Es riecht nach Herbst ...

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.838 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Earl86.

  • ... denken sich nun wohl auch endlich die Pilze bei mir im Havelland, westlich von Berlin. Nachdem die letzten Wochen hier relative Funkstille, bis auf Meldungen massenhafter Pfefferlingsfunde, herrschte, scheint sich nun etwas zu regen. Hoffentlich bleibt das so. :P


    Ich konnte nie nachvollziehen, was es heißt Pilze aufgrund ihrer enormen Anzahl stehen lassen zu müssen; heute weiß ich es. Im Nadelwald war der Teufel :evil: los.


    Das Resümee meiner heutigen Morgenrunde: 3kg Pilze :rolleyes:, kaum Verschitt, etwa 10 verschiedene Arten :D. Die Auswahl daraus möchte ich euch nun präsentieren.


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    Mit dabei sind/waren:


    Espenrotkappen
    Birkenpilz (nicht verwendet)
    Netzstieliger Hexenröhrling
    Schönfußröhrling (nicht verwendet)
    Ziegenlippen
    Körnchenröhrlinge
    Butter-Pilze
    Sandröhrlinge


    Fichten-Reizker
    Schopftintlinge
    Egerlinge
    Birnenstäublinge (nicht verwendet)



    Für heute Abend ist eine Mischpilzpfanne angedacht. Die Reizker möchte ich morgen gesondert zubereiten.
    Für Rezeptvorschläge wäre ich dankbar. Was esst ihr eigentlich so als Beilage zu euren Pilzen?


    Gruß


    Andreas

  • Hello Earl.


    weißt Du was Neid ist? Okay ich bin neidisch auf Deine Ausbeute, da du meine Lieblingspilze Reizker und Schopftintling gefunden hast.


    Rezepte? Okay, aber nur einfache Rezepte.


    Schopftintlinge:
    Die mögen es sanft. Den Geschmack nur leicht unterstreichen.
    Schalotten in Butter andünsten, salzen, nicht braun werden lassen. Die Köpfe der Schopftintlinge halbiert, geviertel oder je nach Größe ganz dazu. Einen Hauch Puderzucker drüber. Nicht kräftig anbraten, alles eher gedünstet. Mit minimal Noilly Prat ablöschen. Aber alles sehr reduziert auf kleiner bis mittlerer Flamme. Die Pilze müssen noch Biss haben. Mit ganz wenig Sahne aufgießen und wieder nur leicht reduzieren. Wenig kleingeschnittenen Estragon dazu. Bei Estragon muß man aufpassen. Ein Blatt zuviel und man schmeckt nur noch den Geschmack vom Estragon. Estragon darf nur unterstreichen und den Geschmack des Schopftintlings hervorheben.
    Dazu Basamatireis.


    Reizker:
    Hier kann man den Geschmack der Reizker unterstreichen und intensivieren.
    Kleingewürfelten oder gepreßten Knoblauch in Olivenöl geben. Ziehen lassen.
    Die Köpfe der Reizker beidseitig anbraten. Beim Wenden "etwas" Puderzucker am Pfannenboden geben. Mildert den manchmal etwas bitteren Geschmack der Reizker.
    Reizker auf Teller geben, Knoblauchöl darüber. Mit Balsamicoessig betröpfeln oder vorher als Spiegel auf den Teller geben. Etwas gemahlener Pfeffer und Fleur de sel.
    Parmesan darüber hobeln. Mit glatter Petersilie bestreuen.
    Jede Komponente sollte den Geschmack der Reizker nicht übertrumpfen.
    Baguette oder doppelgebackenes fränkisches Bauernbrot dazu.

    Man muß nicht jeden Pilz essen, der essbar ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Waldpilz ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    super (P)Funde :D
    Sieht toll aus, diese Mischung!! Herzlichen Glückwunsch!

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Bild 2 zeigt Butterpilze und Körnchenröhrlinge.


    Die Pilze reichten für uns drei Personen drei Tage.


    Am ersten Tag gabs 'ne sehr viefältige Mischpilzpfanne in brauner Soße.
    Am zweiten Tag die Reizker in Butter gebraten (für mich das Highlight).
    Am dritten Tag gabs eine reine Schmierröhrlingspfanne in heller Soße.


    Für den vierten Tag Pilzessen in Folge bin ich dann folgendem über den Weg gelaufen. (Leider nur Handyfotos)


    pic1099330_md.jpg
    pic1099331_md.jpg


    Schwefelporling (Laetiporus sulfureus)


    Auch eine sehr leckere Angelegenheit. Vor dem Panieren und Braten kurz blanciert und alles schmeckte gut (Der Geruch ist ja gewöhnungsbedürftig).



    Morgen gehts wieder in den Wald, mal sehen was steht.


    Gruß


    Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane