Pilzimpressionen der letzten Tage

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 8.409 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grünling.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    Hier wieder eine kleine Zusammenstellung von Raritäten und alltägliche Pilze:


    Amethystfarbige Koralle
    RL Pilz / Kein Speisepilz

    Mischwald / Kalk


    Hasenröhrlinge
    RL Pilz / Kein Speisepilz

    Laubwald (Eiche, Buche), Kalk


    Birkenpilz
    Rasenfläche unter einzelner Birke


    Trompetenpfifferling
    Mischwald / Sauer

  • Hallo Andreas,


    tolle Bilder,- Klasse. Mein Favorit ist (optisch) der schon etwas betagte Trompetenpfifferling. Mit dem nähm ich am Fotowettbewerb teil. :)
    Meine Stimme haste!
    Der Birkenpilz ist mir so noch nicht untergekommen, "meine" hatten bislang immer schmalere Stiele.


    Danke fürs herzeigen!


    Gruß Thomas

  • Zum Hasenröhrling schreibt Wikipedia, er sei essbar - es gebe aber Unverträglichkeiten und an Portugals Küsten giftige Sorten.
    Ihm pauschal die Eignung als Speisepilz zu entziehen scheint nicht ganz richtig zu sein, oder gibt es da neuere Informationen?

  • Hallo zusammen,


    Vielen Dank für eure lobenden Worte ;)


    Zitat

    Ihm pauschal die Eignung als Speisepilz zu entziehen scheint nicht ganz richtig zu sein, oder gibt es da neuere Informationen?


    Ja, er ist essbar. Aber aufgrund des Rote Liste Status kennzeichne ich essbare Pilze immer mit (RL Pilz / kein Speisepilz) ;)

  • Der Hasenröhrling wäre zwar essbar, ist aber schützenswert. Von giftigen Arten in Europa, die dem Hasenröhrling ähnlich sehen oder gar in derselben Gattung sein sollen, weiß ich nichts.

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Auch auf die Gefahr hier jetzt gleich Mecker zu bekommen:
    mich erinnert der oben gezeigte Birkenpilz eher an eine Heide-Rotkappe.
    Allein schon wegen dem keuligen Stiel und der doch sehr starken schwarzen Schüppchen.
    Aber trotzdem Respekt für die schönen Bilder

  • Stimmt, mir sah der Birkenpilz von anfang an etwas zu rotkappig aus, hatte mich aber nicht getraut, hier Andreas' Meinung in Frage zu stellen :D

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    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()


  • Hallo zusammen,


    Aber aufgrund des Rote Liste Status kennzeichne ich essbare Pilze immer mit (RL Pilz / kein Speisepilz) ;)



    Hallo Andreas,


    die Rote Liste sagt nichts über Essbarkeit und Sammelverbote aus, die Rote Liste ist vollkommen unbedeutend, sie sagt nichts aus, was für Pilzsammler bedeutend ist interessant ist , keine Verbote, noch Beschränkungen, das ist ein Irrtum den die meisten unterliegen. Pilzsammler brauchen keine Rote Liste, alle Verbote, Beschränkungen usw. regelt das Artenschutzgesetz und nicht die Rote Liste.



    Pilze sterben nicht aus weil sie gesammelt werden, sondern weil ihre Habitate, wo sie wachsen zerstört, oder besser gesagt vernichtet werden. Hierzu kommen noch Umwelteinflüsse ( Luftverschmutzung, Dünger, Wasserhaushalt usw.)
    Man braucht doch heute nur durch die Wälder gehen, da weiß man doch wo die Ursachen liegen.


    Verabschiedet Euch bitte von der Roten Liste sie ist der größte Unsinn, man sollte sich auch mal anschauen wie sie erstellt wird und wer das macht.


    Gruß Jens

    Praktiker haben Deutschland wieder aufgebaut und Theoretiker richten es zu Grunde!

  • Hallo zusammen,


    Kann euch beruhigen, es ist ein Birkenpilz. Ich habe schon oft Birkenpilze mit kräftigen, dichten und schwärzlichen Stielschüppchen gefunden. Birkenpilze sind sehr veränderlich ;)


    Anbei noch weiteres Bild von einem Birkenpilz vom Standort:


  • Hallo Andreas,


    tolle Fotos wie immer...der Hammer!


    AUch wenn ich jetzt Gefahr laufe verhauen zu werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sich um einen Birkenpilz handelt. Ich denke da eher an eine schwarzschuppige Rotkappe, die steht ja auch unter Birken.

    Frischer Wind durchkreuzt die Felder nur noch Stille weit und breit und fuer den Moment hier draußen spuere ich die Ewigkeit...


    Chipcounter: 113

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    Nein, es sind mehr oder weniger gewöhnliche Birkenpilze. Ich weiß nicht wie die Bilder bei euch auf dem Bildschirm dargestellt werden, aber für mich sind sie fast wie in Natura und so wie ich sie gefunden habe. Die Pilze hatte eine haselnussbraune Kappe. Rotkappen haben stets rotorange bis ziegelrote Kappen.


    Bevor ich euch die unbearbeiteten RAW Bilder hier zeige, habe ich aber noch eine Gegenfrage:


    Wieso glaubt ihr hier an Rotkappen ?


  • Laut meinen Büchern hat der Birkenpilz einen helleren schmaleren Stiel. Und bei weitem nicht so viele dunkelbraune, bzw schwarze Schuppen.
    Bei mir hier auf dem Bildschirm kommt die Hutfarbe in Richtung eines dunklen Ziegelrot an.
    Das Bild, das ich hier sehe, kommt dem Aussehen nach fast identisch mit der Heiderotkappe aus meinen Büchern rüber. Aber das ist jetzt alles graue Theorie. Die fachliche Diskussion kann ich hier natürlich nicht bestreiten.

  • Hi Veronika,


    Danke für deine Meinung. Ziegelrot wäre ja eine Katastrophe 8| Bei mir sind die braun. Hänge nun man die unbarbeiteten Bilder (nur verkleinert und geschärft) ran:



    Und jetzt zum Vergleich die Heide-Rotkappe:



    Wie man sieht gibt es deutliche Unterschiede zwischen Heide-Rotkappe und Birkenpilz. Der Pilze im Formenkreis der Birkenpilze sind sehr veränderlich, demnach kann diese Pilzart mal mehr und mal weniger ausgeprägte Stielschuppen aufweisen ;)

  • Ich hab bei dem obigen Beitrag mal noch ein Bild aus meinem Buch angehängt. Kannst ja mal vergleichen.
    Das oberste Bild zeigt den Birkenpilz und unten die Eichen-Rotkappe. Da ist auch noch ein Bild der Heiderotkappe, die hat noch mehr schwarze Schuppen am Stiel. Dein Pilz hier hat jedenfalls definitiv sehr viele schwarze Schuppen am Stiel. Gibts denn mikroskopische Merkmale der Unterscheidung?


  • Gibts denn mikroskopische Merkmale der Unterscheidung?


    Nein, nicht dass ich weiß. Es gibt sehr wohl diverse Mikromerkmale, um die einzelnen Rotkappen (z.T. Inhalt von Kaulozystiden grau, hyalin, dunkelbraun...) und Birkenpilze (Zylindrozyten zahlreich, selten usw.) zu unterscheiden.


    Grundsätzlich gilt:
    Birkenpilze haben eine zu kurze Huthaut, im Alter beugen sich die Röhren so bauchig hervor, dass man sie von oben aus sehen kann. Außerdem gibt es hier grundsätzlich keine Rottöne auf dem Hut, sondern immer grau, graubraun, kastanienbraun, weniger häufig auch gelbbraun oder sogar graugrünlich.


    Rotkappen haben eine überstehende Huthaut und eine lange sehr flache Röhrenschicht. Sie sind auch die etwas robusteren, festfleischigeren Pilze. Die Hutfarben reichen von orangebraun über orangerötlich bis hin zu fast gelborange, rotbraun, dunkel rötlich.


    Verfärben tun sich recht viele von ihnen, und zwar in ganz unterschiedlichen Farben, z.B. graugrün, rötlich, dunkelbraun, graubraun. Dabei sind die Birkenpilze bzw. die hier nicht erwähnten "Raufüße" oftmals diejenigen, die sich grün, blau oder rötlich verfärben, während die Rotkappen gerne dunkelgrau werden.


    Hinweis: Die Färbung bezieht sich hier auf die Reaktion des Hut- oder Stielfleisches mit der Luft.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Damit wäre für mich jetzt die einzige Möglichkeit, diesen Pilz eideutig zuzuordnen, die Frage, hat dieser Pilz eine kurze oder überstehende Huthaut. Auf den Bildern in meinem Buch erkennt man das bauchige Hervortreten der Lamellen beim Birkenpilz. Die Frage der Verfärbung und Konsistenz des Fleisches kann nur Andreas beantworten. Die Hutfarbe ist wohl stark variabel und liegt zum Teil im Auge des Betrachters.
    Ach so, was ist mit einer langen Röhrenschicht gemeint?

  • Die Röhrenschicht besteht aus langen Röhren, ähnlich wie beim Breitblatt die Lamellen sehr breit sind. Ich denke doch mal, dass das damit gemeint ist.

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