Vorstellung Speisemorchelbiotop

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.925 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoBi.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    heute ist der Startschuss auch für die "Nordlichter" gefallen ;)
    Die ersten Speisemorcheln sind nun auch hier am Start. Nach dem Witterungsverlauf in der
    vergangenen Woche war auch damit zu rechnen. Der warme Regen zu Wochenbeginn und die relativ
    hohen Temperaturen unter der Woche machten jedenfalls Hoffnung. Man konnte die Natur quasi
    "explodieren" sehen.


    Für all diejenigen, die nach geeigneten Morchelbiotopen suchen, haben wir mal ein paar Fotos gemacht
    und Tipps zusammengestellt. Vielleicht hilft es ja?


    Fangen wir mit einigen Übersichtsaufnahmen an:






    Relativ lichter Wald mit jüngerem Baumbestand von z.B. Hainbuchen und Eschen. Der Waldboden nicht
    verkrautet, aber mit einem hohen Aufkommen an verschiedenen Frühblühern. In besseren Morchelbiotopen
    kommen hier bei uns vor: Anemonen, Schlüsselblumen, Waldveilchen, Frühlingsplatterbsen und Knabenkräuter.
    Hier eine kleine Auswahl von guten Zeigerpflanzen:






    Natürlich können wir da nur von unseren Erfahrungswerten sprechen, anderswo mag es vielleicht
    anders aussehen.


    An den von uns beschriebenen Standorten finden wir dann oftmals folgendes, wie auch heute :evil:




    Manchmal auch schon etwas angefressen :(



    Oder fast komplett zerlegt :cursing:



    Den Schnecken hat der Regen der vergangenen Tage wohl auch gut gefallen :rolleyes:


    Ein paar Suchbilder gefällig?






    Zum Abschluss Murphs erste Speisemorchel, die er ja dieses Jahr Markus (Calabaza) widmen wollte:



    Markus
    Die hat Murph nur für Dich gefunden. Hoffentlich treffen wir uns bald einmal ;)


    In diesem Sinne, allen ein schönes Wochenende und gute Funde wünschen


    Sabine & Holger

  • Hallo HoBis,
    Glückwunsch zu den ersten Speisemorcheln! Man freut sich über die ersten Exemplare doch in jedem Jahr neu wie bolle.
    Auf den Regen bin ich sehr neidisch. Bei mir ist es erschreckend trocken.

  • Hallo ihr drei Lieben,


    Sabine, Holger und Murph !


    Da habe ich doch gerade ganz gespannt Euren Beitrag gelesen, nachdem wir hier im Moment (wirklich im weitesten Sinn) gänzlich erfolglos unterwegs sind.


    Letztes Jahr wurde ich ja oft hoch genommen, wegen der regelmäßigen und heftigen Niederschläge bei uns.


    Dieses Jahr sieht es bislang gänzlich anders aus. Es ist alles viel zu trocken, die Temperaturen wären wirklich passabel.


    Ja, und dann sehe und lese ich von Murph. :sun::sun:


    Hat mich sehr gefreut, herzlichen Dank. :thumbup:


    Auch für die Beschreibung des Biotops ein Dankeschön, ich denke wir sind schon richtig unterwegs. Evtl. fehlt noch der richtige Blick, auch das will gelernt sein. Nächstes Wochenende nehme ich dann NiLa mit, sie hat bezüglich Verstecktem einen Finderblick.


    Heute habe ich mich mit dem sammeln von Bärlauchblütenknospen "begnügen müssen", die bereits nach Lebracs (Gerds) Rezept, # 8, eingelegt sind. :P


    Herzlichen Dank für diesen wieder einmal tollen Beitrag von Euch, den ich genossen habe. :sun:


    Und jetzt hoffe ich doch, dass Diego, Manni oder Sid für ihren Freund Murph endlich auch mal was finden. :evil:


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Genau so sieht's bei uns auch aus, Bäume, Grünzeugs, Boden, stimmt alles - bis auf die Morcheln ;(.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Die sind aber auch schwer zu sehen. Mei-o-mei!



    Sehr hilfreich der Bericht! :thumbup:
    Vergleichbare Örtchen sind citynah in Hamburg allerdings schwierig aufzufinden. Und ohne Auto wird es dann zum Akt auf die Suche zu gehen.
    Irgendwann aber trifft auch mich der Blitz und ich werde erleuchtet. :)

  • Hallo Ihr Lieben,


    zunächst herzlichen Dank für Eure Anmerkungen!
    Zu Craterelles Frage: Ja, Kalk ist unerlässlich, ohne Kalk keine Speisemorcheln. Wie hoch der Anteil sein muss,
    können wir allerdings nicht sagen.


    Beginnen wir mit Teil 2 zum Thema Morchelbiotope.
    Heute führte uns der Weg in unser bestes Gebiet. Es deckt sich ökologisch eigentlich mit dem Gestrigen,
    das Morchelaufkommen ist in der Regel aber um einiges höher. Dort findet man zeitlich etwas versetzt
    alle möglichen Farbvarianten, von grau über braun bis gelb kommen sie alle vor.
    Anfänglich war es etwas schwierig und wir fanden in der ersten Stunde rein gar nichts :(


    Doch dann ging es los und wir wurden mit reichlich Morcheln belohnt ;) Allerdings lag der Fokus heute
    auf dem Aufstocken unserer Bärlauchvorräte und wir haben keine mitgenommen.


    Hier ein paar Fotos zum Biotop:



    Der Weg in die Jagdgründe :)





    Hier zu sehen eine ehemalige Rückegasse (kein Weg). Diese Bereiche sind besonders ertragreich.
    Da stehen sie direkt in der Gasse und an den Rändern besonders zahlreich.
    Dieser Umstand ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass es "unsere" Morcheln gern warm mögen :sun:
    An sonnigen Standorten kommen sie immer zuerst. Nasse Füße finden sie doof, daher haben zumindest wir
    noch nie Speisemorcheln in Flussnähe oder Auwäldern gefunden.


    Abschliessend noch ein paar Funde von heute:






    Jetzt zu den Drückebergern:



    Der Versuch war nicht schlecht :cool:



    Diese hat noch eine Schippe draufgelegt, aber genutzt hat es nix :D


    Das soll es von uns zur diesjährigen Morchelsaison gewesen sein. Nun freuen wir uns auf Eure Fundberichte
    und wünschen allen maximalen Erfolg bei der Suche!
    Für uns ist Morchelsuche wie Meditation und der Frühling eine der schönsten Jahreszeiten :)



    Es grüßen ganz herzlich


    Sabine & Holger

  • Hallo liebe Sabine, hallo lieber Holger (und Hallo alle weiteren Pilzfreunde).


    Vielen Dank für Euren tollen Bericht.


    Ich bin seit meinem Geburtstag am letzten Sonntag morchelinfiziert ( siehe meinen Erstbeitrag http://www.pilzforum.eu/board/…14?highlight=morchel+2014 ) und ich hoffe, dass ich niemals mehr –ž geheilt–œ werde :)


    Euer Bericht hat mich daher sehr freudig erregt.
    Ich hoffe, einiges von mir Erlebtes ist dienlich, und ich hoffe durch euren Bericht anderes von euch und allen Pilzfreunden zu erfahren.


    Die letzte Woche bin ich 3 Mal zu meiner Erstfundstelle gefahren und außerdem am Freitag schlappe 5 Stunden :thumbup: an ca. 12 Stellen auf Pirsch gegangen.
    Morchelfunde: 0,000:nana:
    Andere Pilze: 0,000:nana:
    Aber an vielen Stellen habe ich ganze –žTeppiche–œ voll von blühenden Buschwindröschen, blühendem Scharbockskraut, blühenden Waldfeilchen und blühenden lilafarbigen Immergrün gefunden.:)
    Jetzt meine Fragen.


    Auf euren Morchelfundbildern sind praktisch keine Blüten zu sehen. Ist das tatsächlich dort bei euch überall im Wald so, dass die Pflanzen keine Blüten mehr haben? Oder sind nur bei den Fundstellen keine blühenden Zeigerpflanzen?
    Soll heißen –“ ist die Wachstumszeit der Morcheln erst dann, wenn die diversen Zeigerpflanzen gar keine Blüten mehr haben?
    Ist es möglich, dass bei euch die Pflanzen bereits ausgeblüht haben, bei uns im Osnabrückerraum ( regional natürlich auch andernorts ) aber dies erst später geschieht und somit die Morcheln später kommen?


    Fragen über Fragen. Liebe Pilzfreunde, bitte helft einem Infiziertem, dass er sich noch viel mehr Infizieren kann :P


    Hier im Übrigen mein aktueller Bericht von So, 06 04 2014-04-06 http://www.pilzforum.eu/board/thema-rimumo-rimugi


    Bis später, Kalli.

  • Moin Kalli,


    Zitat


    Auf euren Morchelfundbildern sind praktisch keine Blüten zu sehen. Ist das tatsächlich dort bei euch überall im Wald so, dass die Pflanzen keine Blüten mehr haben?


    wie man auf den Übersichtsaufnahmen der Biotope sehen kann, besonders im 2. Teil, sind die Frühblüher kräftig am Blühen. In Natura sieht es etwas anders aus, da ist alles bunt.


    Zitat

    Oder sind nur bei den Fundstellen keine blühenden Zeigerpflanzen?


    Ab und an verirrt sich auch mal eine blühende Zeigerpflanze in die Nähe der Morcheln. Ist aber seltener der Fall. Die Morchel, wie auf den Suchbildern auch zu erkennen, stellt sich dann lieber etwas abseits in die
    freieren Stellen.


    Zitat

    Soll heißen –“ ist die Wachstumszeit der Morcheln erst dann, wenn die diversen Zeigerpflanzen gar keine Blüten mehr haben?


    Nein


    Zitat

    Ist es möglich, dass bei euch die Pflanzen bereits ausgeblüht haben, bei uns im Osnabrückerraum ( regional natürlich auch andernorts ) aber dies erst später geschieht und somit die Morcheln später kommen?


    Wie schon gesagt, es steht gerade alles wundervoll in Blüte.


    Hier noch ein kleiner Richtwert.
    In Jahren mit "normalem" Witterungsverlauf kann man so etwa ab dem
    20. April auf Speisemorchelsuche gehen. Dann findet man in der Regel die ersten "Frühchen". Ab dem 1. Mai müssen sie da sein und erscheinen dann meist auch zahlreicher.


    Wir hoffen, das die Ausführungen ein wenig hilfreich sind ;)


    Liebe Grüße von


    Sabine & Holger