Hallo liebe Pilz- u. Naturfreunde,
ein paar Bilder habe ich zusammengestellt, alle im Mai entstanden, von Nicht-Pilzen und von Pilzen, bei denen mir teilweise ein paar "Absonderlichkeiten" aufgefallen sind.
Im April war es am Hochrhein sehr trocken, dann gab es häufiger Regen. Mehr als die Pilze sind allerdings Schnecken gewachsen - sowohl an Menge wie auch an Länge.
An meinen Pilzhotspots vom vergangenen Herbst wächst so gut wie gar nichts, zumindest nichts was man aus einem Meter Entfernung mit bloßem Auge erkennen könnte.
01 Schizophyllum commune (gemeiner Spaltblättling) in mindestens drei verschiedenen Farben an einem Buchenstamm (Unterseiten natürlich überprüft)
02 Schizophyllum commune in ganz klein
03-04 Strobilurus cf. tenacellus (oder auch cf. stephanocystis), bitterer oder milder Kiefernzapfenrübling, für mich ein Erstfund. Der Zapfen war tief vergraben, die Pilze waren nur durch ein ganz dünnes Wurzelgeflecht damit verbunden. Den Geschmack habe ich nicht überprüft. Im Gerhadt steht, dass der bittere K. normalerweise etwas später erscheint als der milde K., mit geringer zeitlicher Überschneidung (?). Hier diese sind von Anfang Mai.
Überall sonst heißt es: nur mit M. zu unterscheiden.
05-06 Polyporus squamosus (schuppiger Porling, den hatte ich auch noch nicht). Von der Größe her für P. squamosus recht klein, für P. tuberaster (Sklerotien-Stielporling) etwas groß...
4 Pilze an liegendem Buchenstamm, davon 2 Einzel-Pilze mit Stiel fast zentral, ein Doppelpilz sehr exzentrisch. Schuppen wegen Regen und Schneckenfraß nicht überall gut zu erkennen, Poren auch schon zerfressen, Stiel überall unten deutlich dunkler.
Aber: bei allen Pilzen deutlicher Salatgurken-/ Mehlgeruch, deshalb habe ich die Pilze als Polyporus squamosus abgelegt.
Die Schnecken mögen diese Art wohl gern, eine Woche später waren die Pilze kaum noch wahrnehmbar.
Hier die wohl längste Schnecke des Waldes: Limax cinereoniger, der schwarze Schlegel, sage und schreibe ca. 15 cm lang. wie die den Pilz erklommen hat, konnte ich nicht von Anfang an beobachten, am Stiel entlang geschleimt oder mit Muskelkraft freischwebend hochgedrückt??
07 meine Lieblingshelmlinge: Mycena renati, der gelbstielige Nitrat-Helmling, fast immer fotogen
08 Asarum europaeum, die Haselwurz in feuchten Ruschbachtal. Wahrscheinlich ist die Pflanze dort nicht selten, ich habe sie bisher nur übersehen.
09 Kalkfelsen im Ruschbachtal
10 Vogelnest (Zaunkönig ?, Troglodytes troglodytes) unter Felshang, moosig-gemütlich
11 kleiner Wasserfall des Ruschbaches (Kalksinterfall), unterhalb des Wassers ist kein Luftraum, sondern eine wie der Wasserfall geformte Kalkgestein-Ablagerung (Ausfall der Mineralien aus dem Wasser)
12 Sauerklee, Oxalis acetosella (Blüte April, Frucht Mai)
13 Phellinus robustus, Eichen-Feuerschwamm an bemoostem liegenden Eichentotholz (Zweitfund)
14 Neottia nidus-avi, Vogel-Nestwurz (Zweitfund) und Lilium martagon, Türkenbundlilie (die bis jetzt an diesem schattigen Standort keine Blütenknospen ausbildet, auch Zweitfund)
15-16-17 am Waldrand, an einer Trockenwiese, an Eichenstumpf ringsherum: Coriolopsis gallica, die braune Borstentramete zum xten Mal - wirklich häufig hier.
18 auf der Trockenwiese u.a. viel Tauben-Skabiose, Scabiosa columbaria
19 wieder im Wald, feucht-schattig, auch viel: Hain-Gilbweiderich, Lysimachia nemorum
20-21 am gleichen Tag, Blutmilchpilze, einmal auf Nadelholz (Fichte), einmal auf Laubholz (Hainbuche), noch nicht ausgereift in unterschiedlichen Orange-Tönen, mal gelblicher, mal rötlicher. Wegen der gedrängten Form und Farbe des Plasmodiums: Lycogala cf. terrestre?
22-23-24-25 die ersten Dachpilze kommen: Pluteus cf. cervinus, rehbrauner Dachpilz, noch ganz klein, auf Buchentotholz, Geruch schwach nach Kartoffelkeller. Auffällig und für mich verwunderlich: transparentes Hutfleisch
26-27 der Fichtenspargel hier ist der echte Fichtenspargel (Monotropa hypopitys subsp. hypopitys), nicht der Buchenspargel (Monotropa hypopitys subsp. hypophegea). Das erkennt man jetzt an dem behaarten, leicht länglichen Fruchtknoten und an der behaarten Narbe.
28-29-30 Waldameisen, im April gefunden, im Mai wieder gesehen (Formica rufa oder polyctena, nur zu unterscheiden an mehr oder weniger Haaren an bestimmten Körperteilen - nicht mit meinen Fotos), flaches Nest an sonnigem Platz am Stammgrund einer toten oder absterbenden Kiefer (oben noch grüne Nadeln, aber Borke zum Teil in großen Stücken abgelöst, Spechtlöcher (?).
Es herrschte ein reges Gewimmel, überwiegend den Baumstamm hoch und herunter. Da frage ich mich, was ist für die Ameisen oben im Baum so interessant? Weiß das jemand? Pflanzensäfte? Läuse da oben?
31-32 im Wald, mal hier mal da: zwei Füchse bellten, zwei Rehe passierten
Ich habe sogar 2 Fotos gemacht, aber ich zeige sie nicht: braune verhuschte Schatten in gnadenlos überbelichtetem Grün-Weiß-Wald
33 immer noch im Wald, hier außergewöhnlich wenig Unterbewuchs, nur etwas Moos
34 hier schaut man auf das Feld hinaus - und denkt, es ist so weit nach Haus...