Während einer Wanderung, die gestern in eine wenig bekannte Region des Nationalparks "Sächsische Schweiz" führte, entdeckte meine Frau, die mich zu dieser Tour "überredete" einen hübschen Baumpilz, zu dem mir kein Name einfiel!
Doch der Reihe nach.
Vom Bahnhof Kohlmühle, einer Station der idyllischen Sächsisch-Böhmischen Semmeringbahn, führte die Tour bei Dauernieselregen und Temperaturen um 5 Grad Richtung Gickelsberg bei Goßdorf.
Blick auf den Gickelsberg
Zu unserem Entsetzen lag da noch jede Menge Schnee!
Ein Versuch, die benachbarte Waitzdorfer Höhe zu überqueren, scheiterte bald am Schneebruch, den die vergangenen Tage mit sich brachten.
Anfänglich sah es noch ganz gut aus
Bald lagen Kiefernkronen und abgebrochene Birken kreuz und quer, so dass ein Ausweichen auf die Straße angesagt war.
An Pilze war unter den Bedingungen nicht zu denken!
Im Morast am Straßenrand dann eine von Rinderspuren geprägte Stelle.
Winzige orange Punkte, da könnte doch was sein! Schnell einen Stock organisiert und nach den Zwergen geangelt! Bald hatten sie angebissen!
Offensichtlich junge Kotbecherlinge der Gattung Cheilymenia, sehr wahrscheinlich Ch. granulata.
Ebenfalls am Straßenrand gab es gut gekühlt noch einige knackige Samtis zu bewundern:
Weiter ging es über Waitzdorf (im Gasthaus gab es leckere hausgemachte Wildschweinsülze!) durch eine tiefe Schlucht neben rauschenden Bächen hinab in den Tiefen Grund.
Unterwegs dann die resupinaten (dem Holz anliegenden) bis pileaten (Hütchen bildenden) unbekannten Baumpilze, die an einem abgefallenen Ast von ca. 5 cm Durchmesser wuchsen. Ob Laub- oder Nadelhoz - keine Ahnung. Am Fundort gab es beides.
Z.T. mit bizarren kleinen Auswüchsen
Oberseite gezont und stellenweise filzig
Hymenium: Randzone +/- regelmäßig porig (ca. 2 Poren pro mm), cremefarben; oft auch unregelmäßig
Kann man da vielleicht bereits makroskopisch eine Art erkennen?
Ich habe im Moment nicht die Zeit, den zu mikroskopieren, außerdem erscheint er mir unreif.
Wäre schön, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Immer noch Regen, langsam wurde auch das Licht weniger.
Am Lachsbach südlich Porschdorf sah ich plötzlich folgendes (etwa in Bildmitte)
Das musste ich mir aus der Nähe ansehen.
Da waren doch wahrlich unsere größten einheimischen Nager am Werk gewesen! Leider habe ich weder sie noch deren Burg entdecken können.
Abschließend gab es am Bahnhof Rathmannsdorf doch noch einen Pilz zu bestaunen!
Den Holz-Riesenröhrling (Macroboletus lignicolus)!
Euch allen ein schönes Wochenende wünscht
Der Nobi