Die Genese einer Blätterteigtasche

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.842 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lebrac.

  • Bei unserem letzten Wochenendausflug hatten wir uns vorgenommen eine regionale "Legende" die sog. Sieben-Brüder-Eiche kennenzulernen. Hier sind dem Namen entsprechend 7 Eichen an einem Punkt verwachsen. Die Volksage besagt, dass hier sieben Brüder, mit jeweils einer Eichel in der Tasche beerdigt wurden. Den Rest könnt ihr euch denken ...


    Als nun also der Junior als Erster den alten Riesen erklomm' hieß es plötzlich "Hier sind Ochsenzungen!". Wir hatten den Pilz bereits im letzten Jahr gefunden, jedoch nicht verwertet. Dies sollte sich dieses Jahr ändern.


    Bezüglich der Zubereitung hatte ich mir Rat bei "dermatze" (beste Grüße) geholt und geplant den Pilz auf süße Art und Weise zuzubereiten. Für alle Interessierten hier nun mein Erfahrungsbericht.




    Konsistenz und Aussehen des frischen Pilzes sind super. Man hat tatsächlich den Eindruck es hier mit einem Stück Fleisch zu tun zu haben. Bei den Angelsachsen wird die Ochsenzunge / der Leberreischling (Fistulina hepatica) daher auf als "Beefsteak Fungus" oder "Poor Man's Beefsteak" bezeichnet. Warum er als Steak des armen Mannes bezeichnet wird sollte ich noch erfahren.


    Erst einmal galt es den Pilz richtig vorzubehandeln. Bei den Engländern hieß es "in Milch einlegen". Also, ähnlich Wildfleisch, das Ding 24 Stunden ab in die Milch; dies sollte die Gerbstoffe etwas auswaschen sowie den "metallischen" Geschmack des Pilzes mildern. Was verda**t nochmal ein metallischer Geschmack ist sollte ich auch noch herausfinden, hatte ich doch wenig Vorstellung davon.



    So ansprechend der Pilz vor dem Einlegen aussah, so bedenklich stimmte mich der Geruch nach dem Milchbad. Hier zweifelte ich zunächst ein wenig, ob ich ihn tatsächlich weiterverarbeiten sollte. Da der Pilz jedoch frisch war, ich sauber gearbeitet und die "Zubereitungs-Vorschriften" eingehalten hatte, fuhr ich fort und begrub meine Zweifel.


    Eigentlich hatte mir "derMatze" empfohlen den Pilz süß in Eierkuchen einzudrehen. Da mir Blätterteig jedoch ebenso brauchbar und leichter handhabbar erschien nutzte ich diesen.


    Nachdem die Sache also nun "eingepackt" und leicht gebräunt war, schöpfte ich neue Hoffnung. Schlussendlich gab ich noch 'ne schöne Prise Rohrzucker über jede Tasche um eine Karamell-Kruste zu erzeugen.


    Das Ergebnis; sah lecker aus und roch gut. Meinen "Mitessern" hat es auch gut geschmeckt (hatte ich zuviel Zucker genutzt :/ Die Dinger waren süß wie die Hölle, warscheinlich hätte man mit der Dosis Zucker alles geniessbar machen können :whistling: :rolleyes: ); nur ich konnte mich nicht so recht mit einer gewissen Geschmacksnuance anfreunden.


    Zitat

    I think it was [his smell]! Yes, it was this!

    Der Geruch des in Milch eingelegten Pilzes hatte mich verfolgt. Nun sollte ich erfahren was es heißt, wenn etwas "metallisch" schmeckt. Meiner Meinung nach schmeckte der Pilz wie er roch; und das war nicht mein Ding. Den vielzitierten, sauren Geschmack konnte ich nicht ausmachen.





    Fazit: Eine Erfahrung die man durchaus mal machen kann aber nicht muss. Dementsprechend würde ich niemanden zu- oder abraten den Pilz mal zu probieren; ich selbst werden ihn zukünftig lieber im Wald bewundern und auch dort belassen. Geschmacklich für mich also tatsächlich eher "poor" als delikat.


    Mahlzeit!:plate:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Der aufgeschnittene Pilz, macht seinem Namen ja alle Ehre 8|


    Die Eiche finde ich toll!!

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Hallo Earl,
    vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
    Ich habe ihn mal wie Szegediner Gulasch, also mit Sauerkraut und sehr viel Paprika zubereitet und fand, dass er wirklich ein passabler Fleischersatz ist.
    VG
    Gerd