Drei Raritäten

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.542 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Hallo zusammen,


    In den letzten Tagen konnte ich wieder einige kleine Raritäten an entsprechenden Stellen finden, da wäre im Moor der stark gefährdete und seltene Moor-Röhrling (Suillus flavidus):



    An einer Waldkante, Pappelwäldchen mit eingestreuten jungen Eichen die ebenfalls seltene Eichen-Rotkappe (Leccinum quercinum):



    Und zum Schluß der Habichtspilz (Sarcodon imbricatus) der ebenfalls sehr rückläufig, gefährdet ist und geschont werden sollte:


  • Hallo Andreas,


    schöne Fotos.


    Nur kurze Info:


    L. quercinum ist seit einiger Zeit ein Synonym von L. aurantiacum (Laubwald-Rotkappe).


    Beim Habichtspilz werden neuerdings zwei Arten unterschieden:


    S. imbricatus bei Fichte
    S. squamosus bei Kiefer


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hi Jürgen,


    Vielen Dank für die wichtigen Infos ;)


    Also unterscheidet man nun beide (Eichen-Rotkappe und Espen-Rotkappe) nicht mehr voneinander ?


    Dann müsste es sich bei dem Habichtspilz um Sarcodon squamosus handeln, weil ich diesen Pilz an der Kante einer Kiefernschonung gefunden habe.

  • Also unterscheidet man nun beide (Eichen-Rotkappe und Espen-Rotkappe) nicht mehr voneinander ?


    Doch, doch! Die Espen-Rotkappe heißt jetzt L. albostipitatum!


    Eine aktuelle Übersicht über die Leccinum-Arten mit Bestimmungsschlüssel gibt es hier:Entoloma - Fans van de groene wonderplant!


    Gruß
    Jürgen

  • hallo,


    bei uns ist der s.imbricatus, also der Habichtspilz im Fichtenwald noch sehr stark verbreitet.Man findet ihn im Bergwald sehr häufig. Ich nehmne aber trotz allem jedes Jahr nur 2 - 3 junge Pilze zum Trocknen mit. Der Pilz ist so geschmacksintensiv, dass nur eine Prise, oder ein paar getrocknete Stücke reichen, um einer Sosse eine Pilznote zu geben.


    schöne Grüsse christine

  • hallo,


    bei uns ist der s.imbricatus, also der Habichtspilz im Fichtenwald noch sehr stark verbreitet.Man findet ihn im Bergwald sehr häufig. Ich nehmne aber trotz allem jedes Jahr nur 2 - 3 junge Pilze zum Trocknen mit. Der Pilz ist so geschmacksintensiv, dass nur eine Prise, oder ein paar getrocknete Stücke reichen, um einer Sosse eine Pilznote zu geben.


    schöne Grüsse christine

  • Hallo Jürgen,


    da habe ich als "recherchierender Laie" aber nun ein etwas größeres Verständnisproblem und bräuchte eine kurze Bestätigung (bzw. eine "Entknotung" :D ) meiner Gedankengänge und ein kurzes Statement zu den aktuellen Bezeichnungen bei Species fungorum, die für mich irgendwie im Widerspruch zu Deinen Äusserungen stehen:


    Wenn ich Deine Aussage richtig interpretiere, wäre

    das ehemalige Synonym "L. aurantiacum" der Espen-Rotkappe nun die korrekte Bezeichnung der Eichen-Rotkappe (ehem. "L. quercinum") und die Espen-Rotkappe (ehem. "L. rufum") jetzt neu "L. albostipitatum" (---> Zitat: "Doch, doch! Die Espen-Rotkappe heißt jetzt L. albostipitatum!")


    Wenn ich die Begriffe bei Species fungorum (dass diese Plattform nicht die Bibel für alle Experten ist, das ist mir allerdings klar) richtig deute, dann sind aber

    "L. quercinum" und "L. rufum" nun gemeinsam in "L. aurantiacum" aufgegangen und


    "L. albostipitatum" schon immer eine eigenständige Art gewesen (und kann somit nicht die Espen-Rotkappe sein) und


    "L. aurantiacum" verfügt über keine gängigen Synonyme, also auch nicht über "L. quercinum" als Synonym, was für mich eigentlich verständlich ist, denn warum sollte die Eichen-Rotkappe ein Synonym auch für die (ehem.) Espen-Rotkappe sein?


    Ich bedaure das Fehlen der deutschen Bezeichnungen auf den von Dir verlinkten Seiten, so dass ich der wissenschaftlichen Bezeichnung "L. albostipitatum" leider selbst keinen deutschen Namen zuordnen kann, der aber meines Erachtens logischerweise nicht "Espen-Rotkappe" sein kann (da diese ja zusammen mit der Eichen-Rotkappe in "L. aurantiacum" aufgegangen ist).


    Was meinst Du dazu?


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Guten Morgen Jürgen!


    Der Beitrag von Andreas klärt natürlich den Fall:


    Die Bezeichnung "L. aurantiacum" wurde sozusagen "künstlich transferiert"... und weil der Name "L. abostipitatum" eine Neukration ist, besitzt er bei Species fungorum auch keine "Ableitungen", obwohl er etwas bezeichnet, was eigentlich schon vorher da war...


    Bleibt nur die Frage, warum bei Species fungorum der neue Name der Espen-Rotkappe nicht mit "L. abostipitatum", sondern mit "L. aurantiacum" angegeben wird, der ja nun ganz klar nur noch für die ehem. Eichen-oder Laubwald-Rotkappe (vorm. L. quercinum) gelten sollte und was somit eigentlich als "falsch" zu bezeichnen wäre...???


    Nun denn, die Wege des Herrn...


    Grüße und besten Dank,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • welche von diesen rotkappen hat eher einen braun beflockten stiel?
    ich hab gestern nämlich sicherlich zwei verschiedene gefunden. eine mit etwas helleren kappe und der weiße stiel schwarz beflockt und die andere war deutlich dunkler und eindeutig bräunlich beflockt. sah eigentlich ziemlich genau aus wie die von andreas.


    birken, pappeln und eichen waren alle drei da und die pilze standen ca 2 meter voneinander entfernt.

  • Hallo lutine,


    ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, dass der von Jürgen in diesem Beitrag verlinkte Leccinum-Schlüssel auch Dir in Deinem Anliegen sehr hilfreich sein wird ;), weil er nämlich für alle Pilzinteressierten gemacht ist :D ! Einfach mal reinschauen und alles wird gut :) !


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!