Liebes Forum,
am Sonntag gab es ein kleines Süd-Forumstreffen bei Schriesheim, nahe Heidelberg, von dem Pablo, unser großer Süd-Organisator, the next Mausmann, bereits hier (Wolken im Süden) berichtet hat.
Da ich selbst einen sehr großen Stapel Bilder fabriziert hatte, habe ich nun doch 'nen neuen, wieder einmal zweiteiligen Beitrag eröffnet. Irgendwie bekomme ich das mit dem "weniger ist mehr", Auswählen und Reduzieren, noch nicht auf die Reihe, hihih... Da müsst ihr jetzt durch...
Mit von der Partie bei diesem tollen Pilzspektakel waren jedenfalls sechs unterschiedliche Charaktere:
- der schwarzmützig-blaubucklige Bodensuchling
- der langstockiger Lederhütling
- die orangefuchsige Pilzäuglerin
- der schwäbische Flockenfindling,
- der blaukäppriger Filzkopf (gelegentlich Mitleser im Forum)
und myself,
- die schnupfnasige Waldundwiesenknipslerin
... Die hochmotivierte Gruppe auf dem Weg in den Wald ...
Als weitere Komponenten kamen zu den Grundcharakteren hinzu: Nässe, Nebel, regenverhangene Wolken, kaum Licht und ein stimmungsvoller, vielversprechender Buchenmischwald in leuchtenden Farben.
Wir beginnt mit dem herbstlich düster-bunten Wald...
...und einem Blick in die Landschaft...
Nach langen Regenfällen in den Tagen zuvor und bis kurz vor unserem Ausflug gab es alles nass in nass: nasse Blätter, nasses Totholz, nasser Boden, nasse Bäume und...
(... ja, Überraaaaschung!!...)
... auch nasse Pilze! Richtige PilzSCHWÄMME, manche kurz vorm Zerfließen, Platzen, Auslaufen... Und am Ende gab es natürlich auch sechs nasse Pilzsucher, vor allem an den Hosenbeinen ;). Doch nicht zu schnell.
Blätter, nass in nass...
Viel Glibberiges war diesmal dabei, nicht alles lag am Regen:
Der blattartige Zitterling (Tremella Foliacea). Pablo zeigte ihn schon in seinem Beitrag:
Der warziger Drüsling/ Hexenbutter (Exidia Glandulosa):
Lila Kleinzeugs (Peter, wie war nochmal der werte Name? Buchen-Schlauchzitterling, Ascotremella faginea, Dankeschön)...
Es gab natürlich auch größere Pilze: Hier violette Rötelritterlinge (Lepista Nuda) und Trichterlinge (die gelben vermutlich Lepista Flaccida - danke Pablo), bunt gemischt und wie gesät...
Nicht immer jedoch in schönem Zustand. Über zersetzte und ertränke Pilze hätte man Studien betreiben und Bände schreiben können... Mach ich aber nicht.
An den Bäumen war einiges los...
Am Birkenstamm pilzt es...
Diesen schönen Baumpilz hat der Pablo wohl schon einmal gefunden und bestimmt (Merulius Tremellosus, Gallertfleischiger Fältling, danke!).
Auch Kleinstzeug gab es zu bestaunen...
(Zur Hilf'! Der Peter weiß bestimmt noch wie die kleinen Zebras heißen, ich aber nicht mehr): Jetzt weiß ih es: geweihförmige Hörnlinge, Xylaria hypoxylon):
Ästhetische weiße Tänzer im Moos: Erst dachte ich an die runzelige Koralle (Clavulina rugosa), jedoch wohl eher die Kammförmigen Koralle, Clavulina coralloides...
Speisepilztechnisch war vielerorts freilich Zurückhaltung angesagt. Maronen mit Frostschaden, vollgesogene Althallimasche, Stockschwämmchen jenseits von Gut und böse, Steinpilzuropas... nicht wirklich lecker...
Mit ein paar Ausnahmen:
Der flockenstielige Hexenröhrling (Boletus erythropus), war einer der Speisepilze, die man noch in schöner Verfassung finden konnte - ab ins Körbchen:
Ja ja, diese Filzröhrlinge und Rotfußähnlichen ... Von denen gab es doch einige zu sehen..
Auch die hübschen lila Lacktichterlinge (Laccaria laccata) waren noch frisch und bunt, sie wurden eifrig gesammelt...
Ein Blätternest, im Moosbaumkelch hübsch eingefasst...
Dort sind wir dann doch nicht heraufgeklettert. Wobei Pablo das sicher locker hinbekommen hätte...
Ein kleiner Exot, auch hier im Süden: Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri):
Farbkleckse im herbstlichen Buchenwald: Der rosa Rettichhelmling (Mycena rosea):
Auch die Amanita-Fraktion bot an diesem Spätherbsttag noch noch einiges auf:
Narzissgelber Wulstling (Amanita Gemmata) gab es in allen Größen zu sehen, hier in der kleinsten aufgeschirmten Variante, die ich je gesehen habe:
Fliegenpilze (Amanita muscaria) folgten. Hier ein Fliegenpilzkelch - doch keiner hatte Durst...
Unser allbekannter grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) gab sich auch diesmal die Ehre:
Nicht nur der grüne, auch der gelbe Knollenblätterpilz stellte sich vor (Amanita citrina):
Es bleibt giftig... Auch Panther trieben sich rings um uns im Buchenwald herum: Der Pantherpilz (Amanita pantherina):
Weiter gehts hier mit Teil zwei...: