen und
    die Pilze "dokumentarisch" abbilden.
    Dokumentarisch:


    Vielleicht will man sie aber auch "hübsch" oder "interessant" ablichten.
    Leichter gesagt, als getan.
    Denn von der anderen Seite war Gegenlicht ... ABER ... als die Sonne mal kurz schien - direkt gegenüber, da brachte sie IN DER DURCHSICHT des gezonten Ohrlappenpilzes ein rechts ansprechendes Farbenspiel zutage.


    Aber als ich das fotografieren wollte, gab es unschöne Effekte durch die tiefstehende Sonne (da hätte ich vermutlich eine Gegenlicht-Blende haben müssen oder irgend eine andere Art der Beschattung ausprobieren sollen) ... um ein unschönes °Ausfransen" der Farben zu verhindern habe ich dann stark unterbelichtet, eigentlich ist das Bild "kein" Bild.
    Ein Beipiel (nur verkleinertes Original, ansonsten unbearbeitet), von mehreren Versuchen dieser Art, die beiden Bilder unten stammen von unterschiedlichen Originalen.


    Das kann man natürlich irgendwie bearbeiten, es entstehen aber auch jede Menge Artefakte ...
    also wird hier gewischt und da gepfuscht
    hier was hin, dort was weg,
    gedreht und geklont,
    Hintergrund extrem weichgezeichnet zum Freistellen,
    Objekte selektiv weichgezeichnet und wieder geschärft
    mit dem Farb-Kurveninstrument jongliert und das ist dabei herausgekommen ...
    Stark bearbeitet 1


    alternativ:
    Farben stark aufgehellt, entsättigt, Farben wieder abgedunkelt, Kunstfilter ("Cartoon") verwendet
    Stark bearbeitet 2


    Jedenfalls so viel Gedöns, dass ich im Ende gar nicht mehr weiß, was ich davon halten soll.
    Kann man ja mal im Forum fragen, bzw. diejenigen, die sich da tummeln:


    Wie findet ihr diese Art von Foto, bzw. diese zwei Bilder im Besonderen?
    Mir kommen da folgende Ideen, und da würde ich eigentlich gerne eine Art Abstimmung daraus machen ... wobei Mehrfachnennungen gar nicht auszuschließen wären:


    a: absoluter Schrott, in die Tonne damit


    b: stark mit Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitete/ veränderte Bilder gefallen mir aus Prinzip nicht, vor allem dann nicht, wenn der Anschein von Realität beibehalten wird


    c: im Ausnahmefall noch akzeptabel um die Bildaussage eines misslungenen Bildes hervorzuheben


    d: interessantes Projekt, durchaus gelungen


    e: etwas schrill, aber irgendwie schön


    f: super, klasse, toll

  • Hallo abeja!


    Naja, ich mach mein Kreuzchen bei e).


    Vielleicht nicht brauchbar, um die Art schön zu zeigen (dafür hast du ja oben andere Bilder), aber aus sowas kann man eben gut auch Kunst oder Ratebilder machen wie du auf dem letzten Bild zeigst.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Also das letzte Bild hat schon was.
    Nicht falsch verstehen: Die ersten drei sind um klassen besser und zeigen nicht nur den Pilz mit allen Merkmalen, sondern sind auch noch schön.


    Das letzte hat etwas künstliches.
    Ich glaube nicht, daß ich dafür als Juror im Photowettbewerb viele Punkte geben würde.
    Aber vielleicht in einem Wettbewerb zu "experimentelle Photokunst mit Pilzbildern".



    LG, Pablo.

  • Hallo Abeja,
    ich sehe das auch so, wie Ingo und Pablo.
    Für Dokumentationszwecke oder im Fotowettbewerb ungeeignet, aber sonst:
    Wenns Spaß macht und/oder gut aussieht... na klar! :thumbup::sun:;)

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)


    Hier könnt Ihr über das beste Gedicht im APR abstimmen


  • Hallo abeja


    Bildbearbeitung ist unumgänglich, um misslungene Aufnahmen zu retten. Das würde für mich dann etwa so aussehen.

    Ich habe früher viel ausprobiert, mache das heute aber nur noch bei extrem seltenen Arten, von denen ich noch kein Foto habe. Du bist über das Ziel hinausgeschossen, aber das war sicherlich geplant, um die grundsätzlichen Möglichkeiten zu zeigen.


    LG Karl

  • Hallo!


    Naja, wie schon angesprochen, das Fotografieren geht eben hinter dem Fotoapparat los, und was man dort verpasst, kostet später einen Haufen Zeit.


    Selbst nehme ich mich da nicht aus, also ich bringe auch keinen Bilder zustande, die sich im Fotowettbewerb messen könnten. Aber drauf erkennen soll man schon was.


    Karls Ergebnis mit dem Bearbeiten sieht nicht besonders gut aus, finde ich.
    Alleine mit Kontrast und Helligkeit müsste man wenigstens zu so einem Ergebnis kommen:

    Und theoretisch könnte man sicherlich mit einem geeigneten Bearbeitungsprogramm auch den den Hintergrund gesondert/partiell behandeln, so dass der nicht mit aufhellt, sondern eher dunkler wird.
    Den blauvioletten Klecks in der Mitte müsste man wohl auch gesondert zu Leibe rücken.


    Aber wie gesagt: lieber einmal mehr das Ergebnis vor Ort anschauen, spart auf jeden Fall Zeit und Ärger hinter dem Computerbildschirm.
    Ich denke abeja wird sehr zufrieden sein, dass sie auch Bilder gemacht hat wie die ersten (Nr. 1-4).


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo abeja,


    was die obigen Bilder angeht, bin ich voll und ganz bei der Meinung von Hans:


    Zitat


    Für Dokumentationszwecke oder im Fotowettbewerb ungeeignet, aber sonst:
    Wenns Spaß macht und/oder gut aussieht... na klar!


    Meine Bilder sind auch immer +/- nachbearbeitet, zu 100% bekommt man's am Standort ja selten hin.


    Dein Bild von oben hab ich mal einer Kurzbehandlung mit Photoshop Elements unterzogen, wie ich es am ehesten machen würde:


    Am aufwändigsten ist das Entfernen des Farbfleckses in der Mitte, einigermaßen hat's geklappt. Wie Ingo schon sagt, müsste man sowas aber schon versuchen beim Fotografieren zu vermeiden.
    Manchmal bekomme ich bei Fotos am Mikroskop einen ähnlichen Effekt, wenn hinter dem Mikro am Fenster die Sonne scheint. Dann muss ich die Kamera oben z.B. mit einem Stück dickerem Papier abdunkeln oder den Vorhang zuziehen, sonst wird die Bildbearbeitung nahezu unmöglich.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo,
    da habt ihr euch ja richtig hineingekniet :shy: :) , vielen Dank auch für die Kommentare!
    Ihr habt versucht, aus dem verhunzten Bild noch ein pilztypisch-dokumentarisches Bild zu machen, das ist natürlich völlig in Ordnung. Den lila Fleck in der Mitte hatte ich auch bearbeitet.


    Dann, nach den Zwischenschritten hatte ich mich dazu entschlossen, daraus "etwas anderes" zu machen - so was tue ich schon mal.
    Es ist auch nicht so, dass ich keine Meinung dazu hätte, nur die schwankt schon mal ....
    Im Prinzip könnte ich ein Häkchen an den Punkten b-c-d-e machen :D


    Denn, als "pilzdokumentarisches" Bild gefällt mir so eine starke Bearbeitung wie "Bearbeitet 1" nicht, denn es spiegelt etwas vor, was so nicht ist. Und als "künstlerisches" Bild ist es nicht genug verändert, sondern immer noch sehr ENG an der Realität. "Bearbeitet 2" ist für mich dann eher ein eigenständiges Produkt (DAS ist BEWUSST NICHT REALITÄTSNAH ) , aber natürlich sehr Geschmackssache.


    Ich habe einen ganzen Ordner mit "Verfremdungsexperimenten", nicht nur von Schrottbildern. Macht eben manchmal Spaß so ein Gefummel.


    Es darf übrigens noch abgestimmt werden (ist ANONYM) bisher sind 8 Stimmen eingegangen, ich lasse das noch ein paar Tage laufen.
    Bzw. ich weiß gar nicht ... wie beendet man Umfragen?


    So ein paar Experimente:
    Friedhofsstatue


    Vereister Teichrand


    Weiße Orchidee


    Ehrenpreis