Bei sonnigem Frühlingswetter trafen sich zu Ostern fast 20 Pilzfreunde in einem wunderbaren Waldgebiet Westsachsens, um einige besondere Pilze vor die Kameras zu bekommen.
Manche reisten dafür mehrere Hundert Kilometer an!
Die Stimmung war ausgezeichnet und die erhofften Pilze konnten fast alle gefunden werden.
Es wurde eifrig fotografiert und es werden und sollen noch viele ihre Bilder hier präsentieren.
Beginnen möchte ich mit einigen Aufnahmen, die auch die besondere Atmosphäre widerspiegeln.
Nach der Begrüßung ging es frohen Mutes hinein ins Gebiet.
Den Blick auf den Boden fixiert entgingen den meisten die oft hoch an den Bäumen wachsenden Warnschilder!
Keine Angst, dass bezieht sich auf die Gebiete jenseits der Wege, wo wir natürlich nie einen Fuß hinsetzen würden!
Minze, in Begleitung von Uli (erebus) und Isa angereist, entpuppte sich als junge, verspielte und ganz liebe Hundedame.
Fotosession: Böhmische Verpel (Verpa bohemica)
Die erste "Tulpe". Tulpenbecherling (Microstoma protractum).
Im Tulpenwald.
Leider hatte sich gerade da meine Kameraeinstellung verselbstständigt, so dass nur ein Bild halbwegs gelang.
Die Tulpen waren zweifellos ein Höhepunkt und konnten nach langer Suche noch reichlich entdeckt werden.
Die weiteren Hauptdarsteller waren Riesenlorchel (Gyromitra gigas)
und Zipfellorchel (Gyromitra fastigiata).
Immer wieder schön anzusehen ist die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa).
Richtige Pilze mit Hut und Stiel: Glimmertintling (Coprinellus micaceus).
Eine Rarität ist der Grüne Halskrausen-Erdstern (Geastrum triplex var. viride), eine Art des Frühlings, die zwingend einer Überwinterung bedarf.
Zum Schluss noch ein paar Pflanzenbilder. Allgegenwärtig und in voller Blüte war das Lungenkraut.
Im benachbarten NSG Bockwitz "blühte" das Glashaar-Haarmützenmoos (Polytrichum piliferum) flächendeckend.
Die an dessen Rhizomen parasitierenden Punktiertsporigen Moosschälchen (Neottiella vivida) konnten wir (noch) nicht finden.
Die ersten Wildobstbäume standen in voller Blüte. Kirschpflaume (Prunus cerasifera).
Diese Blüte hatte einen Gast. Vermutlich eine Furchenbiene (Lasioglossum spec.), wie ich soeben dank des Naturforums.eu erfuhr.
Und abschließend ein weiteres Insekt.
Sven entdeckte bis 3cm große Käfer, Peter gab ihnen den Namen Ölkäfer und ich versuchte sie abzulichten. Nicht einfach, da ständig in Bewegung und deshalb auch nicht perfekt getroffen.
Vermutlich der Violette Ölkäfer = Blauer Maiwurm (Meloe violaceus). Hier ein Weibchen. Die Männchen sind übrigens nur etwa halb so groß.
Wie Ralf zurecht anmerkt, könnte es ebensogut der Schwarze Maiwurm (Meloe proscarabaeus) sein. Auf jedem Fall ein Ölkäfer. Ich habe mich bei der Benennung wohl etwas voreilig von den violettlich überhauchten Beinen und Fühlern leiten lassen.
Die Tierchen produzieren ein ziemlich starkes Gift.
Hochinteressant ist auch deren Lebenszyklus.
Fazit: Eine gelungene Veranstaltung, für deren Organisation Nando mein herzlicher Dank gilt!
Ich freue mich auf eure Berichte und Bilder!
LG Nobi