Hallo zusammen,
es gibt von Andreas Melzer alias pilzmel diesen genial illustrierten Bestimmungsschlüssel der psathyrelloiden Pilze. Mich führt er zwar immer ans Ende oder ins Nirgendwo, was aber sehr sicher nicht am Schlüssel liegt. Hier komme ich etwas unsicher zu Typhrasa gossypina, hauptsächlich aufgrund der mucronaten Zystiden. Was meint ihr?
Fundort: 20.05.2016, Mischbestand mit Eichen, Hainbuchen, Linden und Buchen, zwischen feucht liegendem Totholz, auf Gemisch aus Holzmulm und Humus als Substrat, meist gesellig in zweier oder dreiergruppen, aspektbildend.
Hut 40-60 mm breit, jung halbkugelig - konisch, älter konvex mit stumpfem Buckel, milchkaffebraun mit stets dunklerem Buckel, hygrophan und vom Rand her konzentrisch etwas ausblassend, Hutrand jung ungerieft, älter geriert und gerippt, jung mit weißlichem, wattigem Velum. Lamellen zahlreich und dicht stehend, jung grau, älter mit olivlichen Tönen, Schneiden heller - cremefarben, am Stiel etwas ausgerandet. Stiel 50-60 x 8-12 mm, apikal zylindrisch, basal oft ungebogen und undeutlich keulig verdickt mit wattigem Mycelfilz, längsfaserig, weiß - bei Berührung etwas bräunend, hohl. Trama dünnfleischig, weißlich - cremefarben. Geruch angenehm pilzig (wie frische Steinpilze) mit leicht säuerlicher Komponente, Geschmack mild, etwas adstringierend, angenehm. Sporenpulver rotbraun.
Sporen [95% –• 19 –• SAP –• v –• H2O(nat) ] = 6,7 - 7,4 - 8,1 x 4,2 - 4,7 - 5,2 µm; ellipsoid, dickwandig, rotbraun - in KOH olivbraun, mit sichtbarem, zetralem Keimporus, im Präparat viele unreife, noch helle und unpigmentierte Sporen. Basidien / Basidiolen keulenförmig (4-sporig, auch 2-sporige?). Hyphensepten mit Schnallen. Cheilozystiden zahlreich und gedrängt, flaschenförmig, auch mocronat. Pleurozystiden vorhanden, blasenförmig und geschnäbelt (mucronat), Zellinhalt der Zystiden in KOH nicht verfärbt. Velumzellen zylindrisch.
Grüßle
Jürgen