Moin, Forum!
Das war nun der vierte Kurztrip ins gelobte Land (Italien). Man könnte sagen: Aller Guten Dinge sind vier. Endlich hat es geklappt, und neben Erholung, herrlicher Landschaft, Bergen, Sonne, Wäldern und herzlichen Menschen gab es diesmla sogar ein paar Pilze.
Viele Worte dürfen erspart bleiben, dafür hier mal eine kleine Auswahl an Stimmungen, Bildern und Pilzen.
Den Anfang macht ein Falterchen, dem Malone in einem Bericht, den ich gestern abend noch durchgeschaut habe, einen Namen gegeben hat.
Buchsbaumzünsler:
Danke, Peter!
Denn es ist eben so, daß man bei so einer Landschaft noch andere Sachen außer Pilzen im Blick hat:
Hier der Blick vom Passo crosit über das Herz des Valle Cannobina auf Rocce di Gridone und Monte Limidario.
Und irgendwo in diesen Schluchten und Wäldern stehen sie dann aber doch, die Pilze:
Amanita muscaria / Fliegenpilz
nicht abschließend bestimmter Wulstling (Amanita spec.), möglicherweise ein grüner Knolli.
Verschiedene Schwefelköpfe...
...der Ziegelrote (Hypholoma lateritium)
...und der Grünblättrige (Hypholoma fasciculare). Leider eben nur die Laubholzarten. Nadelholz hat es da eben recht wenig. Die genialen Kiefernwälder im oberen Talbereich standen diesmal leider nicht auf dem Programm.
Also Laubwald und hohe, steinige Grate. Leider keine Rötlinge und Nabelinge in den Matten oberhalb der Baumgrenze. Schade.
Nur einige Lacktrichterlinge (Laccaria spec. / leider nicht bicolor), die auch mal aus dem Schotter an frischen Bergrutschhängen hervorbrechen:
Halbkugelige Träuschlinge (Stropharia semiglobata) an Eselsdung:
Keulenfüßige Trichterlinge (Clitocybe clavipes):
Nichts Besonderes zwar, aber für mich ein netter Erstfund so nebenbei.
Ebenfalls noch nie selbst gefunden, die Buchenschleimrüblinge (Oudemansiella mucida):
Und noch mehr zum ersten, nämlich Ochsenzungen (Fistulina hepatica) in diversen Altersstadien an Kastanie und Buche:
Übrigens auch mit Erstverkostung. Schmeckt meinem Gaumen nach echt ok.
Der hier mundet dem Erstkontakt nach ebenfalls passabel:
Dunkelvioletter Schleierling (Cortinarius violaceus).
In den Wäldern dort oft zu finden, allerdings zum ersten Mal für mich sicher bestimmbar und somit essbar.
Unessbar dagegen der Rotschuppige Raukopf (Cortinarius bolaris):
Überhaupt hätten Cortinarien - Fans ihre reine Freude gehabt. Sooooo viele tolle Arten, von winzig, dünn und braun bis dick und fett und bunt gabs da Alles Mögliche. Allein: Mir fehlt die Muße und das Mikro für die Gattung. Also bleibt sowas:
Entweder unbeachtet oder eben Cortinarius spec.
Also lieber die guten alten Bekannten:
Buchenwaldsteinis (Boletus edulis).
Mit Fliegenpilzen:
Ist ein bisschen gemogelt. Aber mehr als zwei Meter wurden die Steinis nicht versetzt.
So ist das also, wenn mal ein wenig Regen durch's Land zieht. Das brauchen sie, die Pilze. Und da erträgt man auch gerne mal den Anblick von etwas grauem Himmel:
Blick aus dem letzten Teil des Anstiegs zur Alpe Spoccia von Spoccia aus, Blick aufs obere Valle Cannobina, links am Bildrand Laurasca - Massiv, rechts Mte. Togano - Massiv (zu Val Grande).
Regen lockt nicht nur Pilze, sondern auch Handschuhe...
...will sagen Schnecken ans Tageslicht.
Die ein paar Dinge aber immerhin stehen ließen.
Solche lustigen Dinge wie den Ziegenfuß - Porling (Albatrellus pes-caprae) zum Beispiel:
Goldflüssige Milchlinge (Lactarius chrysorrheus):
Monströser Blattartiger Zitterling (Tremella foliacea):
Gestreifte Teuerlinge (Cyatus striatus):
Ein gelbes Gedöns, das ich wahrscheinlich noch mal extra vorstellen muss, falls nicht Ingo oder Björn mir hier schon eine Absolution für den Namen erteilen:
Da landete ich bei Guepiniopsis cf buccina. Gut passende Bilder im netz gibt es ja, ansonsten finde ich in Beschreibungen nichts, was dagegen spräche...
Recht verwirrend, irgendwas aus der Umgebung des Behangenen Erlenschüpplings (Pholiota alnicola s.l.).
Näher will ich da gar nicht dran, da fand ich so einen Artikel im Archiv des Tintlings...
Und dann dieser Zwitterling (Nyctalis spec.)...
... an Russula nigrescens. Wie bekomme ich die beiden Arten jetzt eigentlich am besten makroskopisch auseinandergehalten? GPBWs ist da etwas dünn.
Vielleicht ist es mit dieser Raupe einfacher?
Oder jener Spinne?
Oder doch zurück zu den Pilzen? Mit Algensymbiose vielleicht? Also: Was sind das für Flechten, diese grauen Becherchen unter der Spinne?
Nein, Scherz. Davon braucht ihr natürlich nichts zu bestimmen. Die finde ich einfach nur schön.
So wie Panther (A. pantherina)
Oder den Blick nach Osten über's untere Valle Cannobina und auf den Monte Lema abends vom Balkon aus.
So:
Oder so:
Danke für's mitgehen und Beste Grüße,
Pablo.