Björns Pilzlexikon for runaways, Lektion 1: Dachpilze

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 12.066 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Nach so vielen Fragestellungen und Pilzbestimmungen gönne ich mir grad mal einen Beitrag in eigener Sache, in der ich euch mein diesjähriges Spezialgebiet vorstellen möchte: Die Dachpilze (Pluteus).


    Nun werden euch sicher Namen einfallen wie Rehbrauner Dachpilz (Pluteus cervinus), Löwengelber Dachpilz (Pluteus leoninus) oder Grauer Dachpilz (Pluteus salicinus). Dies sind ohne Ausnahme Pilze mit recht ansehnlicher Statur, Hüten bis über 100 mm Breite und recht schönen, mehr oder weniger intensiven Farben (braun, grau, gelb).


    Andere werden sich fragen, was ist überhaupt ein Dachpilz? Dachpilze, botanisch Pluteus, bilden eine Gattung mit etwa 45 mitteleuropäischen Arten, die systematisch zu den Pluteaceae gehören, also zu den Dachpilzverwandten. Wenig aussagekräftig, werden einige lauthals rufen. Klettert man die Taxonomieleiter rauf, dann gehört die Familie Pluteaceae, in der sich übrigens noch die Scheidlinge (Volvariella) befinden, in die Ordnung Agaricales, Champignonsartige.


    Also zur Übersicht unsere erarbeitete Systematik:


    Agaricales (Champignonsartige)
    -----Pluteaceae (Dachpilzverwandte)
    ----------Pluteus (Dachpilze)
    ----------Volvariella (Scheidlinge)
    -----Entolomataceae (Rötlingsverwandte)
    ----------Clitopilus (Räslinge)
    ----------Entoloma (Rötlinge)
    ----------Rhodocybe (Tellerlinge)


    Die oben aufgelisteten Gattungen enthalten allesamt Arten mit rosafarbenem oder rosabraunem Sporenpulver. Man teilt sie wie folgt ein: Sind die Lamellen am Stiel angewachsen, so hat man einen Rötlingsverwandten vor sich. Hier kommt es noch darauf an, ob die Lamellen dann gerade angewachsen sind, am Stiel herablaufen oder die Sporen eine Längsstreifung aufweisen (= Clitopilus). Sind die Lamellen dagegen frei, handelt es sich um einen Dachpilz oder um einen Scheidling. Dachpilze wachsen dabei auf Holzresten, gerne an Strünken oder vergrabenem Holz, während Scheidlinge überwiegend auf Humus (Pflanzenreste, zwischen Rindenmulch, bei V. bombycina, Wolliger Scheidling, auch Holz) erscheinen und an der Stielbasis Hüllreste des Gesamtvelums (Velum universale) zeigen.


    Zum Thema "was sind Dachpilze und woran erkenne ich einen solchen?": Der Dachpilz hat also nach obigen Infos schonmal freie Lamellen sowie rosafarbenes oder rosabraunes Sporenpulver. Die 45 Arten, die in Mitteleuropa bislang nachgewiesen wurden, bilden kleine bis mittelgroße, in seltenen Fällen große Fruchtkörper mit Hüten von 6 bis 120 (140) mm, die Hutfarbe ist braun, grau, gelb, graubraun, rosabraun, orangegelblich, orangerötlich oder weiß. Die Hutoberfläche kann glatt, samtig oder aderig gerunzelt sein (= wichtiges Bestimmungsmerkmal!). Der Stiel ist oft "berindet", das heißt, auf weißlichem Hintergrund fein bräunlich oder graubräunlich überfasert, dies ist vor allem beim Rehbraunen Dachpilz (P. cervinus) gut erkennbar. Der Standort ist, wie oben bereits kurz erwähnt, oft (immer?) Holz, ob dies nun über- oder unterirdisch liegt, spielt keine Rolle.


    Jetzt dürfte noch interessant sein, ob man die Dachpilze in die Pfanne hauen könnte...meine Antwort darauf: ja, man könnte, aber besonders viel wird man davon nicht haben. Die typischerweise recht zerbrechlichen Pilze (das Fleisch ist oft recht dünn, daher bricht der Hut sehr schnell vom Stiel ab!) geben nicht viel her, zumal sie oft einzeln oder in kleinen Gruppen erscheinen. Im Grauen Dachpilz (Pluteus salicinus) wurden zudem psilocybinähnliche Substanzen nachgewiesen, die bei ausladendem Genuss durchaus zu Halluzinationen und Rauschzuständen führen können. Alle anderen Dachpilze, deren Hutbreite kaum die 50 mm überschreitet, gelten als wertlos.


    Wer unter das Mikroskop schaut, wird das eine oder andere Mal mit interessanten Strukturen belohnt. Ausschlaggebend für eine genaue Bestimmung sind die sog. Hutdeckschicht (HDS), also die oberste Schicht der Hutoberfläche, welche oft anders gefärbt ist als das darunterliegende Fleisch (im Querschnitt gut erkennbar, Lupe!), die Sporengröße und -form, die meistens zwischen 5-10 µm liegt (kugelig, breitelliptisch) sowie das Vorhandensein von Zystiden und deren Gestalt. Zystiden sind Endzellen, die steril sind und sonst keine weitere Bedeutung zu haben scheinen (haben sie sicherlich, nur ist sie noch nicht erforscht). Je nachdem, wo sich diese Zystiden befinden, nennt man sie Cheilozystiden (Lamellenschneide), Pleurozystiden (Lamellenfläche), Pileozystiden (Hutoberfläche) oder Kaulozystiden (Stieloberfläche). Bei Dachpilzen treten am häufigsten Cheilo-, Pleuro- und Kaulozystiden auf. Es ist von Bedeutung, ihr Vorhandensein festzustellen. Sie stehen z.T. sehr weit heraus und sind daher bereits unter der 100fachen Vergrößerung erkennbar.


    Aufgrund geringer "Literaturdichte", was die Gattung Pluteus angeht, besteht an dieser Stelle Forschungsbedarf, den ich hiermit ein wenig decken möchte. Die bisherigen und alle noch kommenden Funde werden irgendwann in ein Buch verpackt und herausgegeben (so stell ich es mir jedenfalls gerade vor:D ich Anfänger...).


    So aber zur Sache jetzt, bevor euch langweilig wird bei dem Geschwafel, kommen jetzt mal ein paar Bildchen. Der Beitrag hier behandelt zunächst die kleinhütigen Dachpilze, d.h. mit Hüten unter 20 mm. Diese müssen schon gezielt gesucht werden ;)


    Die Nachweise gelten für NRW und sind bezogen auf eigene Funde.
    -----------------------------------


    1. Kleinster Dachpilz
    Pluteus exiguus (Pat.) Sacc. 1887


    Beschreibung: Hut 4-10 mm breit, gewölbt bis breit halbkugelig, blass ockerbräunlich, mit fein samtiger, körniger Oberfläche, Rand etwas gerieft. Lamellen frei, anfangs weißlich, jedoch recht früh mit deutlichem Rosaton. Stiel bis 30 mm hoch, weißlich, ganz fein überfasert, durch herabfallenden Sporenstaub bisweilen rosabräunlich gefärbt. Sporen 5-8,5x5-6,5 µm, rundlich bis breitelliptisch, glatt, mehr oder weniger blass bräunlich, vereinzelt mit Tropfen. Basidien 4sporig. Cheilozystiden 25-35x12-16 µm, bauchig mit deutlich verschmälertem "Kopfteil", Kaulozystiden ähnlich, 30-40x10-15 µm.
    Fundort: 30.08.2011, Gemünd (Nationalpark Eifel), an einem teilweise vergrabenen Holzstück von ?Quercus (Eiche), 1 Exemplar.
    Verbreitung: selten, aber vermutlich häufig übersehen (1 Nachweis).


    pluteuiguus1a.jpg


    pluteuiguus1b.jpg


    2. Haariger Dachpilz
    Pluteus hispidulus (Fr.) Gillet 1876


    Beschreibung: Hut 4-12 mm breit, schon früh flach ausgebreitet, auf weißlichem bis grauweißlichem Grund fein graubräunlich überfasert, z.T. auch mit abstehenden Härchen, vor allem gegen den Rand. Lamellen frei, lange weißlich bleibend, im Alter rosafarben. Stiel bis 25 mm hoch, weißlich, fein weißlich überfasert. Sporen 5,5-7x5-6 µm, kugelig, glatt. Basidien 4sporig. Cheilozystiden 40-60x10-15 µm, dick bauchig mit verschmälerten, z.T. verbogenen "Kopfteil", sehr zahlreich. Pleurozystiden keine vorhanden. Kaulozystiden keine vorhanden. HDS aus parallel liegenden Hyphen, die an bestimmten Stellen recht weit aufsteigen und somit deutlich abstehen (sie verursachen die haarige Oberfläche). Die Stieloberfläche ist jedoch mit abstehenden, septierten Hyphen übersäht, welche an der Spitze etwas verdickt sind (siehe unterstes Bild!)
    Fundort: 13.09.2011, Kerpen (Erftkreis, westl. von Köln), an liegendem, mit Moos besetztem Stamm von Fraxinus (Esche), gesellig wachsend.
    Verbreitung: vermutlich nicht selten, bisher 1 Nachweis.


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    pluteushispidulus1b.jpg


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    pluteushispidulus1f.jpg


    3. Runzeliger Dachpilz
    Pluteus phlebophorus (Ditmar) P. Kumm. 1871


    Beschreibung: Hut 5-25 (40) mm breit, flach ausgebreitet, manchmal zentral etwas gebuckelt oder vertieft, von dort aus radial bis zum Rand gerunzelt, aber nicht aderig (vergleiche dazu Pluteus thomsonii), hasel- bis kastanienbraun, graubraun. Lamellen frei, jung weißlich, mit zunehmendem Alter schnell rosabräunlich werdend. Stiel bis 50 mm hoch, ziemlich zerbrechlich, weiß, auf ganzer Länge fein weißlich überfasert. Sporen 6,5-8x4-6 µm, breitelliptisch, glatt, ohne Tropfen. Basidien 20-30x5-7,5 µm, zylindrisch, 4sporig. Cheilozystiden 45-60x6-15 µm, schlank bauchig mit unterschiedlich deutlich verschmälerter Spitze, nur verstreut. Pleurozystiden 55-75x16-22 µm, mehr oder weniger bauchig mit verschmälerter Spitze, nur vereinzelt. Kaulozystiden keine gefunden. HDS aus blasig-kugeligen Zellen, hyalin, vereinzelt auch mit bräunlichem Inhalt.
    Fundort: 13.09.2011, Kerpen (westl. von Köln), scheinbar auf Erde (vergrabenes Holz?), 2 Exemplare.
    Verbreitung: selten (nur 1 Nachweis).


    pluteusphlebophorus1a.jpg


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    pluteusphlebophorus1d.jpg


    pluteusphlebophorus1e.jpg


    4. Flockenstieliger Dachpilz
    Pluteus podospileus f. minutissimus (Maire) Vellinga 1985


    Beschreibung: Hut 4-12 (15) mm breit, halbkugelig bis flach ausgebreitet, zentral bisweilen leicht gebuckelt, blass bräunlich mit deutlich dunklerer Mitte, scheinbar auf hellem Grund ganz fein bräunlich flockig überfasert, gegen den Rand gerunzelt/gerieft. Lamellen frei, anfangs weißlich, später mit leichtem Rosaton. Stiel bis 25 mm lang, weißlich, etwas durchscheinend wirkend, wenig bis nicht flockig (flockig bei f. podospileus). Sporen 5-6x4,8-6,1 µm, kugelig, glatt, hyalin. Basidien 15-22x5-6 µm, zylindrisch, 4sporig. Cheilozystiden 60-120x15-25 µm, schlank bauchig bis fast zylindrisch, gegen oberes Drittel etwas verengt und an der Spitze leicht verdickt/kopfig, in der Form recht variabel. Pleurozystiden 60-75x15-20 µm, keulig, an der Spitze nicht verschmälert. HDS aus blasig-keuligen Zellen mit bräunlichem Inhalt, darunter parallel verlaufende Hyphen. Kaulozystiden keine gefunden.
    Fundort: 06.08.2011, Jülich, an humusreichem Wegrand, scheinbar auf nackter Erde, 2 Exemplare.
    Verbreitung: selten (bisher nur 1 Nachweis).


    pluteuspodospileus1a.jpg


    pluteuspodospileus1b.jpg


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    So das war's für jetzt erstmal, es wird eine Fortsetzung geben, sobald ich neues Dachpilzmaterial habe (P. cervinus, P. salicinus, P. ephebeus usw.).


    lg björn

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    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

    • Offizieller Beitrag

    Danke Björn!
    so macht lernen Spaß! Ich habe mir das ausgedruckt und abgeheftet, ich hoffe,das ist ok.
    Wenn du ein Buch rausbringst (oder zwei, oder drei...) dann möchte ich hier schon mal vor bestellen ;)
    Wirklich toll erklärt, vielleicht kommt sowas ja auch noch zu anderen Arten/Gattungen/Ordnungen ;) Ich würde mich sehr freuen!


    Liebe Grüße,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Hallo Björn,


    sensationelle Präsentation auf wissenschaftlichem aber auch verständlichem Niveau, danke fürs Einstellen.


    Werde in Zukunft auf diese Arten ein größeres Auge werfen.



    Gruß Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips


  • Wirklich toll erklärt, vielleicht kommt sowas ja auch noch zu anderen Arten/Gattungen/Ordnungen ;) Ich würde mich sehr freuen!


    Vielen Dank, es freut mich, dass es verständlich rüberkommt, ich hatte schon Bedenken, dass das ganze Gefasel eh niemanden interessiert und sich jeder nur die Bilder kurz anguckt :shy:


    zu anderen Arten oder Gattungen (Ordnungen wären etwas sehr umfangreich) könnten auch solche Beiträge folgen, Material hätte ich soviel, dass Du locker eine Straße bis zum Mond mit Ausdrücken pflastern könntest :D


    lg björn

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  • Hallo, björn,


    Alles in Allem hochinteressant!
    Du hast es fertiggebracht, bei mir Interesse zu wecken,
    wo vorher keines oder wenig war.


    Danke, weiter so


    LG
    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Vielen lieben Dank für Deine wertvollen Infos hier! Ich habs mir auch schon ausgedruckt :)

    Frischer Wind durchkreuzt die Felder nur noch Stille weit und breit und fuer den Moment hier draußen spuere ich die Ewigkeit...


    Chipcounter: 113

  • Das ist von Breukhoven. Die haben auch ihre eigene Webseite:


    Breukhoven. Da könnt ihr ja gerne mal gucken. Ich habs 2004 beim Herrn Pätzold (Schwarzwälder Pilzlehrschau) gekauft.


    lg björn

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  • Hi Björn,


    habe beim rumstöpern deinen Beitrag gefunden. Ist ja echt supi-habe, ich mir auch gleich ausgedruckt. Mit den Dachpilzen tu ich mich etwas schwer umso schöner deine Unterlagen dafür nutzen zu dürfen.


    Vielen Dank für deine Mühe
    LG Heike

  • Hallo Björn,


    auch ich muss mich bei dir mal für die unzähligen Beiträge bedanken. Du machst dir immer so viel Mühe und meistens verstehe ich es sogar.;) Und das, obwohl es sich nicht mal um Röhrlinge handelt....


    Immer weiter so, ohne dich wäre das Forum sehr viel ärmer!!!
    Lieben Gruß
    Ingo


  • Genau, ohne mich wäre das Forum weniger arm :D


    Pluteus exiguus (1) wurde gestern nochmal gefunden. Der Standort lässt sich wohl so beschreiben: trockene Wegränder, welche halbschattig liegen und locker mit Brennnesseln besetzt sind.


    lg björn[hr]
    5.Kleinster Dachpilz
    Pluteus nanus (Pers.) P. Kumm. 1871


    Beschreibung: Hut 20-40 mm breit, jung etwas konisch, aber schnell flach ausgebreitet bis breit gebuckelt, bei Feuchtigkeit etwas glänzend, zum Rand hin deutlich streifig gerieft, graubraun, zum Rand hin heller und mehr grau als braun. Lamellen frei, rosabraun. Stiel bis etwa 60 mm hoch und etwa 3-5 mm breit, schmutzig weißlich, teils etwas verdreht wirkend, zylindrisch.
    Sporen 6,5-8x5-6 µm, breitelliptisch, einige fast kugelig, blass bräunlich gefärbt, mit deutlichem Apikulus. Basidien 20-30x7-8 µm, 4sporig, ohne Basalschnallen. Cheilo- und Pleurozystiden zahlreich, 50-60x16-24 µm, bauchig spindelig bis flaschenförmig mit verschmälerter Spitze. Hutdeckschicht bestehend aus hymeniform angeordneten, keuligen Zellen. Diese sind braun und 50-60x18-22 µm groß. Unter dieser Schicht liegt eine dickere Lage ungeordneter, hyaliner Hyphen.
    Fundort: Bergisches Land 05.V.2012, an abgestorbenem Laubholz (evtl. Weide).
    Verbreitung: gut verbreitet, kann jedoch leicht übersehen oder mit anderen Dachpilzen verwechselt werden.
    Bemerkung: Hymeniform bedeutet, dass die (Hut-)Oberfläche komplett oder teilweise aus mehr oder weniger keuligen bis blasigen Zellen besteht, deren Anordnung an eine Fruchtschicht aus Basidien erinnert.





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