Weißer Corti an Fichtenzweig

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.775 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Ich hatte >in dieem Thema< schon kurz angedeutet, daß es an dem Zweig mit Panellus mitis und Exidiopsis grisea noch einen weiteren Pilz gab.
    Aus dem werde ich nicht schlau.
    Fundort ist eine kleine, schattige und feuchte Mulde neben einem Wanderweg im Odenwald auf ca. 400 m üNN; Fichtenhochwald; liegender, teils in Moos eingewachsener Fichtenzweig.


    Der Pilz ist dünn, vielleicht maximal so 500 µm.
    Nicht ablösbar (fest mit dem Substrat verwachsen), die Oberfläche glatt, etwas mehlig - körnelig.
    Der Geruch ist unbedeutend, mit KOH 20% zeigt sich keine Reaktion.
    Rhizomorphen sind nicht festzustellen, auch ein klar erkennbares Subikulum fehlt.


    Die Makroansicht:


    Zu den Mikrodaten:
    Der Pilz scheint keinen wirklichen Kontext zu besitzen, was ich erkenne sind viele Basidien und darunter eine dünne Schicht eher kurze, generative Hyphen mit Schnallen. Nur direkt am Substrat finden sich vereinzelt breitere, lange Hyphen, die aber auch dünnwandig zu sein scheinen. Also monomitisch?


    Etwas unsicher bin ich bei den Basidien. Sterigmen sehe ich nur zwei oder drei, aber an einigen Basidien scheinen mehr als vier Sporen anzusitzen.


    Dazu gibt es lange, zylindrische Zystiden, die recht weit aus dem Hymenium herausragen. Diese sind mit Tröpfchen gefüllt, sollten also schon Gloeozystiden sein. Dazu sind aber teils feine Kristalle zu erkennen, wenn auch wenige. Mit Melzer (letztes Zystidenbild) färbt sich der Inhalt an, läuft aber auch zusammen.




    Die Sporen sind elliptisch, bis maximal 8 µm lang und mit recht vielseitigem Inhalt gefüllt. Glatt, dünnwandig, amyloid (letztes Bild in Melzer, siehe auch letztes Zystidenbild oben. Sieht in meinem Mikro immer irgendwie türkis aus).


    Dazu gab's noch kleinere, runde Kügelchen, ebenfalls amyloid und nicht glatt. Das könnten Konidosporen oder Fremdmaterial sein.


    Wenn ich jetzt mal voraussetze, daß die Basidien mehr als vier Sporen tragen, dann lande ich am ehesten bei Sistotrema. Nur sollten dann die Sporen imalyloid sein?
    Amyloid sind sie. Dann wären die Basidien viersporig, der Eindruck fünfsporiger Basidien einer Überlagerung geschuldet, und ich komme immer noch nirgendwo raus mit der Merkmalskombi. Dann passt immer irgendwas nicht (Sporenform, Schnallen, Zystiden).


    Weiß jemand Rat?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Also das mit den vielsporigen Basidien hat sich erledigt. Bei weiterer Betrachtung finde ich nur maximal viersporige Basidien.


    Klar komme ich mit dem Pilz aber trotzdem nicht...



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo nochmal!


    Falls es interessiert:
    Den habe ich nun vorläufig mal auf Hypochnicium geogenium (Strohweißer Rindenpilz) getauft.
    Jedenfalls scheint da alles zu passen.



    LG, Pablo.