Ausbeute von heute - gemischt!

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.930 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

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    Diese Pilze habe ich heute gefunden - und nicht gegessen. :) Wären davon welche essbar gewesen? Ich hatte ja den Verdacht, einen Flaschenbovist gefunden zu haben, der betreffende Pilz war innen weiß. Und sind Stockschwämmchen dabei? Recherchen im Internet haben ergeben, dass es wohl möglich wäre, aber sicher genug war ich mir eben nicht...
    Wäre für jeden Tipp dankbar!

  • Hallo Katasuomi!


    Diese Art der "Großabfertigung" funktioniert so nicht!


    Hast Du Dir je Gedanken darüber gemacht, warum beispielsweise die Abgrenzung von Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) zu anderen (äußerst) giftigen Arten immer wieder riesige Diskussionen auslöst, obwohl (zumeist) sogar wesentlich mehr Angaben zu Bestimmungsmerkmalen vorliegen als hier?


    Und dann die Sache mit "wären die essbar gewesen?"... ---> eine Verzehrfreigabe wirst und kannst Du nur durch einen Pilzsachverständigen vor Ort erhalten, der Dein gesamtes Sammelgut überprüft hat.
    ---> Alles andere ist Katasuomi, ähh Kamikaze!


    Das ist hier ist leider keine Pilzkontrollstelle, wo man die Pilze aus dem Korb nehmen, daran riechen, sie schmecken, begutachten und fühlen kann!


    ---> Dieses Manko kann man im Internet allenfalls durch das Liefern zumindest einiger Basis-Merkmale ersetzen, die Du dem blinkenden Link neben dem Kommentarfeld entnehmen kannst!


    Es ist auch stets wesentlich vorteilhafter und vor allem übersichtlicher, jede Art einzeln zu präsentieren und dafür aber ein paar Bilder des gleichen Pilzes mehr zu liefern: Zuallermindest je ein Bild des ganzen Pilzes (also auch mit der Stielbasis) und ein Bild der Unterseite (Lamellen? Poren? Stacheln? Farbe?).


    Klar gibt es immer wieder Pilze, die sehr charakteristisch sind, aber als Anfänger kannst Du das ja nicht beurteilen und solltest dementsprechend jeden Fund mit der gleichen Sorgfalt präsentieren!


    Ich möchte mich hier trotz einiger konkreter "Verdachtsmomente" jeglichen Bestimmungsversuches enthalten, aber es wird mit Sicherheit noch der eine oder andere finden, der eine Bestimmung wagen wird, was dann im Endeffekt aber dennoch nichts als eine Ansammlung vager Vermutungen sein kann und erfahrungsgemäß in ellenlangen Kommentaren wie "...könnte sein...", "...könnte aber auch... sein..." etc. ausarten wird.


    In diesem Sinne heisse ich Dich herzlich in diesem Forum willkommen und hoffe Dir dennoch, wenn auch auf andere Weise, geholfen zu haben!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Mir würden für den Anfang solche vagen Vermutungen durchaus reichen... mein Pilzbuch sagt mir auch nicht mehr, leider! Und da ich die Pilze nicht einfach rausreißen wollte, wenn ich sie schon nicht essen möchte, konnte ich leider auch nicht mehr Blickwinkel bieten. Sind auch Handyfotos, also nicht allerbeste Qualität! :)
    Könnte man denn zumindest etwas über die grobe Art sagen, ich bin ein ziemlicher Anfänger und kenne mich in den Klassifikationen nicht aus.
    Ist schon klar, dass man hier kein grünes Licht für den Verzehr bekommt, auch gut so!


    Lg, Katasuomi (nicht Japanisch...)

  • Man kann auch etwas über diese Arten sagen, ohne sie ganz gesehen zu haben. Immerhin sind es für Handy-Fotos gar nicht so schlechte Bilder...


    Ich fang einfach mal der Reihe nach an:


    1. Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)


    2. Entweder der Breitblatt-Rübling (Megacollybia platyphylla) oder ein Ritterling (Tricholoma).


    3. Größter Scheidenstreifling (Amanita ceciliae)


    4. Glimmertintling (Coprinellus micaceus)


    5. Perlpilz (Amanita rubescens)


    6. könnte ein Dachpilz (Pluteus) sein, ohne Unterseite zu fotografieren nicht sicher bestimmbar.


    7. Birnenstäubling (Lycoperdon pyriforme)


    8. Glimmertintlinge zusammen mit einem Schneckling (Hygrophorus), vielleicht Hygrophorus eburneus. Wieder mal die Unterseite nicht erkennbar...


    9. Spechttintling (Coprinopsis picacea)


    10. Frauentäubling (Russula cyanoxantha), falls Lamellen biegsam und Stiel weiß, nach unten hin verjüngt.



    Ansonsten hat Fredy schon alles gesagt.
    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Danke, Björn, das hilft mir weiter! Den Spechttintling fand ich interessant, sowas hatte ich noch nie gesehen. Dachte auch, Nummer 1 könnten Stockschwämmchen sein, aber sicher war ich ganz und gar nicht. Ich muss mich doch mal zu einem Pilzseminar anmelden, sobald es in der Gegend wieder eins gibt!
    Hatte gestern noch einen anderen Täubling, den ich auch mitgenommen habe (hellrosa bis weinrot, die älteren hatten die typischen splitternden Lamellen), leider schmeckte er aber sehr scharf... der wurde dann nicht gegessen. Habe kein Foto gemacht, leider!
    Nur die Goldröhrlinge (oder Butterpilze, nicht sicher, aber zum Glück ja nicht wesentlich) haben wir gebrutzelt. :)


  • Hallo Björn, bei 6. hätte ich bald eher an einen (recht hellen) Grubigen Wurzelrübling gedacht?


    Gruß Roger


    Ja da hast Du vielleicht recht, mir fiel es zu dem Zeitpunkt irgendwie nicht ein, an was mich diese Oberseite erinnerte :D



    Der Grubige Wurzelrübling / Wurzelnder Schleimrübling (Xerula radicata) hat oft einen recht langen Stiel, der durch eine +/- lange Wurzel mit dem Substrat verbunden ist, welches bisweilen tief in der Erde vergraben ist.


    lg björn

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  • Jovo, wieso macht dir das Angst? Diese Pilze kann man doch beide essen und sie sind auch weder mit dem Gallenröhrling noch mit dem Satansröhrling zu verwechseln, oder? Kenne mich nicht mit vielen Pilzarten aus, aber mit manchen eben. :) Und das auch schon seit Jahren. Ich will nur mal endlich meine Kenntnisse erweitern. Ich weiß auch, dass manche Leute allergisch auf Butterpilze reagieren bzw. eine Unverträglichkeit haben können, ich aber nicht. :)

  • Man kann auch allergisch auf Kahle Kremplinge reagieren - oder eben nicht, sie jahrelang essen und dann trotzdem an einer Mahlzeit sterben. Aber das nur am Rande zum Punkt "Ich bin nicht gegen Butterpilze allergisch" ;)


    Ich denke, deine Pilze wurden alle schon richtig bestimmt, obwohl ich bei Bild 5 eher an einen Narzissengelben Wulstling (Amanita gemmata; giftverdächtig!) als an einen Perlpilz (A. rubescens) gedacht hätte. Der Hut sieht mir doch etwas zu gelb aus.
    EDIT: Obwohl, könnte beides sein. Vielleicht ist die Farbe ein bisschen verfälscht.

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)

    Einmal editiert, zuletzt von Wishmaster ()

  • Ich finde halt kritisch zu sagen, ist mir egal was es ist.
    Das heißt ja im Endeffekt, dass du nicht genau wusstest, wie dein Pilz zu bestimmen ist. Die beiden sind zwar unkritisch, aber wer weiß, ob dir mit der Einstellung nicht noch ein fataler Fehler unterläuft?
    Das woll mer nämlich nicht.

  • 1. u. 5. Hochgiftig
    die anderen sehr zweifelhaft


    gut das Du nix gegessen hast


    Gruß Klaus[hr]



    5. Ist kein Perlpilz sonderen Pantherpilz und Giftig, ein Perlpilz hat immer einen rosa Anschintt und ist wesentlicher heller.
    8262282myl.jpg


    Perlpilz Mitte hinten


    Gruß Klaus

  • Ne, das ist definitiv KEIN Pantherpilz, sondern ein Perlpilz, und der erste ist das Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis). Ich weiß gar nicht, wieso Du hier sowas behauptest, @KF? :/


    Um das alles mal zu unterstreichen und Dir den Unterschied zu erklären:


    Der Pantherpilz hat einen mausgrauen Hut mit weißen Velumresten.


    Der Perlpilz hat einen rotbraunen, orangebraunen, ockerbraunen oder hellbraunen Hut mit größeren, z.T. schollenartigen Velumresten, die NICHT weiß, sondern ganz blass graubraun bis hell orangebraun aussehen.


    Der Graue Wulstling hat einen grauen Hut OHNE Rottöne und zudem ebenfalls NICHT weiße, sondern graue Velumreste auf dem Hut, die außerdem in oft größeren Schollen zusammenliegen ODER völlig fehlen können (in diesem Jahr schon oft beobachtet).



    Das Stockschwämmchen hat auf der Hutoberseite feine, weißliche Schüppchen, vor allem am Rand. Die sind hier mehr als deutlich erkennbar (zum Glück). Die dunkelrote Mitte ist zudem beim Stockschwämmchen deutlicher zu sehen als beim Gifthäubling, dessen Hut mehr oder weniger regelmäßig zu Hellbraun ausblasst.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()


  • Ah ja?


    Ich nehme an, Du hast schonmal Amanita pantherina in natura gesehen? Oder doch wohl eher nicht. Vergrößere das Bild, helle es etwas auf und betrachte den Hutrand. Die typische Streifung des Hutrandes von A.pantherina ist nicht zu erkennen.


    Amanita rubescens ist im frischen Anschnitt rein weiß.
    Die rosafärbung sieht man nur bei Madenbefall und/oder älteren Beschädigungen, bzw. einige Zeit nach dem Schnitt. Zudem bewundere ich, dass Du bei einem nicht geernteten Pilz einen Anschnitt erkennst.
    Was die Hutfarbe angeht, kann A.rubescens so ziemlich alle Farbtöne von hellorange bis dunkelbraun haben. Das kommt ganz auf den Standort und die Feuchtigkeit an.


    Wo wir grade vom essen reden ( denn bei den zu bestimmenden Arten ist da keine Rede von) dürfte das gefährlichste zu Essen vorbereitete hier, die gammeligen Filzröhrlinge auf Deinem Foto sein. Nicht weit weg von einer Eiweißvergiftung.


    Dass Du Nr.1 als hochgiftig bezeichnest, könnte man unter Verwendung des Zusatzes "möglicherweise" noch auf die Verwechslungsmöglichkeit mit dem Gifthäubling verstehen.
    Wenn Du alle anderen in Zweifel ziehst, erwarten wir allerdings auch die Deiner Ansicht nach korrekte Bestimmung.


    Nachtrag: Was ´n das graue in der Bildmitte ? Nebelkappen ?