Weißer Knollenblätterpilz mit gerieftem Rand? (bzw. Amanita eliae?)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.690 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Naan83.

  • Hallo Pilzfreunde,


    hier ein aktueller Fund aus dem Odenwald, der mir ein bißchen Kopfzerbrechen bereitet. Amanita, weiß, mit Ring und Scheide, keine Fransen, keine Stacheln - eigentlich sollte das doch einer der weißen Knollenblätterpilze, vermutlich Amanita phalloides var. alba oder aber der Frühlingsknollenblätterpilz, Amanita verna sein...


    Allerdings erscheinen mir folgende Aspekte wiederum etwas untypisch:
    - die leichte Riefung des Hutrandes
    - der mit einem hellgraubraunen Randzone besetzte Ring sowie
    - die eher schwach ausgeprägte Knolle und Scheide


    Nun ist die Frage, liegt das innerhalb der Variationsbreite ?


    Funddaten:
    Odenwald, ca. 300-400 m über dem Meeresspiegel, Laubwald, vorwiegend Eichen und Rotbuchen, Pilz wuchs in weiterer Gesellschaft von Sommersteinpilzen, Frauentäublingen und Co.


    Hut: ca. 5,5 cm Durchmesser, vorweigend weißlich, seidig schimmernd, mit ganz leichten, pastelligen Beige- und Orangetönen, besonders im oberen Hutbereich und an Fraßstellen; wenige weiße Velumfetzen sitzen dem Hut auf.


    Gesamthöhe: ca. 12-14 cm


    Stiel: Der Stiel ist unterhalb der Manschette längsfaserig seidig, und nur oberhalb derselben genattert, unten teils mit Fetzen behängt; der häutiger Ring ist oberseits gerieft und mit bräunlichem Rand gebändert


    Knolle: Die Knolle ist schwach ausgeprägt und die Scheide nur angedeutet in einigen Fetzen vorhanden


    Geruch: eher unspezifisch


    Bilder zum Fund:









    Hier noch ein paar - leider z.T. etwas blaustichige- Drinnen-Fotos:







    Vielen Dank für eure Einschätzungen!

  • Guten Abend,
    deine Bilder sind von der Farbe her nicht so gut, aber ich würde u. a. Beiden in die Auswahl ziehen.
    Narzissengelber Wulstling –“ A. gemmata
    Isabellfarbener Wulstling –“ A. eliae


    Gruß Hans

    Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.


    Johann Wolfgang von Goethe


    Derzeitige PC 100 - 2 - 2 - 6 = 90 (23.10.14) :(

  • Hallo Anna,


    ich denke Hans könnte mit Amanita eliae, gut getroffen haben gerade der Ring passt sehr gut dazu

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Anna !
    für mich ist das am ehesten ein Amanita eliae der sieht aus wie ein Streifling mit Ring , A. Phallloides und dessen weisse Vertreter kann man alleine aufgrund der Hutrandriefung völlig ausschliessen , zu A. gemmata passt die Knolle nicht .
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo ihr drei!


    Danke für eure Hinweise!


    Amanita Gemmata, den Narzissengelben Wulstling, würde ich wie Harry anhand der Knolle ausschließen wollen, diesen Pilz kenne ich auch aus eigener Anschauung sehr gut.


    Amanita eliae, der Kammrandige Wulstling (wäre für mich ein Erstfund) passt nach näherem Hinsehen ganz gut. Danke für eure Hinweise, Hans, Harry und Mario! Wäre ja ein toller und nich gerade häufiger Fund, über den ich mich natürlich sehr freuen würde... :)


    Ich hatte diesen vielleicht vorschnell ausgeschlossen, da mir die Farben insgesamt hierfür zu weißlich und die Scheide zu stark entwickelt erschien. Jetzt finde ich auch Vergleichsbilder, wo gerade z.B. der Ring recht gut zu passen scheint. Danke auch für den Hinweis zum Ausschluss der weißen Knollenblätterpilze, Harry. Wenn man das mit der Hutriefung so kategorisch anwenden kann, ist das ja schon mal eine große Hilfe... :)


    Auf den Bildern in situ wirkt die Hutfarbigkeit übrigens leicht grünlich (--> Blätterdach), was aber nicht exakt mit der eigentlichen Farbikeit übereinstimmt, der Pilz ist wirklich fast weiß mit nur minimalen Anflügen von oranglich-pastelligen Tönen in der Hutmitte.

  • Ich hänge mich an die Amanita-eliae-Fraktion an. Für einen Knollenblätterpilz ist die Basis viel zu wenig knollig, diese müsste schon deutlich verdickt sein. Das kommt noch zu dem nicht passenden, da gerieften Hutrand dazu, auf den hopsing17 hingewiesen hat.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Anna!


    Aye, für mich auch eine eliae. :thumbup:
    Die Hutfarbe ist etwas blass, der Ring ziemlich kräftig. Aber der Rest passt mir ganz gut.
    Interessieren würde mich mal, wie tief ihr gebuddelt habt, um die Stielbasis herauszubekommen. Das ist wohl in dem Fall schon ein wichtiges Merkmal.


    Ach ja: Sorry. Portrait dauert noch ein wenig. Furchtbarer Umzug hier. Da komme ich kaum dazu, was zusammenzuschreibseln. :rolleyes:



    LG, Pablo.

  • Hallo Stephan und Pablo,


    Danke für eure Bestätigung. Ich denke ich werden den dann, sofern kein Wiederspruch mehr kommt, mal so einordnen... :thumbup:


    Und freu mich über den schönen Fund.


    Die Stielbasis musste ich ganz ordentlich aushebeln, sie saß recht tief, Pablo.