Zitzen-Riesenschirmling

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 3.619 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Guten Abend,
    heute habe ich diesen hübschen Riesenschirmling gefunden. Naja, so ganz riesig ist er nicht. Auf Grund der Hutform gehört er vermutlich zur Artengruppe Zitzen-Riesenschirmling (Macrolepiota mastoidea). Aber zu welcher Art der Artengruppe gehört er?


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    Zum Standort:
    Höhenlage: ca 300 m, Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg
    Topographische Karte 1:25.000 MTB 5320/14


    Untergrund: basischer Basalt, mit Lehm / örtlich mit Lösslehmüberdeckung.


    Laubwald (Rotbuche, Hainbuche), am Wegrand / Waldrand zu einer Straße hin.


    Merkmale des Pilzes:
    Hut: in der Mitte zitzenförmig, dicht feinschuppig, mittelbraun; zum Rand hin zunehmend aufgelockert feinschuppig auf beigem Grund, mit kontinuierlichem Übergang von der Hutmitte zum Rand
    Hutdurchmesser: 7 cm (nicht voll ausgebreitet)


    Fleisch: nicht rötend
    Geruch: schwach, seltsam (nicht "nach Pilz", kein mir bekannter Geruch - dazu gehört nicht viel :shy: )


    Stiel: 11 cm; Ring: einfach, herabhängend.
    knollige Stielbasis
    fein genattert, aber mit geringem Kontrast zum Untergrund


    Soweit meine Beschreibung. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.


    Nach HORAK lande ich bei Macrolepiota rickenii (Hutdurchmesser kleiner als Stiel-Länge, die Beschreibung des Hutes und Hutdurchmesser passen).


    Wie ist Eure Meinung dazu?


    Viele Grüße
    Lothar


  • Nach HORAK lande ich bei Macrolepiota rickenii (Hutdurchmesser kleiner als Stiel-Länge, die Beschreibung des Hutes und Hutdurchmesser passen).


    Genau so sehe ich das auch, Lothar! :thumbup:


    In letzter Zeit gab es viele Anfragen bzgl. diverser Riesenschirmlinge in diesem Forum.
    Ich hatte erst kürzlich etwas zu einer Art geschrieben, die ich ebenfalls für M. rickenii hielt. Siehe hier.


    Nobi

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  • Vielen Dank Nobi!
    Ich war völlig irritiert, dass ich bei einem Pilzschlüssel an einer Stelle lande, bei der alle Angaben zu stimmen scheinen. Normalerweise gibt es immer was, was anders aussieht, oder es geht um Merkmale, die ich mit meiner Ausstattung nicht sehen kann (Muster auf den Sporen etc.). Mich hat das sehr skeptisch gemacht.


    Das Tintlings-Heft muss ich mir noch beschaffen.


    Ich habe heute in Gießen zwei Standorte mit Pilzen gefunden, die zu Macrolepiota s.l. gehören sollten. Fotos habe ich gemacht. Die Schirme sind noch nicht offen, aber morgen bin ich wieder dort.


    Viele Grüße vom Nordrand des Vogelsberg-"Gebirges" in Mittelhessen
    Lothar
    [hr]
    Ergänzung:
    in der Datenbank Species fungorum wird Macrolepiota rickenii nicht als Art geführt sondern mit Macrolepiota mastiodea synonymisiert.


    Viele Grüße
    Lothar


  • in der Datenbank Species fungorum wird Macrolepiota rickenii nicht als Art geführt sondern mit Macrolepiota mastiodea synonymisiert.


    Man kann natürlich verschiedener Auffassung sein. Deshalb habe ich bewusst auf den Tintlingsartikel verwiesen, weil hier ein Praktiker und Enthusiast seine Erfahrungen einbringt - mit ausführlicher Literaturrecherche, Schlüsseln, Bildern u.v.a.m.


    Und auch species fungorum ist nur so schlau wie die Leute, die es füttern. Bei wenig bekannten kleinen Ascomyceten gibt es zum Teil gravierende Fehler! Also, immer kritisch bleiben!


    Nobi

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